Friedrich Alfred Krupp: Gründet das Stahlwerk in Rheinhausen

WDR Zeitzeichen 17.02.2024 14:25 Min. Verfügbar bis 17.02.2099 WDR 5

Friedrich Alfred Krupp, geboren am 17.2.1854, macht das Unternehmen international erfolgreich. Die Umstände seines Todes sind nicht zweifelsfrei geklärt.

Friedrich Alfred steht für die dritte Generation der Dynastie Krupp. Viel zugetraut wird dem kränklichen Fritz nicht, doch in seinem nur 48 Jahre dauernden Leben zeigt er es seinen Kritikern: Unter seiner Leitung verdoppelt sich die Zahl der Krupp-Angestellten, außerdem macht er aus dem Bauern-Dörfchen Rheinhausen eine Stadt, über die ganz Deutschland spricht. Am Ende jedoch wird Friedrich Alfred Krupp wahrscheinlich ein frühes Opfer der Boulevardpresse. *** Das ist unser wichtigster Interviewpartner: Prof. Dr. Hans-Werner Wehling, Universität Duisburg/Essen *** Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Kay Bandermann, Redaktion: Gesa Rünker


Am 17. Februar 1854 wird Friedrich Alfred, genannt: Fritz Krupp in Essen geboren. Er kränkelt oft, ist zurückhaltend und interessiert sich mehr für Kunst und Wissenschaft als für das Familienunternehmen. Als der Vater stirbt, wird Friedrich Alfred mit 34 Jahren Firmenchef - zur Überraschung vieler mit großem Erfolg. Er erweitert das Stahl-Unternehmen um Werften und Hüttenanlagen und schafft auf dem dünn besiedelten Landstrich in Duisburg-Rheinhausen einen der größten und modernsten Industriekomplexe seiner Zeit.

Als Kanonenproduzent, Freund und Förderer der kaiserlichen Flottenpläne und erklärter Deutschnationaler gerät Krupp ins Visier der Linken. Für sie ist der Firmenchef der Inbegriff des verhassten Kapitalisten und Ausbeuters. Immer öfter zieht sich Krupp auf die Insel Capri zurück, Ruhe findet er allerdings auch dort nicht.

Es kommen Gerüchte auf, Fritz Krupp pflege homoerotische Beziehungen zu jungen italienischen Männern. Der sozialdemokratische "Vorwärts" greift die Geschichte auf - eine Woche später wird Krupp tot in seinem Arbeitszimmer aufgefunden. Die offizielle Todesursache lautet "Gehirnschlag". Doch die Spekulation, der 48-Jährige habe Suizid begangen, hält sich bis heute.

In diesem Zeitzeichen erzählt Kay Bandermann:
  • In was für große Fußstapfen Friedrich Alfred Krupp tritt,
  • von Krupps besonderer Verbindung zu Kaiser Wilhelm II. und warum dieser beim Trauerzug in Essen von "Mord" spricht,
  • wie Rheinhausen den "Stadt-Gründer" Friedrich Alfred Krupp ehrt.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Prof. Dr. Hans-Werner Wehling, Universität Duisburg/Essen
  • Prof. Dr. Rolf Stremmel, Historisches Archiv Krupp, Essen
  • Desirée Tobiasch, AWO-Zentrum Rheinhausen
  • Michael Epkenhaus und Ralf Stremmel: "Friedrich Alfred Krupp: Ein Unternehmer im Kaiserreich" (2010)
  • Leon Fischer: "Krupp - Eine deutsche Familie" (2009)

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Kay Bandermann
Redaktion: Gesa Rünker
Technik: Nicolas Dohle

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