Übung für Castor-Transport nach Ahaus
WDR aktuell. 08.11.2023. Verfügbar bis 08.11.2025. WDR. Von Hartmut Vollmari, Heiko Jaeckel.
Generalprobe: Castor-Transport von Jülich nach Ahaus ohne Zwischenfälle
Stand: 08.11.2023, 07:02 Uhr
In der Nacht rollte ein Schwertransport mit einem leeren Castor-Behälter quer durch NRW, um die Route zu testen. Der Probetransport für Atommüll verlief ohne Zwischenfälle.
Ankunft des Schwerlasttransports in Ahaus
Es war ein beeindruckendes Bild: Der riesige Spezialtransporter, drumherum viel Polizei mit Blaulicht. Die Einsatzkräfte waren auf Störungen vorbereitet. Deshalb hatten sie den Probetransport für Atommüll mit 30 Fahrzeugen begleitet. Auf der rund 170 Kilometer langen Strecke verlief dann alles nach Plan.
Drei Aktivisten protestierten am Ziel in Ahaus
Um 2.10 Uhr - und damit etwas früher als geplant - traf der Probe-Transport im Zwischenlager in Ahaus ein. Dort warteten drei Aktivisten auf den Transport aus Jülich. Mit dabei war auch Felix Ruwe, Sprecher der Ahauser Bürgerinitiative: "Das heute war nur eine Transportbeobachtung. Wir kennen jetzt die Route. Beim nächsten Probelauf werden wir ein paar Landwirte dazuholen, damit wir ordentlich Radau machen können."
Nächster Probetransport Ende des Monats
Ende des Monats soll es eine weitere Probefahrt geben, dann soll auch die Atom-Aufsichtsbehörde dabei sein. 152 Atommüll-Behälter, sogenannte Castoren, sollen ins Zwischenlager Ahaus gebracht werden. In den Behältern befinden sich 300.000 Kugelbrennelemente aus dem stillgelegten Versuchsreaktor Jülich.
Proteste aus Ahaus und Jülich
Dagegen gibt es sowohl in Jülich als auch in Ahaus Proteste. Jülichs Bürgermeister Axel Fuchs lehnt die Transporte ebenso ab, wie seine Amtskollegin Carola Voß in Ahaus. Die Stadt Ahaus hat sogar Klage beim Oberverwaltungsgericht des Landes eingelegt, um die Einlagerung des Jülicher Atommülls zu verhindern.
Noch keine Entscheidung für Castor-Transporte gefallen
Die Anti-Atom-Initiativen sind sowieso gegen Atomtransporte. Sie wollen mit Mahnwachen die NRW-Landesregierung an die Vereinbarung im Koalitionsvertrag erinnern. Dort werden ebenfalls überflüssige Atomtransporte abgelehnt.
Castor-Behälter im Zwischenlager Ahaus
Bis jetzt ist ohnehin völlig unklar, ob der tatsächliche Castor-Transport wirklich wie geplant im kommenden Jahr stattfindet oder ob der Atommüll aus dem stillgelegten Versuchsreaktor doch in Jülich bleibt. NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubauer hat auf WDR-Anfrage klargestellt: "Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch keine Entscheidung für eine der beiden Optionen getroffen worden."
Über dieses Thema berichtet der WDR am 8.11.2023 auch im Fernsehen in der WDR Lokalzeit aus Aachen und Münsterland sowie im Radio auf WDR 2.
Vor dem Probe-Castor-Transport von Jülich nach Ahaus
Lokalzeit aus Aachen. 07.11.2023. Verfügbar bis 07.11.2025. WDR. Von Purvi Patel.