Zehntausende beim Klimastreik: Mehr Protest als erwartet

WDR extra 20.09.2019 15:49 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 WDR

Klimastreik: Mehr als 100.000 Teilnehmer in NRW

Stand: 20.09.2019, 21:13 Uhr

  • "Klimastreik" hat in NRW großen Zulauf
  • "Fridays for Future": Mehr Demonstranten als erwartet
  • Bundesweit laut Veranstalter 1,4 Millionen Teilnehmer

An der Klima-Demo von "Fridays for Future" in Köln haben sich am Freitag (20.09.2019) nach Angaben der Veranstalter 70.000 Menschen beteiligt. Die Polizei geht von 30.000 bis 40.000 Demonstranten aus. "Das ist schon sehr krass. Damit haben wir nicht gerechnet", sagte "Fridays for Future"-Sprecherin Leonie Bremer.

In Münster waren nach Angaben von "Fridays for Future" 25.000 Menschen unterwegs. In Bonn seien 15.000 Teilnehmer und in Düsseldorf rund 20.000 Teilnehmer gewesen, die sich rund um den Landtag versammelten. Sogar in Kleve zählten die Organisatoren 4.000 Demonstranten.

"Mehr als doppelt so viele"

Fridays-for-Future-Demonstration am 20.09.2019 in Münster

25.000 Teilnehmer in Münster

"Wir haben mehr als doppelt so viele mobilisieren können wie erhofft", sagte Sprecherin Sophia Kegel von "Fridays for Future" in Bezug auf Münster und Bonn. In beiden Städten waren 10.000 Demonstranten angemeldet gewesen. In Essen versammelten sich laut Polizei "erheblich mehr als 5.000 Teilnehmer". Angemeldet waren 600.

Verkehrsbehinderungen in Köln

Die Demonstrationen wirkten sich auch auf die Verkehrssituation aus. In Köln kam der Verkehr in der Innenstadt deutlich ins Stocken. Am Mittag musste die Polizei aus Sicherheitsgründen zwischenzeitlich sogar eine Unterführung sperren.

"Größter globale Klimastreik aller Zeiten"

Das Bündnis "Fridays for Future" hatte diesmal nicht nur Schüler und Studenten, sondern auch Arbeitnehmer aufgerufen, sich zu beteiligen. Gewerkschaften, Kirchen, Umweltorganisationen, Stadtverwaltungen und zahlreiche andere Organisationen unterstützten diesen Aufruf.

Die Protestierenden wollten die Aktion zum "größten globalen Klimastreik aller Zeiten" machen. Anlass war der UN-Klimagipfel, der am Samstag (21.09.2019) in New York beginnt. Zudem tagte in Berlin das "Klimakabinett" der Bundesregierung.

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An der Düsseldorfer "Fridays for Future"-Demo nahm auch Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) teil, der seine Mitarbeiter animiert hatte, an den Aktionen teilzunehmen. Wie eine Stadtsprecherin sagte, seien viele dem Aufruf gefolgt. Dem Beispiel Düsseldorfs waren auch weitere Stadtverwaltungen gefolgt.

In Düsseldorf wurde bei der Demonstration ein Wagen des diesjährigen Rosenmontagszugs mitgeführt, der die Klimaaktivistin Greta Thunberg zeigt.

Menschenkette in Dortmund

In Dortmund bildete sich eine Menschenkette, an der etwa 12.000 Menschen mitwirkten. "Wir hatten mit 5.000 Leuten gerechnet, aber es waren so viele mehr", schilderte Julis Obhues von "Fridays for Future". Zwei Gruppen hätten sich durch das Zentrum bewegt und seien dann wieder zusammengekommen - um Hand in Hand fürs Klima einzustehen.

In Bielefeld sprach die Polizei von 11.500 Teilnehmern. Dort bildete die Demo den Auftakt zu einer Klimaschutz-Woche. In Minden, Paderborn und Detmold waren es jeweils 2.000 Teilnehmer.

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