Einen guten Morgen aus dem WDR Newsroom wünschen Nina Magoley und Andreas Poulakos.
THEMA DES TAGES
Warnstreiks bei der IG Metall • Durch die hohe Inflation der letzten Jahre ist vieles teurer geworden. Zwar ist die Inflationsrate inzwischen auf 1,6 Prozent gesunken - beim Einkaufen spürt man davon aber nicht viel: Die meisten Preise im Supermarkt sind immer noch sehr hoch.
Die Preissteigerungen hätten die letzten Lohnsteigerungen aufgefressen, sagt die IG Metall-Vorsitzende Christiane Benner. Die Gewerkschaft fordert daher einen "Dauerausgleich" von sieben Prozent Lohnsteigerung und 170 Euro zusätzlich für Azubis. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, streiken seit heute Nacht um 0:01 Uhr in rund 130 Unternehmen die Mitarbeiter. Aktionen gibt es unter anderem bei Benteler Stahl Rohr in Paderborn-Schloss Neuhaus, bei Ford in Köln oder Miele in Rheda-Wiedenbrück.
Warnstreik bei Ford in Köln in der Nacht
Von mehr Geld im Portemonnaie der Metaller profitiere auch die Wirtschaft, argumentiert die IG Metall: "Die Kaufkraft der Beschäftigten ist ein entscheidender Faktor, um die lahmende deutsche Wirtschaft anzukurbeln." Ende September 2024 war der alte Tarifvertrag ausgelaufen. In den bisher zwei Verhandlungsrunden kamen die Arbeitgeber der IG Metall nur minimal entgegen.
WEITERE NACHRICHTEN
Demo in Köln nach Hinrichtung von Jamshid Sharmahd in Iran • Gestern ist der Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd in der iranischen Hauptstadt Teheran hingerichtet worden. Der Journalist und Aktivist war im Sommer 2020 vom iranischen Geheimdienst in Dubai entführt und in den Iran gebracht worden. Seitdem saß er in Teheran im Gefängnis. Ein Revolutionsgericht hatte den 69-Jährigen im Februar 2023 wegen "Korruption auf Erden" zum Tod verurteilt. In Köln fand gestern spontan eine Demo zum Gedenken an Djamshid Sharmahd statt. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) verurteilte die Hinrichtung scharf und kündigte schwerwiegende Folgen für den Iran an.
Wie kommt Deutschland aus der Rezession? • Heute Nachmittag trifft sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei einem Industriegipfel mit Vertretern von Arbeitgebern und Gewerkschaften. Es geht darum, wie Deutschland aus der Rezession kommen kann. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) sind nicht ins Kanzleramt eingeladen. Am Vormittag gibt es außerdem ein Treffen der FDP mit Vertretern der Wirtschaft, bei der auch das Handwerk und der Mittelstand berücksichtigt sind. Das Treffen im Kanzleramt ist in Wirtschaftskreisen umstritten, weil manche Player nicht eingeladen wurden. Teile der Politik werfen dem Kanzler Wahltaktik vor.
Eine Woche bis zur US-Wahl • Mehr als 40 Millionen Menschen in den USA haben schon gewählt - gestern auch US-Präsident Joe Biden. Am 5. November ist Präsidentschaftswahl, dann entscheidet sich das Rennen zwischen den Kandidaten Donald Trump und Kamala Harris. Harris hält heute an einem symbolträchtigen Ort in Washington eine Großkundgebung ab. Die Vizepräsidentin wird im Park The Ellipse südlich vom Weißen Haus sprechen, wo ihr Rivale am 6. Januar 2021 seine Anhänger mit Wahlbetrugsvorwürfen aufstachelte, ehe es zum Sturm auf das Kapitol kam.
Koalitionsgespräche in Thüringen beginnen • Gestern haben sich CDU, BSW und SPD in Thüringen auf die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen verständigt. Heute soll es losgehen - zwei Wochen sind für die Verhandlungen vorgesehen. Gestern hatten sich die drei Parteien nach harten Verhandlungen auf einen Passus zur Friedenspolitik für einen möglichen Koalitionsvertrag geeinigt. Dort heißt es nun: "Im Rahmen der europäischen und bundesstaatlichen Ordnung unterstützen wir alle diplomatischen Initiativen, den von Russland gegen die Ukraine entfesselten Angriffskrieg zu beenden."
Proteste nach Wahl in Georgien • In Georgien sind gestern Abend zehntausende Menschen dem Aufruf der pro-europäischen Opposition gefolgt, gegen das Ergebnis der umstrittenen Parlamentswahl zu protestieren. Vertreter der Opposition forderten neue Parlamentswahlen unter internationaler Aufsicht. Die Wahlkommission hatte am Sonntag die Regierungspartei Georgischer Traum mit 54 Prozent der Stimmen zur Siegerin erklärt. Das Bündnis bezeichnet die offiziellen Ergebnisse als "gefälscht" und beansprucht den Wahlsieg für sich. Gestern war Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban zu einem Unterstützungsbesuch für die Regierungspartei eingetroffen.
Wie empathisch ist eine KI? • Dass man mit einem Bot chattet, merkt man oft sehr schnell. Dank Künstlicher Intelligenz können Chatbots aber wohl in Zukunft empathischer und intuitiver mit uns kommunizieren. Die Telekom stellt heute eine Studie vor, bei der es darum geht, welche Möglichkeiten das eröffnet: Würden wir diesen Anwendungen Dinge anvertrauen, die wir sonst nur engen Freunden sagen würden? Könnte KI sogar einen Psychologen ersetzen, wenn Therapieplätze knapp sind?
Zahl der Krankheitstage gestiegen • Nach Zahlen der Krankenkasse TK ist der Krankenstand hierzulande deutlich gestiegen. In den ersten neun Monaten dieses Jahres war demnach jeder Erwerbstätige im Schnitt 14,13 Tage krank geschrieben. Vergangenes Jahr waren es 13,82 Tage. Die häufigsten Gründe sind Erkältungen, psychische Krankheiten und Muskelskelettprobleme, vor allem Rückenschmerzen.
Rücktritte nach Attacke auf Fanzug • Nach dem Angriff vermummter Täter auf einen Sonderzug mit Fans des Fußballclubs Rot-Weiss Essen haben fünf Aufsichtsräte von Fußball-Drittligist Hansa Rostock ihren Rücktritt erklärt. "Seit einiger Zeit beobachten wir eine Entwicklung, die uns mit Sorge erfüllt", steht in einer gemeinsamen Erklärung. Die Essener Anhänger waren am Samstag auf dem Weg zum Ligaspiel ihrer Mannschaft in Rostock, als der Bus in Brandenburg von einer vermummten Tätergruppe attackiert wurde. Ob es sich bei den Angreifern um Hansa-Fans gehandelt hat, bestätigte die Polizei zunächst nicht.
Emotionen nach Popp-Abschiedsspiel • In Duisburg ist gestern Abend eine Ära zu Ende gegangen: Alexandra Popp lief im Fußball-Länderspiel gegen Australien zum 145. und letzten Mal für Deutschland auf. In ihrem letzten Länderspiel hat Popp das Team noch einmal als Kapitänin angeführt. In der 15. Minute wurde die 33-Jährige dann ausgewechselt und verabschiedet. Ein Tor schoss sie nicht mehr. Deutschland verlor mit 1:2 gegen Australien. 2010 hatte die in Witten geborene Popp ebenfalls in Duisburg ihr erstes Länderspiel absolviert.
DAS WETTER IN NRW
Meist regnerisch • Heute ist der Himmel meist wolkig, über den Tag verteilt fällt immer wieder leichter Regen oder Nieselregen. Von Westen über die Kölner Bucht bis zum Siegerland lockern die Wolken ab und zu auf und die Sonne bekommt mal eine Chance. Die Nachmittagswerte liegen zwischen 13 Grad im Weserbergland und der Eifel und 17 Grad von der Zülpicher Börde bis in die Region Köln-Bonn. Im Rothaargebirge sind es 10 bis 12 Grad.
Und übrigens ...
"Swiftkirchen"-Ortsschild kommt ins Pop-Museum • Erst wurden einzelne Exemplare versteigert, jetzt kommt das Ortsschild "Swiftkirchen" sogar ins Rock & Pop Museum in Gronau. Während der Taylor-Swift-Konzerte in Gelsenkirchen hatte die Stadt einige Ortsschilder als Hommage an die Pop-Ikone ausgetauscht. Oberbürgermeisterin Karin Welge soll heute eins der Schilder an Vertreter des Gronauer Museums übergeben. Schon seit dem Sommer hängt ein anderes Exemplar im Bonner "Haus der Geschichte".
Sie haben eine Ausgabe "Guten Morgen, NRW!" verpasst? Hier finden Sie immer die jüngsten Beiträge.