Stecker im USB-C-Format sollen für alle Handys, Tablets und Digitalkameras zum Standard werden, teilte das EU-Parlament mit. Dies soll künftig auch für Laptops, Lautsprecherboxen, Kopfhörer, E-Reader, Tastaturen und Computer-Mäuse, Navis, Smartwatches und elektronisches Spielzeug gelten. Nach Angaben der Grünen-Europaabgeordneten Anna Cavazzini ist geplant, die neue Regelung ab Mitte 2024 einzuführen.
Vor allem Nutzer von iPhones werden sich umstellen müssen: Wenn Apple wie erwartet ab 2024 seine Smartphones mit dem neuen, einheitlichen Anschluss ausstattet, werden sie ihre Lightning-Kabel mit den Neugeräten nicht mehr nutzen können. Eventuell kommen auch Kosten auf sie zu, weil sie zahlreiche Zweitkabel - zum Beispiel im Auto oder am Arbeitsplatz - austauschen müssen. Bei Android-Geräten ist ein USB-C-Anschluss bereits seit Jahren Standard - für die Nutzer ändert sich also nichts.
Kabelsalat soll ein Ende haben
Es ist das erste Mal weltweit, dass Gesetzgeber entsprechende Vorgaben machen. Die EU-Kommission hatte einen entsprechenden Vorstoß schon vor mehr als zehn Jahren gestartet, nachdem Nutzer von iPhones und anderen Handys sich über Kabelsalat wegen der verschiedenen Ladekabel beschwert hatten.
"Verbraucher werden wegen des Deals rund 250 Millionen Euro sparen." EU-Industriekommissar Thierry Breton
Die Unternehmen selbst hatten sich nicht auf eine Lösung für die unterschiedlichen Ladebuchsen von Elektrogeräten einigen können. Apple hatte das nun beschlossene Vorhaben kritisiert. Der US-Konzern setzt bei seinen iPhones etwa auf den Lightning-Anschluss.
Jahrelange Diskussion um einheitliche Ladekabel
Einer im Auftrag der EU-Kommission erstellten Studie zufolge wurden 2018 rund die Hälfte der Handys mit USB-B-Ladebuchse, 29 Prozent mit USB-C und rund ein Fünftel mit Lightning-Anschluss verkauft.
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