Nachdem das gelungene Anlege-Manöver gewürdigt wurde, machen sich Björn Freitag und Frank Buchholz auf beiden Seiten der Grenze auf die Suche nach den besten Zutaten der Region ...

Festgemacht wird im Hafen WSV De Maas in Venlo-Blerick. Von hieraus steigen die beiden Köcheauf die E-Bikes, um im Umkreis von 20 Kilometer die Zutaten für das gemeinsame Abendessen an Bord zu besorgen. Frank Buchholz besucht heute die deutschen Produzenten, Björn Freitag ist auf der holländischen Seite unterwegs.

Björns erste Station bei Henk und Marianne Kerkers im niederländische Deurne. Die beiden bauen hier alte, besondere und fast vergessene Obst- und Gemüsesorten an. Rund 1000 verschiedene Gemüse wachsen auf den Feldern in Mischkultur. Alte Sorten sind oftmals widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge und sind geschmacksintensiver. Einen Teil ihrer Ernte liefern Henk und Marianne an Feinschmecker-Restaurants in der Umgebung.

Es ist ihr Traum, dass sich jeder mit Gemüse aus der eigenen Region ernähren kann. Jede Bestellung, ob für Restaurant oder Privathaushalt, sortiert und packt das Ehepaar selbst. Bio-Qualität ist Henk und Marianne eine Selbstverständlichkeit. Darum machen sie das meiste auf dem Feld auch noch von Hand. Das schont die Pflanzen und den Boden.

Björn verdient sich beim Unkrautjähten dicke Bohnen und Schwarzkohl, der geschmacklich milder und feiner als Grünkohl ist. Mariannes Leidenschaft sind Kräuter und essbare Blüten. Der Koch kann sich aus einer großen Auswahl etwas aussuchen, womit er das Essen am Abend verfeinern will.

Frank ist unterwegs in Richtung Grefrath zum Niederrheinischen Freilichtmuseum. Hier lernt er Hardy Kreutschmann und Jenny Hengsten kennen. Die beiden arbeiten einmal die Woche ehrenamtlich in dem Museum für bäuerliche und handwerkliche Kultur. Hardy ist ein leidenschaftlicher Bäcker und liebt es mit dem historischen Steinofen zu backen. Seine Brote sind nach traditionellen Rezepturen, aber er entwickelt auch gerne neue Geschmackskreationen. Dazu verwendet er oft die Kräuter aus dem Museumsgarten.

Der Kräutergarten des Museums ist der ganze Stolz von Jenny Hengsten. Sie hat einst ihre Leidenschaft für Kräuter, insbesondere Wildkräuter, entdeckt und immer weiter vertieft. Seit einigen Jahren ist sie jetzt verantwortlich für den Kräutergarten im Freilichtmuseum und hat ihn quasi wieder zum Leben erweckt. Mit frischen Kräutern und einem leckerem Fladenbrot im Gepäck macht sich Frank nach dem Besuch im Freilichtmuseum wieder auf den Weg ...

Björn radelt entlang der Maas zu seiner nächsten Station in der niederländischen Gemeinde Asten. Hier besucht der Koch Teresa Rahder und Peter Wijnen auf dem Hof Sengersbroek. Die beiden betreiben dort eine Schweinefarm mit einer Metzgerei und einem kleinen Hofladen. Dort gibt es Spezialitäten rund ums Bentheimer Schwein. Peter kümmert sich hauptsächlich um den Hof und die Tiere. Die Schweine sind hier meistens draußen an der frischen Luft auf einer großzügigen Weide. Das Bentheimer Schwein gilt als eine der ältesten Schweinerassen. Die Tiere wachsen sehr langsam und haben einen hohen Fettanteil. Das merkt man bei der Fleischqualität und beim Geschmack.

Teresa hat sich in das Metzgerhandwerk eingearbeitet und verarbeitet das Fleisch. Berühmt ist sie inzwischen für ihren mediterranen, geräucherten Schinken und für die Schweinswürste. Alle paar Wochen wird eines der rund 40 Schweine geschlachtet und „from nose to tail“ – also das komplette Tier - verarbeitet. Björn darf Teresa bei der Herstellung von Schinken helfen. Diese reifen mehrere Monate, bis sie fertig sind. Der Koch deckt sich bei Peter und Teresa mit Schinkenspeck, Schweinebäckchen und Schweinebauch ein. Dann geht es für ihn zurück zum Hafen …

In NRW ist Frank unterwegs zu seinem letzten Ziel. Es geht zum Biohof Scholz-Döbelin in Schwalmtal. Heike und Herwig Schölz-Döbelin bauen hier seit beinahe 30 Jahren Obst und Gemüse an – und das alles im Nebenerwerb! Die beiden sind hier mit viel Leidenschaft und Überzeugung am Werk.

Besonders wichtig ist den beiden Agrarwissenschaftlern der nachhaltiger Anbau ihrer Produkte ohne Chemie. Daher setzen sie bei der Schädlingsbekämpfung auf den Einsatz von Nützlingen - und Pflanzen, die diese anziehen.
Natürlich soll das Gemüse und Obst auch gut schmecken. Davon kann sich Frank beim Erdbeer-Pflücken und Naschen selbst überzeugen. Die schmecken dem Koch sogar so gut, dass sie am Abend ganz pur als Dessert auf den Tisch kommen. Neben den Erdbeeren nimmt er außerdem noch Tomaten und Basilikum mit. Dann geht es auch für ihn zurück zum Hafen und zur „unaone“ ...