Die Dünen von Maspalomas sind das Wahrzeichen von Gran Canaria.

Gran Canaria, Dünen von Maspalomas, Tal der 1.000 Palmen, Falkenschlucht Las Palmas, Artenara

Stand: 06.11.2022, 20:15 Uhr

Die Dünen von Maspalomas im Süden von Gran Canaria sind das Wahrzeichen der Insel. Meterhoch türmen sich die Sandberge; an ihrer breitesten Stelle stoßen sie 1,5 Kilometer ins Landesinnere vor.

Der Sand ist aus Korallen- und Muschelkalk entstanden, den die Meeresbrandung zerrieben und angeschwemmt hat. Das Ökosystem hier ist äußerst sensibel. Deshalb wurde die Gegend zum Naturschutzgebiet erklärt. Maspalomas ist heute zusammen mit weiteren beliebten Ferienorten wie Playa del Inglès und San Agustín zum größten touristischen Zentrum ganz Spaniens verschmolzen.

Wandern im Tal der 1.000 Palmen

Auf Gran Canaria gibt es über 300 Kilometer Wanderwege. Viele führen über die sogenannten "Caminos reales", alte Königswege, die die Ur-Kanarier angelegt haben, um zu den entlegensten Orten der Insel zu kommen. Dazu gehört die Bergwandertour, die in El Ingenio de Santa Lucia startet und durch das "Tal der 1.000 Palmen führt". Feste Wanderschuhe und Verpflegung im Rucksack sind angebracht.

Die Falkenschlucht, die "Barranco de los Cernícalos", ist ein beliebtes Ziel für Fans des Canyoning. Dieses sportliche Wandern in Schluchten sollte man nicht auf eigene Faust versuchen, sondern unbedingt bei einem der vielen Veranstalter buchen. Die Tour-Guides geben Tipps für einen sicheren Tritt und erzählen außerdem viel Wissenswertes über die Insel und ihre Natur.

Palmen und Kaktusfeigen, im Hintergrund karge Berglandschaft

Im "Tal der 1.000 Palmen" wachsen auch viele Kaktusfeigen.

Las Palmas

Die Hauptstadt Gran Canarias ist mit knapp 400.000 Einwohnern die größte Stadt der Kanarischen Inseln. Der Hafen ist einer der größten am Atlantik. Mehr als 500 Jahre Geschichte prägen das Gesicht der Stadt. Die Spanier gründeten 1478 die "Königliche Stadt der Palmen": Ciudad Real de las Palmas. Mittendrin und scheinbar unverwüstlich steht die Kathedrale Santa Ana. Sie ist der Sitz des Bischofs der Kanarischen Inseln und das Herzstück der Altstadt "La Vegueta", die seit 1990 zum Welterbe der UNESCO gehört. In den historischen Gassen fühlt man sich wie in einem riesigen Freilichtmuseum, zu dem auch das Columbus-Haus, die Casa de Colón, gehört. Hier dreht sich alles um den legendären Seefahrer, der 1492 auf den Kanarischen Inseln weilte, um seine Schiffe wieder flott zu machen.

Im Strandviertel "Las Canteras" baden vor allem Einheimische und nur wenige ausländische Urlauber. In der Adventszeit stimmt die traditionelle Sandskulpturen-Ausstellung Einheimische und Besucher auf das Weihnachtsfest ein. Künstler aus der ganzen Welt formen aus 200.000 Tonnen Sand Skulpturen über die Ereignisse rund um die Geburt Jesu.
Wenn es Nacht wird in Las Palmas, beginnt das Leben neu. Jeden Donnerstagabend kann man sich in der Altstadt durch die vielen Bars und Kneipen essen. Denn dann ist Tapas-Hopping und die Straßen sind voll.

Strand mit Fläche für Sandskulpturen

In der Adventszeit formen Künstler aus aller Welt am Strand von Las Palmas riesige Skulpturen aus 200.000 Tonnen Sand.

Die Höhlenwohnungen von Artenara

Artenara liegt auf 1.270 Metern und ist das höchste Bergdorf der Insel. Der Ort ist vor allem bekannt wegen seiner Höhlenwohnungen, in denen ein Teil der rund 1.100 Einwohner lebt. In den Wohnungen ist es im Sommer angenehm kühl und im Winter warm. Sie sind heute mit Wasser, Strom und W-LAN ausgestattet. Einige von ihnen werden auch an Touristen vermietet. In einem kleinen ethnografischen Museum wird die Geschichte der ungewöhnlichen Behausungen erzählt. Bis in die 1950er-Jahre lebten die Menschen in Artenera weitgehend autark, d.h. sie versorgten sich selbst. Wie Mandelöl gepresst, Brot gebacken oder Honig gewonnen wurde und immer noch wird, zeigen Einwohner gelegentlich im Museum.

Andrea Grießmann am Eingang einer Höhlenwohnung, in der sich ein Museum befindet

In Artenara besuchte Andrea Grießmann ein kleines Museum, in dem die Geschichte der Höhlenwohnungen erlebbar wird.

Lesetipps zu den Kanarischen Inseln

Isabella Noble, Damian Harper
Kanarische Inseln
Lonely Planet, 2. Aufl. 2020
ISBN ‎978-3829748162
Preis: 19,95 Euro

Tobias Hauser (Fotograf)
Bildatlas Kanarische Inseln
DuMont Reiseverlag, 3. Aufl. 2021
ISBN 978-3616012964
Preis: 11,50 Euro

Ralf Goetz
Botanische Wanderungen Kanarische Inseln. 35 Touren
Rother Bergverlag, 2017
ISBN 978-3763331666
Preis: 16,90 Euro

Valerie Rihm
Der Einfluss César Manriques auf den Tourismus der Insel Lanzarote. Konzepte, Realisierungen, Bewertungen
AV Akademikerverlag, 2014
ISBN 978-3639626162
Preis: 36,90 Euro