Abgeknickter Strommast im Tagebau Garzweiler aufgerichtet
Stand: 16.03.2023, 13:25 Uhr
Ein 45 Meter hoher Strommast auf dem Gelände des Tagebaus Garzweiler wurde am Mittwoch in einer aufwendigen Aktion wieder aufgerichtet. Der Mast war nach Manipulationen durch Unbekannte abgeknickt - die Polizei geht von Sabotage aus.
Experten haben den Strommast mit einem Kran von seinem Sockel gelöst und ihn anschließend auf einen provisorischen Fuß gesetzt und verankert. Das endgültige Unterteil wird Ende März geliefert. Nach Angaben von RWE floss der Strom trotz der Schäden normal durch die Leitung - der Mast wurde quasi unter Strom umgehoben.
Seit dem Wochenende stand der Mast in Schieflage und wurde mit Stahlseilen gesichert.
Mast versorgt Tagebau und Wasserwerk mit Strom
Ein Mitarbeiter des Energiekonzerns RWE hatte den schrägen Mast am Freitagabend entdeckt und die Polizei verständigt.
Über den Strommast wird der Tagebau Garzweiler mit Strom versorgt, auch ein von RWE betriebenes Wasserwerk für die Stadt Grevenbroich hängt an der Leitung. "Sollte es Sabotage auf die kritische Infrastruktur gewesen sein, verurteilen wir das aufs Schärfste", sagte ein RWE-Sprecher am Wochenende.
Ermittlungen bestätigen: Mast mit Absicht beschädigt
Beschädigter Strommast am Tagebau Garzweiler
Auf Sabotage hatte schon am Wochenende einiges hingedeutet: Auf Fotos war zu sehen, dass an dem Mast Schrauben gelöst und Teile offenbar weggesägt wurden. Mittlerweile haben die Ermittlungen der Polizei diesen Verdacht bestätigt. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.
RWE hatte nach eigener Aussage zwei Stromkreise vorübergehend abgeschaltet. Der Tagebau und die Kraftwerke seien aber weiter in Betrieb, auch die Wasserversorgung in Grevenbroich sei nicht gefährdet.