Noch nie wurde so eine große Menge Strom mit erneuerbaren Energien in Deutschland erzeugt wie im vergangenen Jahr. Und zum ersten Mal betrug der Anteil des grün erzeugten Stroms mehr als 50 Prozent der gesamten deutschen Produktion. Dazu kam ein gegenüber den Vorjahren gesunkener Stromverbrauch.
Mehr als 250 Terawattstunden elektrische Energie in einem Jahr, das ist Rekord für grüne Stromerzeugung hierzulande. Der Anteil von Biomasse und Photovoltaik ist im Vergleich zu 2022 nur leicht angestiegen, ebenso wie der von Wasserkraft und Offshore-Windanlagen.
Für die neuen Spitzenwerte waren damit vor allem an Land installierte Windräder verantwortlich. Ihr Anteil schnellte innerhalb eines Jahres um 6 Prozentpunkte auf mehr als ein Viertel der gesamten Stromerzeugung nach oben, wie die folgende Grafik zeigt.
Seit 2021 ist Deutschlands Ausstieg aus der Atomkraft deutlich in den Daten zur Stromerzeugung zu sehen. Mit dem Ende des vergangenen Jahres ist der Anteil der Kernenergie jetzt die kleinste erfasste Kategorie. Aber auch die Nutzung von Stein- und Braunkohle ging zurück. Von den fossilen Energiequellen wurde nur Erdgas mehr genutzt als noch im Vorjahr.
Der meiste importierte Strom kam aus Dänemark
Unser Stromnetz ist eng mit Nachbarländern verbunden. Daher kommt es innerhalb eines Jahres vor, dass Deutschland zum Beispiel an Frankreich sowohl Strom verkauft als auch dort einkauft. Gutes oder schlechtes Wetter für Erneuerbare in einem Teil Europas wird so über Grenzen hinweg ausgeglichen.
Wie die Grafik zeigt, hat die Bundesrepublik im vergangenen Jahr vor allem Strom aus Dänemark importiert. Teilweise wurde aber auch dorthin exportiert. Das passierte vor allem, wenn Deutschland durch viel Wind und Sonne Überschüsse produzierte. Größter Importeur von deutschem Strom war Österreich.
Quelle: Strommarktdaten der Bundesnetzagentur