Der aus Burkina Faso stammende Choreograf Serge Aimé Coulibaly ist bekannt für expressives, politisches Tanztheater. Mit seinem Tanzabend "Kirina" verwandelt er die Zeche Zweckel in Gladbeck zum Kristallisationsort für Flucht- und Wanderbewegungen.
Ausgangspunkt seiner Choreografie ist ein Essay von Felwine Sarr. In seinem Buch "Afrotopia", das im Herbst auf Deutsch erscheint, ermutigt der senegalesische Star-Intellektuelle den afrikanischen Kontinent, aus seiner kulturellen Geschichte Kraft zu schöpfen, um eigene Utopien zu entwickeln und "den Geist zu dekolonialisieren". "Kirina" ist so ein Kraftzentrum, das uns mitten hinein in das spirituelle Herz Afrikas führt. Der Tanzabend knüpft an einen Gründungsmythos an: In der Schlacht von Kirina, einem Ort im heutigen Mali, besiegte im 13. Jahrhundert der Held Sundiata einen tyrannischen Herrscher und errichtete eine bessere Herrschaft.
Die Musik stammt von der international gefeierten malischen Sängerin Rokia Traoré. Sie hat für "Kirina" eine mitreißende Version der traditionellen westafrikanischen Mandinka-Musik entwickelt.