Britney Spears’ Autobiographie erscheint
Aktuelle Stunde. 24.10.2023. UT. Verfügbar bis 24.10.2025. WDR. Von Claudia Weber.
Biografie von Britney Spears: Diese fünf Storys packt der Popstar aus
Stand: 24.10.2023, 15:08 Uhr
Britney Spears blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Zumindest gibt es genug Stoff, um bereits im Alter von 41 Jahren ihre Memoiren zu veröffentlichen. Ihr Buch "The Woman in Me - Meine Geschichte" ist auch eine Abrechnung.
Britney Spears hat eine Autobiografie geschrieben. Und die 41-Jährige weiß, wie sie ihre Memoiren an Mann und Frau bringt: "Ich habe mir den Hintern abgearbeitet für dieses Buch, also mögt es gefälligst", sagte die Pop-Ikone bei der Präsentation. Nun ist das Buch auch auf Deutsch erschienen. Was bewegt Spears, wen feiert sie, mit wem rechnet sie in 49 Kapiteln auf knapp 300 Seiten ab?
1. Sie feiert ihre Kinder und ihre Fans
Britney Spears mit ihren Söhnen und ihrem damaligen Freund Sam Asghari
Spears ist ein emotionaler Mensch und nichts ist ihr wichtiger als ihre Kinder. Deshalb beginnt das Buch auch mit einer Widmung an ihre Söhne Sean Preston (18) und Jayden James (17): "Für meine Jungs - ihr seid die Liebe meines Lebens", heißt es vorweg. Das wirkt glaubhaft, denn ihr größter, auch medial begleiteter Zusammenbruch stand im Zusammenhang mit dem Sorgerechtsstreit um ihre Kinder. Sie sei "verrückt vor Schmerz" gewesen, weil ihr die Kinder weggenommen wurden, schreibt Spears. 2008 wurde sie eskortiert von Paparazzi in eine Psychiatrie gebracht, sie verlor den Sorgerechtsstreit und geriet sogar unter die Vormundschaft ihres Vaters.
Nur langsam habe sie die Kraft gefunden, sich zu wehren. Promis und Fans brachten die "Free Britney"-Bewegung ins Rollen. Aber erst im November 2021 erhielt Spears ihre Freiheit zurück. "Ich danke euch von ganzem Herzen", ruft sie ihren Unterstützern im Buch zu.
2. Die Abtreibung - eine der schlimmsten Erfahrungen ihres Lebens
Spears war schwanger von Timberlake
Ihre Beziehung mit Justin Timberlake nimmt viel Raum in den Memoiren ein. Was bisher nicht bekannt war: Spears war schwanger von Timberlake - und sie trieb das Kind ab.
Die beiden hatten sich in den 90er Jahren als Teenager in der US-Kindersendung "Mickey Mouse Club" kennengelernt. Von 1999 bis 2002 waren sie ein Paar. "Es war zwar eine Überraschung, aber für mich war es keine Katastrophe", beschreibt Spears über ihre Schwangerschaft. Timberlake habe sich aber noch nicht reif gefühlt, Vater zu werden. So hätten sich beide zu einer Abtreibung entschlossen. "Wäre es nur nach mir gegangen, hätte ich das nie getan", führt sie weiter aus.
Niemand sollte davon erfahren, sie hätten daher kein Krankenhaus aufgesucht. Spears Angaben zufolge nahm sie Pillen ein. Sie habe starke Krampfschmerzen und große Angst gehabt. "Bis zum heutigen Tag gehört das zu den schlimmsten Erfahrungen meines Lebens", schreibt Spears. Später habe sich Timberlake mehr und mehr distanziert und die Beziehung schließlich per SMS beendet. Sie sei danach "wie am Boden zerstört" gewesen.
3. Die Abrechnung mit ihrem Vater
Jamie Spears, Vater von Britney Spears
In ihrem Buch teilt sie schonungslos gegen ihren Vater aus - kein Wunder, fügte er ihr doch den größten Schmerz ihres Lebens zu. 2008, nach ihrem Zusammenbruch, wurde ihr Vater Jamie (71) als Vormund für sie eingesetzt. "Ihm ging es immer nur um Geld", wirft sie ihm vor. Er und seine Helfer hätten ihr Leben bis ins Kleinste kontrolliert. "Ab sofort bin ich Britney Spears", habe er ihr damals zu ihrem Entsetzen gesagt.
Dabei sei Jamie schon in ihrer Kindheit im US-Staat Louisiana Alkoholiker gewesen, nichts habe sie ihm Recht machen können. Sie musste sich insgesamt 13 Jahre der Vormundschaft unterwerfen und sich an auferlegte Regeln halten, um ihre Söhne sehen zu dürfen. Nichts sei ihr wichtiger auf der Welt, als ihre Kinder, schreibt Spears. "Ich würde mein Leben für sie geben." 2021 erhielt sie ihre Freiheit zurück.
Was es bedeutet, unter Vormundschaft zu leben, verdeutlicht Spears an folgendem Beispiel: Sie habe mit ihrem langjährigen Freund Sam Asghari Kinder haben wollen. Doch es sei ihr untersagt worden, die Hormonspirale zu entfernen. "Dieses sogenannte Team wollte nicht, dass ich noch mehr Kinder bekomme."
4. Ihre kaputten Ehen
Einer ihrer Ex-Männer ist Kevin Federline
In der Liebe hatte die Sängerin wenig Glück. Bis heute stehen drei gescheiterte Ehen zu Buche: 2004 heiratete sie im Zuge einer Blitzhochzeit ihren Sandkastenfreund Jason Alexander in Las Vegas. Die Ehe wurde bereits nach 55 Stunden annulliert - sie sei völlig besoffen gewesen, so Britney.
Kurz danach heiratete sie Kevin Federline, mit dem sie etwa drei Jahre verheiratet war. Aus dieser Ehe stammen die beiden Kinder Sean Preston und Jayden James. Doch Federline sei nur auf "Ruhm und Macht" aus gewesen, schreibt Spears. Die Ehe zerbrach und das Paar trug einen Sorgerechtsstreit aus. Infolgedessen wurde Spears in die Psychiatrie eingewiesen, und ihr Vater übernahm die Vormundschaft.
"Rückblickend weiß ich, dass Kevin und Justin sehr clever waren. Sie haben eines in mir zerstört: Das Vertrauen in die Menschen", schreibt die Musikerin. Das jüngste Ehe-Aus mit Asghari kommt in "The Woman in Me" nicht vor. Mitte August hatte der Fitnesstrainer die Scheidung eingereicht, ein gutes Jahr nach ihrer Hochzeit.
5. Eine Frau, die immer wieder aufsteht
Spears am Tiefpunkt ihres Lebens 2007/2008
Ihren Trennungen folgen oft Depressionen. Spears war stets unsicher und verletzlich, und das schon seit ihrer Kindheit: "In meiner Familie konnte jederzeit alles schief gehen. Unbesiegbar war ich nur während der Auftritte", so die 41-Jährige. Immer wieder stürzte Spears tief, immer wieder kämpfte sie sich aus dem Tief heraus.
Nachdem Timberlake den Trennungssong "Cry Me A River" herausbrachte, sei sie als "Schlampe" beschimpft worden, die Amerikas Goldjungen das Herz gebrochen habe. Das alles habe Spuren hinterlassen. Außerdem habe sie bei ihren Schwangerschaften alle Anzeichen einer Wochenbettdepression gehabt: Traurigkeit, Angst, Erschöpfung und Verwirrung. Dazu sei sie von Paparazzi verfolgt und von den Medien heruntergemacht worden.
Aber Spears kämpfte sich zurück: Seit dem Ende der Vormundschaft 2021 fühlt sie sich wie befreit. Ihr Selbstvertrauen sei wieder da, sie habe "Riesenspaß", sich auf Instagram ihren Fans "in neuen Outfits oder sogar nackt" zu zeigen, schreibt Spears im letzten Kapitel. Ob sie auch an einem neuen Album arbeitet, geht aus den Memoiren nicht hervor. Aber eins ist sicher: Britney is back.
Quellen:
- dpa
- WDR-Korrespondentenbericht
- WDR Radio