Eine Prinzessin ohne Macht, aber mit viel Machtinstinkt. Ein verliebter Thronfolger im benachbarten Königreich: Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragón feiern am 19.10.1469 eine folgenreiche Hochzeit...
Ferdinand und Isabella betrachten die Durchsetzung der religiösen Einheit als eine ihrer zentralen Aufgaben, was zur Verabschiedung des Alhambra-Edikts von 1492 führt. Dieser Erlass zwingt die verbliebenen Mauren und die jüdische Bevölkerung, entweder zum Christentum zu konvertieren oder das Land zu verlassen. Damit führt er zu einer massiven Verfolgung, die die gesellschaftliche und kulturelle Landschaft Spaniens tiefgreifend verändert.
*** Das ist unsere wichtigste Interviewpartnerin:
Birgit Aschmann, Historikerin
Was wie ein unbedeutendes Ereignis anmutet, ist ein historisch bedeutsamer Schritt in der Geschichte Spaniens: Die heimliche Hochzeit von Ferdinand von Aragón und Isabella von Kastilien im Jahr 1469 ist der Beginn einer entscheidenden politischen Allianz, die die Geschicke Spaniens nachhaltig beeinflusst.
Im Schutz der Nacht schleicht sich der 17-jährige Ferdinand über die Grenze von Aragon nach Kastilien, um die ein Jahr ältere Isabella zu heiraten.
Dabei geht es ihnen weniger um Romantik als um eine strategische Allianz: Die beiden jungen Monarchen vereinen in dieser Nacht nicht nur ihre Territorien, sondern legen auch den Grundstein für ein geeintes Spanien, das den Weg für die Reconquista und die spätere europäische Entdeckung Amerikas ebnet. Die Vereinigung führt zu einer Stärkung der monarchischen Macht - und zu bedeutenden politischen Veränderungen.
Die "Katholischen Könige" regieren fortan mit Entschlossenheit und einem klaren Machtanspruch, der die Geschichte der Neuen Welt für immer verändert und ein ambivalentes Erbe hinterlässt.
In diesem Zeitzeichen erzählt Herwig Katzer:- Wie Ferdinand und Isabella die Rückeroberung der iberischen Halbinsel als ihre wichtigste Aufgabe betrachten und welche Bedeutung dies für ihre Herrschaft hat,
- wie die Vertreibung der Juden und Mauren einen dramatischen Verlust an kulturellem und wirtschaftlichem Wissen für Spanien zur Folge hat,
- wie die Heiratsallianz die Grundlage für die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus schafft und welche Folgen dies für die indigenen Völker hat.
Das ist unsere wichtigste Interviewpartnerin:- Birgit Aschmann, Historikerin und Professorin für Europäische Geschichte des 19. Jahrhunderts an der Humboldt-Universität zu Berlin
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autorin: Herwig Katzer
Redaktion: David Rother