Er ist ein Künstler, der sich einmischt und mit seinen Werken Stellung bezieht. So wie im vergangenen Jahr auf der Documenta in Kassel. Dort errichtete Olu Oguibe einen 16 Meter hohen Obelisken mit der Inschrift. "Ich war ein Fremdling und ihr habt mich beherbergt". Der Obelisk war nicht nur eines der beliebtesten Kunstwerke der Documenta. Er löste auch einen politischen Streit aus.
Seit Ende August ist Oguibes neue Skulptur auf der Ruhrtriennale vor der Jahrhunderthalle in Bochum zu sehen. "Appeal to the Youth of All Nations" lautet der Titel. Der amerikanische Konzeptkünstler, 1964 in Nigeria geboren und als Kind vor dem Bürgerkrieg geflohen, ruft in drei Sprachen – Deutsch, Englisch, Romani – die Jugend der Welt, aber auch alle, die "Geschichte und Lebenslage hierher geführt hat", dazu auf, mit Verständnis und Respekt zusammenzuleben. Westart über einen Mann, der mit seiner Kunst Debatten entfacht.
Autorin: Marion Ammicht