Björn Freitag und Frank Buchholz kochen auf dem Boot.

„Lecker an Bord“ – die kulinarische Sommerreise 2023

Kulinarisches rund um Schweich

Stand: 25.07.2023, 17:12 Uhr

Leinen los für die nächste Etappe von "Lecker an Bord"! Die beiden befreundeten Spitzenköche Björn Freitag und Frank Buchholz steuern per Hausboot große und kleine Häfen zwischen Trier und Koblenz an. Zweiter Ankerpunkt der Reise ist der „Yachthafen am Fährturm“ in Schweich, einer 1300 Jahre alten Stadt an der Römischen Weinstraße.

Von dort aus macht sich Frank auf den Weg zu Schloss Föhren, das sich bereits in der 24. Generation im Besitz der Adelsfamilie von Kesselstatt befindet. Gemeinsam mit Schlossherr Ferdinand Reichsgraf von Kesselstatt begibt sich der Koch auf eine Fährtensuche im angrenzenden Meulenwald. Frank darf Wildfleisch aus dem schlosseigenen Wald mitnehmen und die gewünschten Stücke selbst auslösen.

Zur gleichen Zeit besucht Björn Familie Sommerfeld auf dem Sonnenhof im Hunsrück. Der kleine Biobauernhof wird aktuell noch von Vater Gerhard und Tochter Verena gemeinsam bewirtschaftet. In der Familienküche zeigt Verena Björn, wie sie ihr köstliches Griebenschmalz herstellen und gibt ihm eine Auswahl deftiger Leckerbissen mit.

Im idyllischen Pfalzel, einem Stadtteil von Trier, besucht Frank zum Abschluss einen ganz besonderen Ort, den „Kirchgarten Pfalzel“. Gut ein Dutzend Freiwillige haben auf der ehemaligen Brachfläche neben der Marienstiftskirche einen Gemeinschaftsgarten nach dem Vorbild alter Klostergärten angelegt. Mitgründerin Gisela Neukirch zeigt Frank ihre besonderen Schätze, und der Sternekoch darf beim Pflanzen helfen.

Herzhaftes Vesper und „altes“ Gemüse

Die Reise auf der Mosel führt Björn Freitag und Frank Buchholz heute entlang der „Römischen Weinstraße“ bis nach Schweich.

Frank Buchholz und Björn Freitag

Doch die Moselregion bietet weit mehr als „nur“ Wein, das werden die beiden Köche heute auf ihrem kulinarischen Streifzug schnell feststellen …

Doch die Moselregion bietet weit mehr als „nur“ Wein, das werden die beiden Köche heute auf ihrem kulinarischen Streifzug schnell feststellen …

Anlegeplatz ist der Yachthafen Schweich. Der Hafen ist für viele Wassersportbegeisterte ein beliebter Ankerpunkt. Hier ist im Sommer immer was los - auf und im Wasser und natürlich entlang des malerischen Mosel-Radwegs. Hier schwingen sich die beiden Köche auf die E-Bikes, um sich in der Umgebung auf die Suche nach leckeren regionalen Produkten zu machen.

Franks erstes Ziel ist Schloss Föhren, nur einen Katzensprung vom Hafen in Schweich entfernt. Seit 1445 ist das Schloss im Besitz der Adelsfamilie von Kesselstatt. Die aktuellen Eigentümer sind Ferdinand Reichsgraf von Kesselstatt und seine Frau Anna. Das junge Ehepaar ist erst seit kurzem mit der Leitung des Schlosses betraut. Mit dem Familienerbe übernehmen die beiden nicht nur das schöne Gelände, sie wollen es auch für die nachfolgenden Generationen zukunftssicher machen. Durchaus eine Herausforderung, die viel Kreativität fordert.

Neben dem Schloss und der Parkanlage bewirtschaftet die Familie noch knapp 1200 Hektar Wald. Der Klimawandel macht sich auch hier im Mischwald schon mit zunehmender Trockenheit und Borkenkäferbefall bemerkbar, berichtet der Graf dem Koch. Gemeinsam machen sich die beiden im Wald auf die Suche nach Reh- und Hirschspuren ...

Das Wild lebt frei im Wald und für den gesunden Erhalt des Waldbestandes muss regelmäßig gejagt werden. Ferdinand Reichsgraf von Kesselstatt ist auch der Jäger in seinem Wald. Wild ist das nachhaltigste Fleisch, das man essen kann und der Koch freut sich, frischen Rehrücken und Keule für das Essen am Abend mitnehmen zu können.

Björn ist derweil mit dem E-Bike auf dem Weg zum Sonnenhof. Einem Biohof, der in hügeliger Idylle mitten im Hunsrück bei Burtscheid zu finden ist. Dort trifft er Verena Sommerfeld, die Jungbäuerin, die den Hof mit ihren Eltern bewirtschaftet. Vater Gerhard und Mutter Lillian haben bereits 1980 komplett auf Bio umgestellt. Neben Mutterkuhhaltung, Mastbullen- und einer kleinen Schafzucht, zählen Schweine zu den Haupterwerbsquellen des Hofs. Die etwa 70 Hausschweine leben hier artgerecht, sowohl im Freilauf als auch im Stall.

Wichtig ist der Familie, dass der Hof in einem Bio-Kreislauf funktioniert. Auf den Äckern wächst das Futtergetreide für die Tiere.Der Mist der Tiere dient wiederum zum Düngen der Äcker. Auf dem Feld kann sich Björn Freitag gemeinsam mit Vater Gerhard beim Mähen der Weide versuchen.

Nach erfolgreicher Feld-Arbeit darf der Koch sich etwas aus dem Sortiment der hausgemachten Leckereien vom Schwein aussuchen: Geräucherter Schinken, Wurst, frisch gemachter Griebenschmalz und ein Dinkelbrot wandern in seinen Fahrradkorb.

Frank ist auf dem Weg nach Pfalzel, einem Ortsteil von Trier. Ziel ist ein ganz besonderes Gemeinschaftsprojekt: der „Kirchgarten Pfalzel". Hier haben die Mitglieder der Kirchengemeinde 2019 auf einem Stück Land zwischen Kirche und Kloster einen lebendigen Garten geschaffen. Die Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner kümmern sich gemeinsam um den Garten und treffen sich mindestens einmal die Woche.

Gisela Neukirch zeigt dem Koch, was hier alles wächst und gedeiht. Angelegt ist der Garten nach dem Vorbild eines Klostergartens. In den Beeten wachsen neben Blumen vor allem alte und regionale Obst – und Gemüsesorten. Naturnahes Gärtnern und eine gesunde Mischung aus Nutz- und Zierpflanzen ist den Mitgliedern genauso wichtig, wie einen Ort der Begegnung zu schaffen. Die Ernte teilen die Mitglieder sonst untereinander auf, aber heute darf sich auch Frank Buchholz bedienen: Braunkohl und Winterheckenzwiebel sucht er sich aus.

Gut gelaunt, inspiriert und mit feinen Zutaten in der Fahrradtasche geht’s für beide Köche zurück zum Hafen und zum Boot. Zum Abendessen an Deck laden sie diesen Sommer nicht nur ihre Skipperin, sondern auch die Erzeugerinnen und Erzeuger ein, die sie tagsüber besucht haben.

Lecker Essen für alle!

Zurück auf dem Hausboot wird einfach und köstlich gekocht: Zur Vorspeise gibt es eine deftige Vesperplatte mit Griebenschmalz, Dinkelbrot, „Rohessern“ und Schinken vom Sonnenhof. Hauptgericht ist „Dreierlei vom Reh“ aus dem Meulenwald, dazu servieren die Köche eine Pasta mit Braunkohl aus dem Kirchgarten. Zum Abendessen an Deck kommen in diesem Sommer auch die Erzeugerinnen und Erzeuger der Produkte!

Skipperin Mia Licht.

Skipperin Mia Licht.

Chauffiert werden Björn Freitag und Frank Buchholz bei ihrer kulinarischen Reise von der 27-jährigen Skipperin Mia Licht. Sie ist in der Moselregion aufgewachsen und stolz darauf, den Köchen ihre Heimat zu präsentieren.
Heinz-Dieter Fröse erfreut sich bester Gesundheit und genießt mittlerweile seinen Ruhestand an der Nordsee.

Die einzelnen Folgen der achteiligen WDR/SWR-Produktion sind jeweils eine Woche vor Ausstrahlung in der ARD Mediathek abrufbar.