Wasser sparen zuhause

Trocken und heiß: Trinkwasserversorgung in NRW trotzdem nicht gefährdet

Stand: 15.06.2023, 17:10 Uhr

Den ganzen Tag Sonne bei mehr als 25 Grad - und das schon seit gut anderthalb Wochen. Welche Auswirkungen das trockene und heiße Wetter auf die Wasserversorgung in NRW hat.

Ein Frühsommer wie aus dem Bilderbuch: Kaum ein Wölkchen am Himmel, die Sonne scheint und die Temperaturen liegen tagsüber um die 30 Grad. Doch das Wetter hat auch seine Schattenseiten. Denn seit Tagen hat es in NRW so gut wie nicht geregnet. Das stellt viele Städte und Kommunen – wie schon in den trockenen und heißen Sommermonate der Vorjahre - vor Herausforderungen.

Gibt es Städte in NRW, wo aktuell das Wasser knapp wird?

Die Stadt Emmerich am Rhein hat als erste Kommune zum Wassersparen aufgerufen. Hier wird das Trinkwasser knapp. Die Einwohner sollen ihren Garten nicht bewässern und auf den eigenen Swimmingpool vorerst verzichten.

Im Kreis Coesfeld darf aufgrund der anhaltenden Trockenheit kein Wasser mehr aus Bächen und Seen entnommen werden - was zum Beispiel Anwohner und Landwirte üblicherweise tun. Auch andere Verwaltungen im Münsterland prüfen zur Zeit solche Konsequenzen. Der Kreis Borken beispielsweise appelliert an die Menschen, sehr sparsam mit Wasser umzugehen. Auch hier könnte es bald verboten sein, noch Wasser aus Flüssen und Bächen abzuzweigen.

Der Kreis Steinfurt und der Kreis Warendorf prüfen solche Maßnahmen ebenfalls aufgrund der Trockenheit. So sollen Tiere und Pflanzen in und an Gewässern geschützt werden. Und auch das Wässern des eigenen Gartens sollte auf das Nötigste beschränkt werden, sagen Wasser-Verbände.

Ein ähnlicher Appell kommt aus Ostwestfalen bei Minden. Der Wasserbeschaffungsverband am Wiehen hat die Trinkwasserampel von Grün auf Gelb gestellt, weil auch hier das Trinkwasser knapp wird. Die Menschen in den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke sind daher dazu aufgerufen, aktuell sehr sparsam mit dem Trinkwasser zu sein.

Ist Wasserknappheit ein allgemeines Problem in NRW? Und wie steht es ums Trinkwasser?

Noch besteht laut Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) kein Grund zur Sorge. Wenn wir viele heiße aufeinanderfolgende Tage haben, so wie im Moment, dann kann es vereinzelt passieren, dass manche Trinkwasserspeicher schneller leer gehen als andere, so ein Behördensprecher.

Gerade in ländlichen Gebieten komme Wasserknappheit häufiger vor. Dort haben viele Menschen einen Garten, der bewässert wird, oder stellen im Sommer einen Pool auf. Auch Gerd Landsberg vom Deutschen Städte- und Gemeindebund sieht die Lage aktuell noch entspannt: “Wir werden weitere Dürreperioden haben. Es hat auch im letzten Jahr Beschränkungen in 30 Kreisen gegeben. Die betreffen nicht das Trinkwasser, aber die Nutzung für den Garten, den Pool, die Landwirtschaft. Die Trinkwasserversorgung ist gesichert, auch in Dürrezeiten.

Wie gut sind aktuell die Talsperren gefüllt?

Symbolfoto: Ein horizontal aufgestelltes Metermaß zeigt den Pegel des Rurstausees.

Wasserstand des Rurstausees

Talsperren sind ein wichtiger Trinkwasserspeicher. In NRW gab es den nassesten März seit 25 Jahren - und dementsprechend voll sind die Talsperren. Laut Ruhrverband sind sie aktuell sogar überdurchschnittlich mit Wasser gefüllt für diese Jahreszeit.