Frodo und Gollum in Herr der Ringe

70 Jahre "Herr der Ringe" - wie die Kasse immer weiter klingelt

Stand: 29.07.2024, 06:00 Uhr

Die Geschichte ist alt, aber immer noch verdienen Medienkonzerne viel Geld damit. So funktioniert das Geschäft mit Filmen und Serien.

Es geht um einen mächtigen Ring, dem alle nachjagen, und mit dessen Vernichtung die böse Macht in Gestalt des dunklen Herrschers Sauron untergeht. Selbst wer das Buch nie gelesen oder den Film nie gesehen hat: Figuren wie die Hobbits, die Elben oder auch die bösen Orks sind vielen geläufig.

Sie kommen aus dem dreiteiligen Roman "Der Herr der Ringe" des britischen Autors J.R.R. Tolkien. Das Buch gilt als Klassiker der Fantasy-Literatur. Das englische Original war 1954 erstmals erschienen.

Vom Film zu einem Fan-Universum

Einen weltweiten Hype lösten die Buch-Verfilmungen durch Regisseur Peter Jackson Anfang der 2000er Jahre aus. 17 Oscars sammelte die Filmreihe ein, es entstand eine weltweite Fangemeinde. Hinter der Geschichte um den mächtigen Ring ist seitdem eine ganze Industrie entstanden, die Tolkiens Bücher zu einer Marke gemacht hat. Maximal verwertet, weiterentwickelt und vermarktet.

Regisseur Peter Jackson

Ringe-Regisseur Peter Jackson

"Herr der Ringe" ist zu einem sogenannten Medien-Franchise geworden: Es gibt neben dem Film Spielfiguren zum Sammeln, Computerspiele, Bilder und neue Filme. Die Rechte an der Geschichte werden verkauft und so immer weiter verbreitet. Dadurch entsteht ein Universum an Geschichten und Produkten, die Fans konsumieren können.

Franchise-Pionier Peter Jackson

Das Spielzeugunternehmen Lego stellt Spielsets aus Klemmbausteinen her, um die Welt der Hobbits, Elben und Orks ins Kinderzimmer zu bringen. Das Filmstudio Warner Brothers erwarb die Rechte für Computerspiele, damit Fans selbst zu Fantasy-Helden werden können.

Filmszene aus "Herr der Ringe", Die Gefährten.

Filmszene aus "Herr der Ringe"

Dass mit den Franchises Geld verdient werden kann, haben auch Streamingdienste wie Amazon Prime erkannt: 2017 erwarb Amazon die Rechte für eine Serie zu "Herr der Ringe". Die Auskoppelung "Ringe der Macht" wurde für 170 Millionen Euro produziert und war ab 2022 im Streamingdienst Prime Video zu sehen. Amazon hat bereits eine neue Staffel für August angekündigt.

Warner Brothers kündigte einen neuen Teil der "Herr der Ringe"-Filme an, der 2026 ins Kino kommen soll.

Erfolg durch Fan-Bindung

Das Prinzip ist einfach, der wirtschaftliche Erfolg riesig: Eine Ursprungserzählung zieht sich wie ein roter Faden durch viele weitere Geschichten. Fans des Genres werden durch diese Kontinuität bei Laune gehalten, kennen die Erzählwelten und können sich untereinander austauschen. Sie fiebern den neuen Folgen, Filmen oder Serien entgegen.

Umsatz in Milliarden-Höhe

Marvel Avengers

Weltweit erfolgreichste Serie: "Marvel"

Auch andere Franchises wie die Comic-Serie "Marvel" oder das Weltraum-Epos "Star Wars" machen Milliarden-Umsätze. Weit mehr als "Herr der Ringe". Laut der Online-Mediendatenbank IMDb spielten Verfilmungen von Marvel-Comics bislang 25,16 Milliarden US-Dollar ein (Stand 2023). Damit ist es das erfolgreichste Franchise aller Zeiten, gefolgt von Star Wars, das bislang 10,33 Milliarden US-Dollar einspielte. Herr der Ringe rangiert in der Rangliste der erfolreichsten Franchises mit 5,9 Milliarden US-Dollar immerhin auf Platz neun.

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Lokalzeit aus Duisburg 24.05.2024 28:34 Min. Verfügbar bis 24.05.2026 WDR Von Michael Jung