Sich einmal wie ein Neandertaler fühlen - das ist dieser Tage zumindest ein kleines bisschen möglich. Denn wer bei Dunkelheit in Richtung Himmel blickt, kann genau das sehen, was zuletzt die Neandertaler sehen konnten: einen ungewöhnlich grün schimmernden Kometen. Der umrundet die Sonne etwa alle 50.000 Jahre und kommt der Erde nun mal wieder so nah, dass man ihn eventuell sogar mit bloßem Auge sehen kann.
Gas ist für grüne Farbe verantwortlich
Der offizielle Name des Kometen lautet C/2022 E3. Doch wegen seiner besonderen Farbe wird er auch einfach Grüner Komet genannt. Nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist er rund einen Kilometer groß und hat eine grünlich schimmernde, rund 50.000 Kilometer umfassende Koma. Das ist eine Art Teilchenhülle. Die grüne Farbe entsteht laut den DLR-Experten durch ein Gas, das wegen der Erwärmung an der Sonne entsteht.
Die grüne Farbe ist gut zu erkennen
Auch wenn der Grüne Komet vergleichsweise nah an die Erde herankommt, ist die Entfernung noch immer beträchtlich. Der Abstand zwischen uns und dem Himmelskörper beträgt laut der Vereinigung der Sternfreunde 42 Millionen Kilometer. Dank der Helligkeit ist der Komet trotzdem relativ gut zu beobachten. Mit einem Fernglas soll es auf jeden Fall möglich sein, unter Umständen reicht auch das bloße Auge.
In dem Fall muss man aber sehr genau wissen, wo sich der Komet am Nachthimmel genau befindet. Zur groben Orientierung reicht ein Blick in Richtung Norden. Die exakte Lage ist in der Nähe vom Polarstern, zwischen Kleiner Wagen und Großer Wagen. Wer Schwierigkeiten hat, die auf Anhieb zu finden, kann eine spezielle Handy-App benutzen, die die Sternenbilder anzeigt.
Hier ist die genaue Stelle vom Grünen Kometen am Himmel
Einen Strich durch die Rechnung könnte in der Nacht auf Donnerstag aber das Wetter machen. Denn nur bei klarer Sicht lohnt sich das Himmelsgucken. Und laut dem WDR-Wetterstudio überwiegen die Wolken.
Weitere Chance in zweiter Februarwoche
Doch die gute Nachricht ist, dass es noch ein paar mehr Optionen gibt. Zwar ist der Grüne Komet der Erde jetzt am nächsten, doch auch danach wird er noch zu sehen sein. Die nächsten Tage wird es erst einmal schwieriger, weil das zunehmende Mondlicht für zu viel Helligkeit sorgt. Am Sonntag ist schließlich wieder Vollmond. Besser wird es, wenn der Mond wieder abnimmt. In der zweiten Februarwoche soll deshalb noch ein zweites günstiges Zeitfenster sein. Ab etwa Mitte Februar entfernt sich C/2022 E3 dann auf seiner Umlaufbahn wieder derart weit von der Sonne, dass er für eine simple Beobachtung per Fernglas nicht mehr in Frage kommt.
Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version war vom Großen und Kleinen Bär die Rede, in deren Nähe der Komet zu sehen sei. Wir haben die entsprechende Passage konkretisiert.