Wie Roy Gardner (geboren am 5.1.1884) von der "ausbruchsicheren" Gefängnisinsel McNeil Island floh, erzählte der US-Zugräuber gern. Es war nicht seine letzte Flucht.
Das beschauliche Leben im Schatten der Rocky Mountains ist Roy Gardner schnell zu öde. Er zieht eine Laufbahn als Eisenbahnräuber und Ausbrecherkönig vor. Zeitweise ist er der meistgesuchte Mann in den Vereinigten Staaten. *** Das ist unser wichtigster Interviewpartner: Michael Esslinger, Autor und Historiker *** Die Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Burkhard Hupe, Redaktion: Matti Hesse.
Roy Gardners Leben beginnt, wie ein ganz normales Leben im Schatten der
Rocky Mountains. Er ist sportlich, liebt die Natur und die Leute mögen ihn. Der Familie geht es gut, doch
Roy ist das alles schnell zu langweilig. Er streift umher, arbeitet mal als Bergmann, als Hufschmied und meldet sich bei der Army.
Auch das ist ihm bald zu öde.
Gardner desertiert, strandet im mexikanischen Bürgerkriegs, versorgt die Rebellen mit Waffen, wird geschnappt und zum Tod durch Erschießen verurteilt. Aber er kann kurz vor der Exekution entkommen und flieht zurück in die USA.
Gardner überfällt vor allem Züge und wird geschnappt. Doch er entkommt aus dem berüchtigten Gefängnis auf Mc
Neil Island. Mit der spektakulären Flucht, die er gerne an Zeitungen verkauft, wird er zum meistgesuchten Mann der USA. Mehrfach wird er eingebuchtet und flieht immer wieder. Doch aus dem Gefängnis von Alcatraz kann Gardner nicht mehr fliehen - dafür wird er 1938 nach vier Jahren Haft dort begnadigt, allerdings als von der Einzelhaft gebrochener Mann.
Gardner findet sich in der Freiheit nicht zurecht. Er schreibt ein Buch, das kaum Interesse findet, sein spektakuläres Leben kommt auch nicht ins Kino und ein in die Jahre gekommener Ganove produziert keine Schlagzeilen mehr.
Gardner besorgt sich das Giftgas Zyanid und nimmt sich im Januar 1940 in einem Hotelzimmer das Leben.
In diesem Zeitzeichen erzählt Burkhard Hupe:- Wie der Gangster Roy Gardner im couragierten Postangestellten Roy Gin seinen Meister findet,
- wie Roy Gardner reihenweise US-Marshalls blamiert,
- wie ein nicht vorhandener Hirsch Roy Gardner zur Flucht verhilft,
- den Inhalt eines Briefes, den seine Ehefrau Dolly ihm mit der Anrede "Dear Daddy" nach Alcatraz schickt.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:- Michael Esslinger, Autor und Historiker
- Michael Esslinger: Letters from Alcatraz, Ocean View Publishing, 2008, San Francisco
- Finn J.D. John , Historiker und Autor des amerikanischen You-Tube Kanals Hidden Treasures
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Redaktion: Matti Hesse