Landnahme am Roten Meer: Italien gründet die Kolonie Eritrea

WDR Zeitzeichen 01.01.2025 14:50 Min. Verfügbar bis 02.01.2099 WDR 5

Der Bau des Suez-Kanals lässt auch in Italien koloniale Träume wachsen. Am 1.1.1890 erklärt das Königreich seine Besitztümer am Horn von Afrika zur Kolonie Eritrea. Mit Folgen bis heute.

Eritrea wird erst 1993 ein unabhängiger Staat. Zunächst italienische Kolonie, später britisches Mandatsgebiet, dann eine Provinz des Nachbarn Äthiopien, schafft das Land erst unter Rebellenführer Isayas Afewerki den Weg in die Unabhängigkeit. Er ist der erste und bisher einzige Präsident. Unter seiner Herrschaft entwickelt sich das Land zu einer Diktatur.


In diesem Zeitzeichen erzählt Claudia Friedrich:
  • wie Italiens Interesse an Ostafrika mit dem Suezkanal zusammenhängt,
  • woher der Name Eritrea stammt und was er bedeutet,
  • warum in Eritreas Stadt Asmara faschistische Architektur-Visionen umgesetzt sind,
  • wann Italien aus Eritrea abzieht.

Eritreas Kolonialgeschichte beginnt mit einem Handel. Ein Lokalfürst verkauft die Bucht von Assab am Roten Meer an eine italienische Schifffahrtsgesellschaft. Wenige Jahre später besetzt Italien die Bucht und startet einen Eroberungszug. Im August 1889 erreichen die königlichen Truppen Italiens Asmara, 2.400 Meter über dem Meeresspiegel gelegen, an einer Handelsroute zwischen Hochland und Rotmeerküste und einer Pilgerstraße in den Sudan.

Nach der Besetzung der Provinzstadt erklärt Italiens König Umberto I. die eroberten Gebiete am Roten Meer zur Kolonie Eritrea. Er ist der erste einer Reihe von fremden Herrschern, die Anspruch auf Eritrea erheben. Heute ist das Land zwar unabhängig, aber eine autoritäre Diktatur. Ein Leben in Frieden ist dort noch immer nicht möglich.

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autorin: Claudia Friedrich
Redaktion: Frank Zirpins

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