Vitamine, Ballast- sowie Mineralstoffe und Proteine: Haferflocken sind eigentlich richtig gesund. Laut "Öko-Test" enthalten aber einige Produkte auch bedenkliche Stoffe. Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Untersuchung von 29 Haferflocken-Produkten. Eines der Ergebnisse: Mit Bio-Produkten sind Verbraucherinnen und Verbraucher in Sachen Haferflocken in der Regel auf der sicheren Seite.
16 der 29 getesteten Produkte sind Bio-zertifiziert. Sie schneiden laut "Öko-Test" durchweg besser ab als konventionelle Produkte. Bei den Bio-Flocken vergab "Öko-Test" elf von 16 Mal die Note "sehr gut", drei weitere wurden als "gut" befunden. Ein "befriedigend" bekamen zwei Bio-Produkte – wegen erhöhter Spurenwerte von Mineralölbestandteilen.
Vier Mal "ungenügend"
Bei den konventionellen Produkten schnitten bei der Untersuchung sieben Haferflocken-Produkte mit "sehr gut" ab, zwei bekamen die Note "befriedigend". Den restlichen Erzeugnissen wurde der Stempel "ungenügend" aufgedrückt.
In fast allen konventionellen Haferflocken entdeckten die Fachleute Pestizide, in einigen Produkten zum Beispiel Glyphosat, das laut Internationaler Krebsforschungsagentur (IARC) "wahrscheinlich krebserregend für den Menschen" ist. Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) sieht indes keinen Krebsverdacht.
Schimmelpilzgift: In drei Produkten "stark erhöht"
Frei von Spritzmitteln ist lediglich eines der herkömmlichen Produkte. Bei den Bio-Produkten sind davon deutlich weniger Produkte betroffen. Dafür sind in fast jeder Packung Spuren von Schimmelpilzgiften zu finden. Es heißt, dass Schimmelpilzgifte das Immunsystem schwächen sollen.
Die Schimmelpilzgiftbelastungen in Haferflocken-Produkte sind den Test-Ergebnissen zufolge zwar nicht akut gefährlich. Dennoch sei es besser, stark belastete Produkte nicht täglich zu sich zu nehmen.
Stark belastet sind demnach "ja! Kernige Haferflocken", "Knusperone Kernige Haferflocken" sowie "Golden Breakfeast Haferflocken kernig". Bei letzteren wurde auch ein erhöhter Glyphosat-Gehalt gefunden - der Discounter Norma nehme die untersuchte Charge darum aus dem Verkauf, teilte das Unternehmen mit.
