Frank Buchholz  und Björn Freitag

„Lecker an Bord“ – die kulinarische Sommerreise 2024

Friesland, wir kommen!

Stand: 01.09.2024, 16:42 Uhr

Leinen los für die achte Staffel! Diesmal gehen die Spitzenköche Björn Freitag und Frank Buchholz auf kulinarische Entdeckungsreise auf der friesischen Seenplatte in den Niederlanden. Mit ihrem Hausboot starten sie in Lemmer am IJsselmeer und schippern über Seen und Kanäle ins Zentrum der historischen Kleinstadt Sneek. Ziel ihrer Reise ist das Wassersport-Dorf Grou im Herzen von Friesland. Heute heißt es: Burger vom Blaarkop-Rind trifft auf Kimchi-Kunst.

Erster Ankerpunkt ihrer Reise durch Friesland ist der Binnenhafen von Lemmer. Von hier aus macht sich Björn auf den Weg zu Hermien Langelaan, die in Blesdijke eine Käserei betreibt. Neben Schafen hält sie auf ihrem Biohof auch eine regionale Rinder-Rasse mit ganz besonderer Fellzeichnung.

Franks Ziel ist das Dorf Harich, der Heimat von Andjelka Cajic de Rooij. Sie ist vor dreißig Jahren vor dem Krieg in Bosnien in die Niederlande geflohen. Nach einer Karriere im IT-Bereich eröffnete sie in Friesland eine kleine Bäckerei. Andjelkas große Leidenschaft ist das Arbeiten mit Sauerteig, aber auch französische und skandinavische Leckereien findet man bei ihr.

Sein zweiter Besuch führt Björn zu Ruben Abma, der sich in Oldeholtpade den Traum von einer vielfältigen Beerenfarm erfüllt hat. Jeden Strauch seines Pflückgartens hat Ruben mit eigenen Händen gepflanzt. Heute kultiviert er über 20 verschiedene Beerensorten.

Weiter Blick und viel Wasser

Bei der Fahrt auf dem IJselmeer Richtung Lemmer genießen Björn Freitag und Frank Buchholz den Fahrtwind an Bord und den weiten Blick. Die beiden Freunde freuen sich darauf, in den nächsten Wochen die Region zu erkunden und vor allem die Menschen hier kennenzulernen.

Frank Buchholz und Björn Freitag an Bord.

Friesland wird oft als die schönste und besonderste der 12 niederländischen Regionen bezeichnet. Die Friesen haben ihre eigenen Traditionen und sogar ihre eigene Sprache, neben dem Niederländischen. Die „Wasserprovinz“ reicht von der Nordsee im Norden bis zum IJsselmeer im Landesinneren.

Friesland wird oft als die schönste und besonderste der 12 niederländischen Regionen bezeichnet. Die Friesen haben ihre eigenen Traditionen und sogar ihre eigene Sprache, neben dem Niederländischen. Die „Wasserprovinz“ reicht von der Nordsee im Norden bis zum IJsselmeer im Landesinneren.

Die „Lecker an Bord“-Reise startet am IJsselmeer. Das ist allerdings kein Meer, sondern mit 1.100 km² der größte See der Niederlande. Der erste Ankerplatz liegt in Lemmer, dem Heimathafen von Skipper Kai Linnenbrügger. Lemmer war früher ein Fischerdorf, dann Handelsstadt. Heute ist Lemmer einer der beliebtesten Ferienorte der Provinz, mit vielen Wassersportmöglichkeiten und einem Sandstrand.

Über eine alte Schleuse – die historische Lemstersluis – geht es direkt in den Binnenhafen, mitten in Lemmer. Köche sind begeistert von der ersten Anlegestelle! Von hier aus ziehen die beiden mit ihren E-Bikes los, um die Umgebung zu erkunden und die Zutaten für das gemeinsame Essen an Bord zu besorgen.

Björns erstes Ziel ist Blesdijke – ein Dorf östlich von Lemmer. Hier trifft er sich mit Hermien Langelaan, die einen Biohof und eine Käserei führt. Die Milch für den Käse stammt hauptsächlich von den eigenen Schafen. Auch eine kleine besondere Rinderherde grast hier auf der Weide.

Björn fallen sofort die besonderen Ringe um die Augen der Kühe auf. Diese sind typisch für die Rasse „Groninger Blaarkop“ - einer echt niederländischen Rasse aus der Provinz Groningen. Hermien hält sie, weil die genügsamen Tiere sowohl Milch als auch Fleisch liefern. Die Rinder leben bei den Langelaans das ganze Jahr über draußen auf der Weide.

Zu den 30 Kühen gesellen sich auf dem Hof etwa 100 Schafe. Auch diese liefern Milch für den Bio-Käse, den Hermien in ihrer Käserei selbst produziert. Björn hilft in der Lagerkammer mit, die Käselaibe zu wenden, denn das muss regemäßig gemacht werden. Am Abend soll es an Bord Burger geben – der Koch nimmt sich dafür Fleisch und auch milden Käse aus Hermiens Vorratskammer mit.

Frank ist mittlerweile mit seinem E-Bike in Harich bei Andjelka Cajic de Rooij angekommen. Vor drei Jahren erst ist sie in das kleine Dorf gezogen, zuvor hat sie in der Hauptstadt Amsterdam gelebt. In den 1990er Jahren ist Andjelka mit ihrer Schwester und Mutter vor dem Krieg in Bosnien in die Niederlande geflohen. In Amsterdam arbeitete sie lange als IT-Projektmanagerin – eine erfolgreiche, aber auch stressige Zeit.

Andjelka hat sich dann zu einer radikalen Veränderung entschlossen. Backen war immer ihre große Leidenschaft. Und so erfüllte sie sich mutig ihren Traum von einer eigenen kleinen Bäckerei. Neben Sauerteigbroten backt sie auch Baguette, Vollkornbrot, Croissants, Rosinenbrötchen, Zimtschnecken und Apfelschnitten. Und sie probiert immer wieder Neues aus. So wie heute mit Frank. Mit ihm backt sie Burger-Buns für das gemeinsame Essen auf dem Hausboot.

Als Beilage zu den Burgern schlägt Andjelka Kimchi vor. Der eingelegte und fermentierte Chinakohl kommt aus der koreanischen Küche und gehört zu den gesündesten Lebensmitteln der Welt. Andjelka liebt sauer eingelegtes Gemüse, denn es erinnert sie an ihre Kindheit in Bosnien. Frank kann neben frisch gebackenen Burger-Buns auch noch zwei Kimchi-Varianten für das gemeinsame Abendessen mitnehmen.

Björn ist derweil unterwegs zu Ruben Abma, der in Oldeholtpade auf 1,3 Hektar Beeren und Früchte anbaut. Björn freut sich riesig, weil er ein großer Beeren-Fan ist. Auch Ruben hat sich seinen Traum erfüllt, hat 2013 seinen ehemaligen Beruf als Ingenieur aufgegeben und ist Obstbauer geworden. Diesen Schritt hat er nicht bereut: Im Garten zu arbeiten, draußen in der Natur zu sein, macht ihn einfach glücklich.

Stachelbeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Nashi-Birnen, Brombeeren, weiße, blaue und rote Johannisbeeren, Heidelbeeren, Aroniabeeren ... über 20 verschiedene Sorten Beeren und Früchte wachsen hier. Alle Sträucher hat Ruben selbst gepflanzt. Eine Menge Arbeit, denn er bearbeitet seine komplette Beerenfarm allein! Wichtig ist ihm auf seiner Farm vor allem Nachhaltigkeit und der ökologische Aspekt. Er verwendet keine Pestizide, sondern arbeitet mit Nützlingen.

Während der Erntezeit öffnet er seine Farm dreimal die Woche und lädt die Menschen zum Selbstpflücken ein. Die Besucher:innen lieben es, durch die Sträucher zu laufen und Beeren zu pflücken. Genauso wie Björn Freitag. Der Koch nascht sich durch ein paar Beerensorten und macht sich dann mit einem Korb voller frischer Beeren auf den Weg zum Boot ...

Und dann ist es soweit: Es wird endlich wieder lecker an Bord. Die beiden Köche kreieren aus den Produkten der Region raffiniert-bodenständige Sommergerichte. Zum Abendessen an Deck laden sie nicht nur ihren Skipper Kai, sondern auch die Erzeugerinnen und Erzeuger ein, die sie auf ihren Streifzügen besucht haben. Und die sind begeistert. Denn so haben sie ihre eigenen Produkte selbst noch nie zubereitet und gekostet ...

Essen an Bord für alle

Zum Essen an Bord laden die Köche dann am Abend ihren Skipper Kai und auch die Erzeugerinnen und Erzeuger ein, die sie auf ihren Streifzügen besucht haben.
Als Vorspeise reichen sie krossen Flammkuchen mit Kimchi, Gouda und Asia-Mayonnaise. Hauptgericht ist ein deftiger Rindfleischburger mit Gurkenpickles, BBQ- und Goudasauce. Zum Abschluss servieren die beiden ein Dessert aus marinierten Beeren mit Eierlikör und gratinierter Quarkmasse.

 Skipper Kai Linnenbrügger

Skipper Kai Linnenbrügger

Friese im Herzen
Unser Skipper ist in diesem Jahr Kai Linnenbrügger: Vor 12 Jahren ist der gebürtige Bielefelder mit seiner Familie nach Friesland gezogen. In Lemmer betreibt er eine Segelschule und freut sich darüber, diesen Sommer den beiden Köchen seine Wahlheimat zu zeigen.

„Lecker an Bord“ läuft montags um 20:15 Uhr im WDR Fernsehen. Die einzelnen Folgen sind jeweils eine Woche vor Ausstrahlung in der ARD Mediathek abrufbar.