Der Komponist Ferruccio Busoni stirbt in Berlin (am 27.7.1924)

WDR Zeitzeichen 27.07.2024 14:23 Min. Verfügbar bis 28.07.2099 WDR 5

Kritiker rühmen Ferruccio Busonis Virtuosität: "Es gibt gute Pianisten und es gibt große Pianisten. Und es gibt Busoni." Doch der Klassik ist der Komponist und Dirigent zu modern, der Moderne zu klassisch.

Am 27. Juli 1924 stirbt Busoni, und mit ihm endet ein Leben voller Kreativität und kultureller Synthese. Seine Berliner Wohnung, ein Zentrum künstlerischen Austauschs, wird aufgelöst, und seine umfangreiche Bibliothek versteigert. ***Das ist unser wichtigster Interviewpartner: Reinhard Ermen, Biograf***


Als unermüdlicher Künstler reist er um die Welt, um mit seinem virtuosen Klavierspiel und seinen Kompositionen Geld zu verdienen. Doch Ferruccio Busoni ist weit mehr als nur ein Musiker. Er ist eine universelle Künstlerfigur, die die Traditionen der Renaissance in die moderne Musik überträgt.

Ferruccio Busoni wird 1866 in Empoli, Italien geboren. Er lebt für die Kunst und gestaltet sein Leben als ein Gesamtkunstwerk, wie es der Komponist Wolfgang Rihm beschreibt: "Kunst und Leben als Einheit, die komponierte Existenz."

Busonis musikalisches Erbe umfasst nicht nur seine eigenen Werke, sondern auch seine tiefgehenden Interpretationen und Bearbeitungen von Bach, Chopin und Mozart. Seine Kompositionen zeichnen sich durch intellektuelle Tiefe und technische Brillanz aus, wie etwa die "Fantasia contrappuntistica", eine Vollendung von Bachs unvollendeter "Kunst der Fuge".

Obwohl Busoni in der deutschen Musikkultur verwurzelt ist, prägen ihn seine italienischen Wurzeln ebenso wie seine internationale Karriere. Er ist ein Grenzgänger zwischen den Kulturen und Epochen, stets auf der Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten.

In diesem Zeitzeichen erzählt Michael Struck-Schloen:
  • Von der letzten Geburtstagsfeier Busonis,
  • warum der Pianist in der Tradition der universellen Künstlerfiguren der Renaissance steht,
  • wie der Künstler eine Synthese aus Vergangenheit und Gegenwart schafft,
  • was die "Erklärung der Menschenrechte der Musik" ist,
  • und warum seine letzte Oper unvollendet bleibt.

Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
  • Gottfried Galston: Kalendernotizen über Ferruccio Busoni, mit Anm. und einem Vorwort hrsg. von Martina Weindel, Wilhelmshaven 2000.
  • Ferruccio Busoni: Von der Einheit der Musik, von Dritteltönen und junger Klassizität, von Bühnen und Bauten und anschliessenden Bezirken, Berlin 1922.
  • Ferruccio Busoni: Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst, hrsg. von H. H. Stuckenschmidt, Wiesbaden 1954.

Und das ist unser Interviewpartner:
  • Reinhard Ermen, Biograf

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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Michael Struck-Schloen
Redaktion: Frank Zirpins

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