Nikolas Weber liegt neben einem seiner Ferkel im Stroh

"Land & lecker" 2022: Zu Gast bei Nikolas Weber

Spanische Schweine im Ruhrgebiet

Stand: 24.02.2023, 16:15 Uhr

Mitten im Ruhrpott, bei Essen-Kettwig, liegt der Oberschuirshof. Nikolas Weber führt den Traditionshof mit viel Herzblut und zeigt, wie vielfältig Landwirtschaft im Pott aussehen kann ...

Der 40-jährige zeigt auf seinem Hof ganz transparent, wie die Tiere hier gehalten und das Obst und Gemüse angebaut werden. Der Oberschuirshof ist ein echter „Bauernhof zum Erleben“: Kund:innen und Besucher:innen können hier alles besichtigen. Denn Nikolas ist es wichtig, dass Menschen lernen, wo ihre Lebensmittel herkommen. Deshalb hat er auch gerne Kindergruppen oder Schulklassen auf dem Hof.

Tradition und Qualität aus Leidenschaft
Der Oberschuirshof ist seit 1760 in Familienhand. 2017 hat Nikolas Weber den Hof von seinen Eltern übernommen, er ist jetzt die 9. Generation. Den Familienbetrieb verantwortungsbewusst weiterzuführen, ist für ihn selbstverständlich. Qualität, Nachhaltigkeit und Tierwohl sind dem Landwirt daher sehr wichtig. So haben die Tiere reichlich Auslauf, Antibiotika sind tabu und auch Monokulturen sucht man hier vergebens.

Seit 2014 züchtet der Landwirt reinrassige Iberico-Schweine. Eine robuste Rasse, die ursprünglich aus Spanien stammt. Die Iberico-Schweine wachsen langsam und haben daher ein sehr durchwachsenes, feinmaseriges und hocharomatisch Fleisch. Außerdem leben auf dem Hof noch Schafe, Ziegen, Legehennen, Hähnchen, Puten, Weidegänse und Perlhühner. Auf den Feldern rund um den Oberschuirshof wachsen 25 verschiedene Gemüsesorten und Kartoffeln und auf den Streuobstwiesen die verschiedensten Obstsorten. Ob die Gäste mit so einer Fülle rechnen?

Vielfalt im Pott

Wenn es eine Region gibt, die nicht typisch für Landwirtschaft ist, dann ist es der Ruhrpott. Aber Nikolas Weber zeigt heute, wie grün es im Essener Süden ist. Und wie vielfältig sein Hof

Nikolas Weber mit seinem Hühner-Miet-Mobil

Reichlich Obst und Gemüse, allerlei Federvieh und Schweine - das alles gibt es auf dem Oberschuirshof. Nikolas betreibt den Familienbetrieb seit ein paar Jahren mit viel Engagement.

Reichlich Obst und Gemüse, allerlei Federvieh und Schweine - das alles gibt es auf dem Oberschuirshof. Nikolas betreibt den Familienbetrieb seit ein paar Jahren mit viel Engagement.

Der Oberschuirshof iegt rund 10 Kilometer vom Stadtzentrum Essen entfernt. Die Lebensmittel, die auf dem Hof produziert werden, sind für die Menschen aus der Region. Nikolas setzt daher konsequent auf Direktvermarktung über seinen Hofladen.

Auf dem Hof ist jeder willkommen. „Wir zeigen unseren Kunden, wie ihre Lebensmittel heranwachsen, wie die Tiere hier leben. Wir haben die Stalltüren offen und der Kunde kann für sich entscheiden: finde ich das gut, oder finde ich das nicht gut, “ erklärt Nikolas.

Der Tag beginnt für den Landwirt damit, dass er das Geflügel vom Stall auf die Weide treibt. Drei Hektar Grünfläche haben die Tiere, um sich so richtig satt zu fressen. Danach sind die Iberico-Schweine dran. Die Tiere werden auf Stroh gehalten, haben Tageslicht und viel mehr Platz als vorgeschrieben. Sie werden außerdem in Gruppen gehalten, so dass sie soziale Kontakte miteinander haben. Auf das Tierwohl zu achten und im Einklang mit der Natur zu arbeiten, ist Nikolas wichtig.

Einige von Nikolas Hühnern haben noch einen Job „außer Haus“.  Sie verbringen einen Großteil des Jahres im Seniorenheim. Die Tiere haben eine beruhigende und entspannende Wirkung auf die Bewohner. Im Gegenzug erhalten die Hühner reichlich Streicheleinheiten und natürlich auch Leckereien. An insgesamt neun Senioren-Einrichtungen vermietet Nikolas seine Hühner derzeit.

Ein weiteres Standbein auf dem Hof sind Mietgärten. Nikolas bereitet die Beete mit Pflanzen vor und Stadtmenschen pflegen sie und ernten anschließend in Eigenregie. Rund 300 Parzellen mit 50 oder 100 Quadratmeter vermietet Nikolas zur Zeit. Die Beete können von Mai bis Oktober bepflanzt und beerntet werden. Während dieser Zeit steht Nikolas den Freizeit-Gärtner:innen natürlich auch immer mit Rat und Tat zur Seite.,

Bei seinem großen „Land & lecker“-Tag erhält Nikolas Unterstützung von seiner Partnerin Katrin. Sie arbeitet als Ernährungsberaterin, aber nach Feierabend packt sie auch auf dem Hof mit an. Und natürlich auch beim „Land & lecker“-Dinner …

Iberico-Variationen
Die Produkt-Palette des Hofes soll sich auch in Nikolas Menü wiederspiegeln. Aber das schmackhafte Fleisch vom Iberico-Schwein wird definitiv der Hauptakteur sein.

Auf der Speisekarte stehen am Dinnertag: Blätterteigtasche mit Leberwurst und Blutwurst vom Iberico-Schwein, Iberico-Gulasch mit Pfifferlingen und Spitzkohlsalat als Hauptgang, sowie ein Apfel-Brombeer-Crumble als Nachtisch.

„Land & lecker“ – eine kulinarische Reise durch Nordrhein-Westfalen

Katja Leendertz, Nikolas Weber, Ilona Kuhnen, Mark Junglas, Marie Woeste, Martin Döring

Katja Leendertz, Nikolas Weber, Ilona Kuhnen, Mark Junglas, Marie Woeste, Martin Döring

Auf geht es zu neuen spannenden Touren vom Niederrhein bis ins Sauerland – vom Vorgebirge bis ins Siegerland! Moderne und kreative Landfrauen und -männer zeigen in diesem Sommer ihr Landleben und ihre Lebensmittel, die sie mit Leidenschaft und Handarbeit herstellen. Dafür besuchen sich die Teilnehmer:innen gegenseitig auf ihren Höfen und schenken ihren Gästen eine unvergessliche Zeit. Am Ende vergeben die Gäste Punkte für das Genussprogramm und den Besuch auf dem Hof. Wer hat den schönsten „Land & lecker“-Tag veranstaltet? 

Mit dabei: Jung-Metzger Mark Junglas kümmert sich um eine moderne Rinderzucht auf einem Start-up-Bauernhof im Siegerland. Ilona Kuhnen aus Bornheim lebt ihr Lebensprojekt Ziegenhof. Martin Dörings Wasserbüffel beweiden am Niederrhein das Naturschutzgebiet Bislicher Insel. Marie Woeste aus dem Sauerland betreibt eine solidarische und regenerative Landwirtschaft. Zum Finale geht es auf den Heilmannshof von Katja Leendertz, die mit ihrer Schwester in Krefeld auch einen Landschaftspark pflegt.

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