Die Köche freuen sich darauf, wieder spannende Menschen, ihre Geschichte und ihre Produkte kennenzulernen.

Rund um die Anlegestelle Neumagen-Dhron besorgen die Köche frische, regionale und handgemachte Produkte, aus denen sie dann ein Abendessen an Bord zubereiten. Die Erzeugerinnen und Erzeuger, die sie tagsüber besucht haben, sind dabei ihre Gäste, genauso wie Skipperin Mia Licht.

Björn macht sich mit dem E-Bike auf den Weg zum Hof Breit von Eugenie und Paul Brandsma. Der Bio-Bauernhof liegt in einem Seitental der Mosel bei Wittlich. Auf Wiesen in der Nähe des Hofes weiden 22 Milchkühe. Zweimal am Tag geht es für sie zum Melken in den Stall. Hier gibt es keine langen Wege, die frische Milch wird direkt am Hof von Eugenie weiter verarbeitet. Ihre Spezialität: Rohmilch-Käse nach Gouda-Art.

Auch Quark stellt Eugenie aus der frischen Rohmilch her. Björn Freitag darf bei der Herstellung mithelfen – und ist vom Endergebnis begeistert. Der Koch weiß sofort, dass er daraus etwas Leckeres für das Dessert am Abend machen will. Drei Gläser Quark und würzig-reifer Gouda landen in seinem Fahrradkorb.

Frank kann das Rad heute stehenlassen, denn Moselfischer Thomas Weber holt ihn direkt am Hafen ab. Mit 36 Jahren ist er der jüngste Berufsfischer an der Mosel. Am frühen Morgen hat Thomas bereits seine Reusen gelegt. Jetzt müssen diese kontrolliert und der Fang eingeholt werden. Der Koch begleitet ihn dabei und darf auch gleich mitanpacken.

Nicht jeder Fisch, der im Netz landet, gehört hier hin. Invasive – also nicht heimische – Fischarten sind ein großes Problem. Sie bringen das natürliche Ökosystem durcheinander, da sie die heimischen Fischarten verdrängen Thomas fängt sie und verarbeitet sie weiter - mit seiner Arbeit schützt er also auch das Ökysystem Mosel.

Gemeinsam mit seinem Vater bewirtschaftet Thomas außerdem noch die Himmeroder Klosterfischerei. In den Teichen züchten sie Lachsforellen, Goldforellen und Saiblinge. Neben der Fischerei auf der Mosel ist die nachhaltige Fischzucht ein wichtiges zweites Standbein. Die Fische verarbeitet Thomas auch selbst weiter – entweder für den Verkauf oder sie kommen in seinem Restaurant in Trittenheim auf den Tisch. Für das Dinner an Bord sucht sich Spitzenkoch Frank Buchholz aus dem frischen Fang einen Wels aus.

Auf Hof Breit gibt es für Björn Freitag noch etwas zu entdecken: Es gibt hier einen Vielfalts-Sortengarten, in dem es um den Erhalt historischer Nutzpflanzen geht. Eine lebendige Gendatenbank! Vor sieben Jahren haben die „Sorten-Retterin“ Annette Fehrholz und ihr Team den Garten angelegt. Über 200 besondere Gemüsesorten wachsen hier. Neben dem Geschmack spielen dabei vor allem Robustheit und Lagerfähigkeit eine Rolle.
Von vielen Sorten hat Björn Freitag noch nie etwas gehört: Trierer Glühstrümpfchen, Lamberts Zurlaubener Markt, Spargelsalat oder Trierer Ohnegleichen. Für das Abendessen an Bord schenkt Annette dem Koch eine regionale Spezialität: die "Bengeler Zuckererbse Simon".