Verträumter Nonsens statt Moralerziehung: Alice im Wunderland

WDR Zeitzeichen 26.11.2024 14:50 Min. Verfügbar bis 27.11.2099 WDR 5

Bei einem Bootsausflug mit der kleinen Alice Liddell erfindet Lewis Carroll die Geschichte, die später Dalí und die Beatles inspiriert. Am 26.11.1864 übergibt er ihr sein Manuskript.

Eine spontane Erzählung für ein Mädchen während einer Bootsfahrt auf der Themse - aufgeschrieben als "Alice im Wunderland" wird sie die Literaturgeschichte prägen. Alice' fantastische Reise markiert den Beginn der modernen Jugendliteratur und zieht bis heute Generationen von Leserinnen und Lesern in ihren Bann. ***Das ist unsere wichtigste Interviewpartnerin: Prof. Dr. Monika Schmitz-Emans, Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum ***


"Alice’s Adventures Under Ground" - so lautet der ursprüngliche Titel, den Charles Dodgson, besser bekannt als Lewis Carroll, 1864 seiner ersten Version der berühmten Erzählung gibt. Was als spontane Geschichte während eines Bootsausflugs auf der Themse beginnt, wird auf Drängen der zehnjährigen Alice Liddell, Dodgsons junger Zuhörerin, zu einem Manuskript - ausgestattet mit Zeichnungen des Autors selbst.

Die Geschichte der jungen Alice ist weit mehr als ein Kinderabenteuer: Sie sprengt die Regeln viktorianischer Konventionen und belehrender Kinderliteratur. Statt Gehorsam und Moral zeigt Alice Mut, Witz und die Fähigkeit, im Chaos ihren eigenen Weg zu finden. Figuren wie die Grinsekatze, der Hutmacher oder die herzlose Herzkönigin, die absurde Logik und sprachliche Spielereien machen die Geschichte bis heute zu einem literarischen Phänomen.

Im November 1864 überreicht Dodgson der kleinen Alice sein handgeschriebenes Manuskript. Doch dabei bleibt es nicht: Dodgson überarbeitet und erweitert sein Werk. Mit Unterstützung eines befreundeten Schriftstellers veröffentlicht er seine Geschichte 1865 schließlich unter dem Titel, den man bis heute kennt: "Alice’s Adventures in Wonderland".

In diesem Zeitzeichen erzählt Christian Kosfeld:
  • warum der Mathematik-Dozent und Hobbyfotograf Charles Dodgson unter dem Pseudonym Lewis Carroll schrieb,
  • wer die zehnjährige Alice Liddell ist, die Carrolls Geschichte inspirierte,
  • wie Carroll reale Personen, Orte und Eigenheiten wie sein Stottern humorvoll in die Figuren des Buches einarbeitet,
  • und warum seine Fotos von Alice Liddell und anderen Kindern noch heute kontrovers diskutiert werden.

Das sind unsere wichtigsten Quellen:
  • Lewis Carroll: Alles über Alice. Hamburg 2002.
  • Peter Hunt: Alice im Wunderland. Wie alles begann, Darmstadt 2021.
  • Thomas Kleinspehn: Lewis Carroll, Hamburg 1997.

Und das ist unsere Interviewpartnerin:
  • Prof. Dr. Monika Schmitz-Emans, Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Christian Kosfeld
Redaktion: Carolin Rückl und David Rother

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