Es ist ein Meilenstein in der Art, wie wir Musik konsumieren - und vielleicht der größte Diebstahl in der Geschichte der Unterhaltungselektronik. Die ganze Wahrheit hat Akio Morita am 3.10.1999 mit ins Grab genommen.
Anfang der 1970er Jahre gibt es einen Wandel auf dem Weltmarkt der Unterhaltungselektronik: Japanische Unternehmen, die bis dahin eher zu den USA und Europa aufgeschaut haben, übernehmen jetzt die Führung. So auch Sony. 1979 bringt Firmengründer Akio Morita den Walkman auf den Markt.
*** Das ist unser Interviewpartner:
Florian Lukas Staffel (Historisches Institut/Zeitgeschichte, Universität Paderborn)***
Akio Morita wächst im Japan der Vorkriegszeit auf. Geboren wird er 1921 als ältestes von vier Kindern einer wohlhabenden Familie. Seiner Mutter ist es zu verdanken, dass der kleine Akio schon früh die Liebe zur Musik und gutem Sound entdeckt. Sie hört leidenschaftlich gern auf einem alten Grammophongerät Schallplatten der klassischen europäischen Meister.
Als Akio Morita kurz vor dem Abschluss seines Physikstudiums steht, befindet sich Japan mitten im Zweiten Weltkrieg. In einer Forschungsgruppe trifft er den 13 Jahre älteren Ingenieur und Geschäftsmann Masaru Ibuka . Mit ihm gründet er nach dem Krieg die Firma mit dem unaussprechlichen Namen Tokyo Tsushin Kogyo, das spätere
Sony.
Ibuka und Morita orientieren sich dabei von Anfang an in Richtung Westen.
Sony will seine Produkte weltweit vermarkten. 1955 bringen sie ihr erstes Transistorradio heraus. Der erste größere Erfolg des noch jungen Unternehmens.
Anfang der 70er Jahre gibt es einen Wandel auf dem Weltmarkt der Unterhaltungselektronik. Die japanischen Unternehmen, die bis dahin eher zu den USA und Europa aufgeschaut haben, übernehmen jetzt die Führung. Und 1979 - 33 Jahre nach der Gründung des Unternehmens - erlebt
Sony den Durchbruch und bis dahin größten Erfolg: die Erfindung des
Walkmans. Damit trifft
Sony den Nerv der Zeit. Der
Walkman verkauft sich von Anfang an in rasanter Geschwindigkeit. Und wird zum Super-Hit.
Anfang der 80er Jahre schwimmt
Sony auf einer Welle des Erfolgs. Der Konzern entwickelt ein
Highlight nach dem anderen - die Digitalkamera Mavica, die
CD mit mobilem
Player und später auch die erste
Playstation.
Sony steigt auch ins Film- und Musikgeschäft ein.
Zwischen 2007 und 2020 muss
Sony starke Umsatzeinbußen hinnehmen. Doch das erlebt sein Gründer nicht mehr. Akio Morita stirbt am 3. Oktober 1999 in Tokio an den späten Folgen eines Schlaganfalls.
In diesem Zeitzeichen erzählt Hanna Immich:- warum Akio Moritas Eltern in seiner Schulzeit immer mal wieder zum Direktor bestellt werden,
- warum aus "Tokyo Tsushin Kogyo" die Firma Sony wird,
- warum die Firma die Hemdtaschen einiger Mitarbeiter vergrößern lässt,
- warum Akio Morita sich nicht viel um Marktforschung kümmert,
- dass Sony sich jahrelang mit Andreas Pavel um die Rechte am Walkman streitet.
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Redaktion: Frank Zirpins