Badeseen in NRW: Wasserqualität ist durchweg gut

Stand: 03.06.2022, 17:28 Uhr

In Badegewässern Nordrhein-Westfalen kann man bedenkenlos schwimmen: Das bescheinigt jetzt die EU-Umweltbehörde EEA. Die 106 untersuchten Stellen sind alle mindestens "gut".

Mindestens vier Wasserproben nehmen die Forschenden von jeder Badestelle und untersuchen sie auf Bakterienbelastung. Je nach Ergebnis vergeben sie dann die Gütesiegel - auf deutsch "exzellent", "gut", "ausreichend" oder "schlecht".

101 der Badestellen in NRW haben die Bestbewertung bekommen - damit gehört das Bundesland in Deutschland zu den Spitzenreitern. Die fünf weiteren sind "gut" bewertet.

Freuen kann sich beispielsweise das Naturfreibad "Bettenkamper Meer" bei Moers. Nach anfänglich schlechten Ergebnissen in den 90er-Jahren verbesserte sich dort die Wasserqualität stetig und konnte jetzt zum dritten Mal in Folge ein "exzellent" erreichen.

Vorsicht vor verborgenen Gefahren

Zuletzt hatte schon das Landesumweltamt NRW eine ähnliche Untersuchung durchgeführt - und war zum gleichen Ergebnis gekommen. Zusammen mit den Gesundheitsämtern untersucht es ebenfalls regelmäßig die Gewässer, wobei vor allem hygienische und ökologische Aspekte eine Rolle spielen.

Das Landesumweltamt überprüft auch, wie tief die Sicht reicht und ob unter Wasser verborgene Gefahren bestehen. In Baggerseen können zum Beispiel scharfe Abbruchkanten und steile Ufer Badegästen zum Verhängnis werden.

Deutschland gut im europäischen Vergleich

In anderen Bundesländern gibt es durchaus Verbesserungspotential: 14 Badestellen außerhalb NRWs wurden nun von der EU-Umweltbehörde als "schlecht" bewertet. Das sind drei mehr als im letzten Jahr.

Trotzdem steht Deutschland gut da - die Quote von exzellenten Badegewässern liegt im europäischen Vergleich etwas über dem Durchschnitt. Die besten Badegewässer haben Österreich, Malta und Griechenland - die schlechtesten sind in Polen, der Slowakei und Ungarn.

Verschmutzung kann krank machen

Badegewässer werden, wie andere Gewässer auch, vielseitig genutzt und sind damit potentiell verschmutzt. In diesen natürlichen Gewässern können sich Bakterien, Pilze und andere Krankheitserreger ansammeln. Mögliche Ursache dafür sind Verschmutzungen durch Abwasser oder Abschwemmungen von landwirtschaftlichen Flächen, aber auch Vogel- oder Hunde-Kot.

Je nach Verunreinigung kann es bei Badegästen in schlimmen Fällen zu Hautausschlägen, Erbrechen, Übelkeit oder Durchfall kommen, wenn sie beim Schwimmen Wasser schlucken.

Dringend abgeraten wird vom Baden im Rhein und in den Schifffahrtskanälen - teilweise ist dies sogar ausdrücklich verboten. Das Baden dort kann durch die Strömungen und die Sogwirkung der Schiffe lebensgefährlich werden.

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