Die Kanarischen Inseln: Teneriffa, Gran Canaria, Lanzarote, Fuerteventura und La Palma

Wunderschön! 29.10.2023 01:28:30 Std. UT Verfügbar bis 29.10.2025 WDR

Auf zu den Kanarischen Inseln

Stand: 06.11.2022, 20:15 Uhr

Nicht sehr weit weg und im Winter warm – das schätzen Urlauber an den Kanarischen Inseln. Spanisches Flair bieten sie alle, und doch haben sie ihre Eigenheiten.

"Wunderschön" hat fast alle Kanarischen Inseln bereist. Andrea Grießmann, die mehrere Jahre in Spanien lebte, stellt die Highlights vor und gibt Tipps für die Entscheidung, welche Insel das Ziel für die nächste Winterreise sein könnte. La Palma ist ein Wanderparadies, auf Teneriffa steht der höchste Berg Spaniens, und Fuerteventura wird der "Strand der Kanaren" genannt. Lanzarote bietet faszinierende Vulkanlandschaften, Gran Canaria mit seinen verschiedenen Klimazonen funktioniert wie ein Minikontinent.

Allgemeines zu den Kanarischen Inseln

Die Kanarischen Inseln liegen rund 100 Kilometer vor der Nordwestküste Afrikas nahe Marokko und gehören zu Spanien. Der Archipel besteht aus sieben Hauptinseln: Teneriffa, Fuerteventura, Gran Canaria, Lanzarote, La Palma, La Gomera und El Hierro. Dazu kommen mehrere kleine Felseninseln, darunter Los Lobos, die "Insel der Mönchsrobben", die in einer Meerenge zwischen Fuerteventura und Lanzarote liegt. Die Kanaren sind sowohl für ihre schwarzen als auch weißen Sandstrände bekannt. Ihren ganzjährig moderaten Temperaturen verdanken sie die Bezeichnung "Inseln des ewigen Frühlings".

Alle Kanarischen Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Die beiden ältesten, Lanzarote und Fuerteventura, werden auf 16 bis 20 Millionen Jahre geschätzt. Auf fast allen Inseln findet man große Vulkankegel. Einige Vulkane sind heute noch aktiv. In der 14 Kilometer langen Vulkankette Cumbre Vieja im Süden von La Palma hat es vor Kurzem mal wieder rumort und gerumpelt. Am 19. September 2021 kam es hier zu einem heftigen Vulkanausbruch – zum ersten Mal wieder seit 50 Jahren.

Luftaufnahme eines Sandstrandes mit Badegästen am Atlantik

Sonne satt und angenehme Temperaturen locken vor allem in den dunklen Monaten Reisende auf die Kanarischen Inseln.

Die fünf größten Inseln

Teneriffa ist die größte Insel der Kanaren und zugleich die vielfältigste: karstige, felsige Landschaften im Süden, grüne Täler im Norden. Man findet große Hotels für den Massentourismus, aber auch idyllische Bergdörfer. Landschaftlich hebt sich Teneriffa von den anderen Kanarischen Inseln ab durch den höchsten Berg Spaniens, den Pico del Teide (3.718 m), der von einem Nationalpark umgeben ist.

Nur eine etwa 30 Minuten dauernde Fahrt mit der Fähre entfernt von Gran Canaria liegt die zweitgrößte der Kanarischen Inseln: Fuerteventura. Die Insel ist gut 1.660 Quadratkilometer groß und bekannt für ihre langen Sandstrände. Sie gilt als Mekka für Windsurfer. Nahe der Hauptstadt Puerto del Rosario befindet sich der internationale Flughafen, zu dem es viele Direktflüge aus Deutschland gibt.

Gran Canaria, die drittgrößte Kanareninsel, ist fast kreisrund und hat einen Durchmesser von rund 55 Kilometern. Ihre Landschaft ist abwechslungsreich: wüstenähnliche Dünen im trockenen Süden, tropische Täler und Kiefernwälder im Norden, im Inselinneren hohe Berge und zerklüftete Canyons. Aufgrund der unterschiedlichen Klimazonen wird Gran Canaria auch als Minikontinent bezeichnet.

Lanzarote ist etwa 62 Kilometer lang und 21 Kilometer breit. Der letzte Vulkanausbruch liegt 350 Jahre zurück. Entstanden sind damals riesige Kraterlöcher, Lavameere in vielen Farben und bizarre Landschaftsformen. Diese "Mondlandschaft" sowie die schwarzen Strände prägen die Insel. Die Vulkanlandschaft ist für die Europäische Weltraumorganisation ESA ideal, um das Sammeln von Gesteinsproben für die nächsten Mondmissionen zu üben.

Zwei Personen in Raumanzügen in einer kargen Landschaft

Mitarbeiter der Europäischen Weltraumorganisation ESA trainieren in der Kraterlandschaft von Lanzarote das Sammeln von "Mondgestein".

La Palma wurde 2002 aufgrund ihrer einmaligen Natur zum Biosphärenreservat erklärt. Schroffe Bergwelten und grüne Lorbeerwälder, dunkle Vulkanformationen und wilde Steilküsten locken Wanderer und Individualurlauber. Die über 1.000 Kilometer Wanderwege waren früher einmal Maultierpfade, die die entlegenen Regionen der Insel miteinander verbanden. Strände gibt es dort nur wenige. Der Naturpool Charco Azul ist eine der wenigen Möglichkeiten, im Atlantik zu baden. Bei zu hoher Brandung ist er gesperrt.

Die Sendung ist eine Wiederholung vom 6. November 2022.

Lesetipps zu den Kanarischen Inseln

Isabella Noble, Damian Harper
Kanarische Inseln
Lonely Planet, 2. Aufl. 2020
ISBN ‎978-3829748162
Preis: 19,95 Euro

Tobias Hauser (Fotograf)
Bildatlas Kanarische Inseln
DuMont Reiseverlag, 3. Aufl. 2021
ISBN 978-3616012964
Preis: 11,50 Euro

Ralf Goetz
Botanische Wanderungen Kanarische Inseln. 35 Touren
Rother Bergverlag, 2017
ISBN 978-3763331666
Preis: 16,90 Euro

Valerie Rihm
Der Einfluss César Manriques auf den Tourismus der Insel Lanzarote. Konzepte, Realisierungen, Bewertungen
AV Akademikerverlag, 2014
ISBN 978-3639626162
Preis: 36,90 Euro

Moderation: Andrea Grießmann

Redaktion: Christiane Möllers

Autorin: Karen Flunkert

Internettext: Petra Berthold