Deutsche beteiligen sich an Luftbrücke | sv
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Hilfsgüter für Gaza: Ein Bundeswehrpilot spricht über seinen gefährlichen Einsatz
Stand: 16.03.2024, 17:54 Uhr
Die Luftwaffe hat am Samstag zum ersten Mal vier Tonnen Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen. Ein nicht ganz ungefährlicher Einsatz, wie Bundeswehrpilot Roland dem WDR im Vorfeld erzählte.
Selbst für erfahrene Bundeswehrpiloten war es alles andere als ein gewöhnlicher Flug. Schließlich galt es, Pakete mit Lebensmitteln und Medikamenten aus der Luft über dem Gazastreifen abzuwerfen, um damit den notleidenden Menschen in dem umkämpften Gebiet zu helfen. Ein Einsatz also mit einem gewissen Risiko. Einer, der das Transportflugzeug geflogen hat, war Oberstleutnant Roland. Bevor die Maschine abhob, sprach der Bundeswehrpilot mit dem WDR.
Alles ist penibel genau vorbereitet, nichts wird dem Zufall überlassen. Die Flugkorridore wurden aus Sicherheitsgründen sorgfältig gewählt und vorbereitet. "Das ist nicht so, dass man einfach willkürlich irgendwo hinfliegt im Gazastreifen", erzählte Roland (seinen Nachnamen möchte er nicht nennen).
Es könne durchaus passieren, dass die Maschine unter Beschuss gerate. Um die Crew zu schützen, gebe es neben einer Selbstschutzanlage in dem Transporter auch eine Art Schutzweste, die das Flugzeug trägt. Konkret handelt es sich dabei um Platten als Innenverkleidung, die verhindern sollen, dass Raketen von außen durchschlagen können.
Volle Konzentration auf den Einsatz, Gefühle bleiben außen vor
Dennoch kann es hochgefährlich werden. Doch Gefühle lässt die Crew erst einmal außen vor, wie Oberstleutnant Roland sagte. "Wir gehen natürlich motiviert und engagiert die Sache an, aber Professionalität steht im Vordergrund." Das bedeute, die Crew sei "vollkonzentriert auf die Vorbereitungen, auf die Mission selbst". Immer wieder seien die einzelnen Schritte, die für einen erfolgreichen Einsatz zu tun sind, geprobt worden. Volle Konzentration auf die Sache selbst sei dabei das A und O. Und dann ist es soweit: Die Rampe wird geöffnet und die Pakete mit Lebensmitteln und Medikamenten segeln mit Hilfe von Fallschirmen sanft zu Boden.
Vier Paletten aus 1.000 Metern abgeworfen
Einen Spruch, den sich die Crew gegenseitig zuruft, um sich zu motivieren? "In der Fliegerei sagen wir grundsätzlich many happy landings - und ich glaube, das passt hier ganz gut", so Roland.
Inzwischen hat die Luftwaffe die erste Lieferung über dem Norden des Palästinensergebietes abgesetzt. Die nächste Lieferung ist für Sonntag geplant. "Aus etwa 1.000 Meter Höhe haben wir die vier Paletten punktgenau geliefert", schrieb die Luftwaffe auf der Plattform X. Am Mittwoch hatte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) grünes Licht für den Einsatz gegeben. Jordanien hatte die Luftbrücke, an der sich auch die USA und Frankreich beteiligen, initiiert. Many happy landings!
Unsere Quellen:
- Oberstleutnant Roland auf WDR2
- Nachrichtenagentur dpa