Weiße Schrift auf rotem Grund: Lokalzeit

Digitale Wüste: Schulen im Bergischen Land

Stand: 04.04.2019, 17:27 Uhr

• Digitalpakt: 1 Milliarde Euro fließen nach NRW
• Bürokratie macht Ausbau schwierig
• Lehrer wünschen sich bessere Koordination

Seit August 2018 liegt im Keller der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule in Wuppertal ein Glasfaserkabel. Angeschlossen ist es aber nicht. Knapp vier Meter fehlen bis zum Serverschrank. Zuständig ist das Gebäudemanagement der Stadt. Doch das laut der Gesamtschule bislang nicht gerührt.

Die „Else“ ist ohnehin im digitalen Schneckentempo unterwegs. Wenn mehr als 30 Schüler gleichzeitig am Rechner sitzen, verschwindet schon mal das Bild. Oder man kann sich gar nicht erst einloggen.

Schlechte Koordination

Ein weiteres Beispiel: In den Herbstferien wurden Kurzdistanzbeamer geliefert. Abgesprochen mit dem Medienzentrum der Stadt, das für die Beschaffung der Endgeräte zuständig ist.

Doch die Räume in der Schule konnten nicht rechtzeitig vorbereitet werden, da die zuständige Firma sich nach Angaben der Schule erst einen Tag vor der Installation meldete. Also hat die Fachfirma die Beamer dort angeschossen, wo es Stecker und Netzwerk gab.

Zu viele Zuständigkeiten und schlechte Koordination – das ist das Hauptproblem nicht nur an Wuppertaler Schulen. Laut Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW fehlt es nicht nur hier an entsprechenden Endgeräten oder schnellem Internet, sondern auch an Menschen, die Netzwerke, Geräte und die Server warten und betreuen können.

Laut GEW NRW werden grunsätzlich nur wenige Lehrer dafür abgestellt – die dann im Unterricht fehlen. Die Sorge der GEW NRW und auch der Lehrer: Wenn mit dem Geld des Digitalpaktes viele Geräte angeschafft werden, könnten diese nicht genutzt werden – einfach weil die Voraussetzungen fehlen.

An der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule wäre ein funktionierendes Glasfaserkabel zumindest schon mal ein Anfang.

Digitale Welt – Handy in der Schule

Planet Wissen 09.03.2021 02:56 Min. UT Verfügbar bis 09.03.2026 SWR