Ein übergroßes Modell des neuen Deutschlandtickets

49-Euro-Ticket: Künftige Finanzierung steht offenbar auf der Kippe

Stand: 10.08.2023, 21:13 Uhr

Um die künftige Finanzierung des Deutschlandtickets - auch 49-Euro-Ticket - wird noch immer gerungen. Es fehlt die Zusage des Bundes, die Hälfte möglicher Mehrkosten zu übernehmen.

Die künftige Finanzierung des 49-Euro-Tickets steht offenbar auf der Kippe. Wie die "Süddeutsche Zeitung" am Donnerstagabend berichtet, fehlt für das Jahr 2024 die Zusage des Bundesverkehrsministeriums, die Hälfte möglicher Mehrkosten zu übernehmen. Zugesagt wurde bislang lediglich die Übernahme der Hälfte eines Grundbetrags von drei Milliarden Euro, die andere Hälfte zahlen die Länder.

Ende Juli haben die Landesverkehrsminister die fehlende Finanzierungszusage des Bundes in einem Brandbrief an das Bundesverkehrsministerium kritisiert. Dies bestätigte ein Sprecher des NRW-Verkehrsministeriums dem WDR am Abend.

Gerungen wird um die Mehrkosten

Das Deutschlandticket für 49 Euro im Monat gibt es seit dem 1. Mai - als digital buchbares, monatlich kündbares Abonnement, das im Nahverkehr in ganz Deutschland gilt. Die Kosten wollen Bund und Länder je zur Hälfte tragen. Vom Bund kommen von 2023 bis 2025 jeweils 1,5 Milliarden Euro. Die Länder wollen ebenso viel aufbringen. Auch mögliche Mehrkosten sollen im ersten Jahr hälftig geteilt werden. Gerungen wird nun um Aufteilung der Mehrkosten ab 2024.

Ist die Fortführung des Deutschlandtickets gefährdet?

Ohne eine Einigung in dieser Frage "sehen die Länder die Fortführung des Deutschlandtickets oder zumindest dessen flächendeckende Anwendung ernsthaft gefährdet", zitiert die SZ NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) aus einem Brief an das Bundesverkehrsministerium von Ende Juli.

"Die Zukunft des Deutschlandtickets ist ungewiss, weil die Verkehrsunternehmen und -verbünde nicht wissen, ob seine Finanzierung im nächsten Jahr weitergeht", sagte der Vizepräsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Werner Overkamp, dem Blatt.

Ein Sprecher des FDP-geführten Bundesverkehrsministeriums sagte der Zeitung, dass die Diskussion "durch die angespannte Haushaltslage" und die "damit notwendige Priorisierung des Mitteleinsatzes erschwert" würden. Das Ministerium stehe aber mit den Ländern und der Branche in engem Austausch, um weitere Details zu klären.

Über dieses Thema berichtete WDR Aktuell im Fernsehen am 10.8.2023 um 21.45 Uhr.

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