Meran im norditalienischen Südtirol
Björn Freitag kocht grenzenlos köstlich . Teil 1 von 3. 27.05.2024. 44:14 Min.. UT. Verfügbar bis 08.06.2025. WDR.
Grenzenlos köstlich
Meran im norditalienischen Südtirol
Stand: 06.06.2023, 12:00 Uhr
Spitzenkoch Björn Freitag und Moderatorin Tamina Kallert bereisen das nördliche Italien – es geht von Meran über Trient bis nach Verona. Was man unbedingt sehen muss, weiß Tamina, und wo es die besten Leckereien gibt, das ist Björns Fachgebiet.
1. Etappe: Kurstadt Meran und Umgebung
Die erste von 3 Etappen der Genussreise führt Björn und Tamina in die Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt mit der Hauptstadt Meran. Beim Stadtspaziergang zeigt sich die historische Kurstadt abwechslungsreich. Stolze Prachtbauten prägen das Stadtbild, dabei hat sie sich aber den Charme einer Kleinstadt bewahrt. Keineswegs ist Meran angestaubt, hippe Bars und Restaurants drängen in den Vordergrund. An vielen Ecken sieht man Palmen und im Hintergrund die schneebedeckten Gipfel – das sorgt für ein besonders reizvolles Ambiente.
Legendäres Restaurant
In Meran trifft Mediterranes auf Alpenländisches – auch im kulinarischen Bereich, so z. B. im legendären Restaurant „Sissi“, wo Björn nach vielen Jahren einen alten Freund wiedertrifft und mit ihm am Herd steht. Andrea Fenoglio verkörpert in Meran die Haute Cuisine und kocht mit seinem Team auf Sterneniveau. Sein Restaurant gibt es seit 1991. Die Philosophie: Jedes Gericht muss einen Sinn haben. Und den Sinn bekommt es für Andrea durch Tradition und Regionalität, gemixt mit modernem Zeitgeist. Seine Küche ist eine Fusion von mehreren Kulturen – und dieses Credo ist in und rund um Meran überall in Restaurants anzutreffen.
Tolle Insidertipps für Meran
Björn und Tamina bekommen in Meran auch gute Genusstipps von einer Insiderin. Julia Lindner ist gebürtige Kölnerin und lebt schon seit über 15 Jahren in Meran. Als Agentur-Inhaberin und Autorin widmet sie sich den Themen Genuss, Lifestyle und Design. Julia weiß also, was sich in Sachen Genusshandwerk in der Stadt und Umgebung tut. Und das ist so einiges. Es gibt ihn zwar noch, den klassischen Stammgast- und Kur-Tourismus, aber die Zeiten ändern sich in Südtirol und auch in Meran. Die Hotel- und Gastszene boomt und damit einhergehend entwickelt sie sich weiter. Palmen, Dolce Vita und schneebedeckte Berge – das macht die zweisprachige Region auf der Alpensüdseite so abwechslungsreich – für Aktivurlauber, Faulenzer, aber eben auch für Genussreisende.
Tipp 1: Trendy Schokolade aus Meran
Die stylische Schoko-Boutique samt Manufaktur findet man direkt im Zentrum von Meran. Inhaber René Romen ist gelernter Patissier, war viele Jahre im Ausland und entschied sich dann, wieder in seine Heimatstadt Meran zurückzukehren, um hier die beste Schokolade mit den eigenen Händen zu erzeugen: Die ausgewählten Bohnen werden von Hand sortiert und dann vor Ort geröstet. Es gibt ganz klassische Schokolade, aber auch eine mit Ziegenmilch aus der Region. „58Chocolate“ ist der einzige Chocolatier im Raum Meran. Seine Schokolade bekommt man z.B. auch in München oder Berlin.
Tipp 2: Design-Vinothek im Zentrum der Stadt
Eine aufwändig gestaltete Vinothek samt historischem Weinkeller öffnete im April 2022 mitten in der Innenstadt von Meran ihre Tore. Wein-Freunde können hier die Tropfen der „Kellerei Meran“ verkosten und sich dabei fachlich beraten lassen. Bei der Kellerei handelt es sich um eine Genossenschaft, die rund 360 Mitglieder des kleinsten, aber feinsten Weinanbaugebiets Italiens vereint: „Alto Adige“. Hauptsitz der Kellerei ist in Marling, da werden die Weine gekeltert, nachdem die teils winzigen Weinbaubetriebe die Trauben angeliefert haben. Ein spezielles System erlaubt sogar die Rückverfolgung bis zum Weinberg.
Tipp 3: PUR Markt – regional ohne Kompromisse
Im historischen Kurhaus Merans kann man heutzutage schlemmen, denn hier hat sich der „PUR-Markt“ angesiedelt mit seinem regionalen Sortiment. Im Angebot sind Produkte von rund 240 Bauern und Manufakturen aus Südtirol, darunter einige sehr kleine Betriebe wie Bergenbauernhöfe. Diese Höfe hätten es sonst schwer, ihre Produkte an den Genießer zu bringen. Man findet u.a. Säfte, Weine, Gemüse, Maronenaufstrich und auch frische Knödel, Schinken und Brot.
Tipp 4: Frühstück der besonderen Art
Nur eine Straße vom Zentrum entfernt beginnt eines der Villenviertel Merans und hier gibt’s ein kleines, hippes Hotel mit einem der besten Frühstückskonzepte der Stadt. Das „Ottmanngut“ hat eine bewegte Historie und hier lebt man Tradition. Inhaber Martin Kirchlechner hat das Gasthaus von seiner Großmutter übernommen und komplett renoviert. Nicht nur Hotelgäste können hier den Tag mit einem Frühstück in 3 Gängen beginnen – und dabei gibt es täglich wechselnde Speisen. Ein Frühstück für Neugierige aus regionalen und saisonalen Produkten wird am Tisch serviert.
Tipp 5: Backkurse in Lana
Gleich hinter den Stadttoren Merans kann man seine Talente bei Brotbackkursen testen. Die werden vom Familienunternehmen „Meraner Mühle“ angeboten. Der heute riesige und moderne Betrieb liegt in Lana, etwas südlich von Meran. Für alle Privatpersonen, die Brot- bzw. Backkultur lieben, hat man hier die Tore geöffnet. So gibt es ein kleines Backmuseum, das „Panetarium“. Hier trifft kräftiges Roggenbrot auf luftiges Weizen-Ciabatta, Sauerteig auf Hefeteig. Im Shop können Hobbybäcker alles bekommen, was sie brauchen für Daheim. Außerdem werden offizielle Backkurse angeboten, die jeder Hobbybäcker buchen kann. Geleitet werden die Kurse von den besten Bäckern der Region. Dazu zählt auch Hannes Schwienbacher von der Bio-Bäckerei „Ultner Brot“, der sich mit Leib und Seele dem Handwerk verschrieben hat und auf alte Backtraditionen setzt. So backt er gern mit dem wiederentdeckten Südtiroler Getreide, das als „Regiokorn/ Regiograno“ vermarktet wird.
Raus auf’s Land! Almkultur in Hafling und Vöran
Auf dem Weg gen Süden, also Richtung Trient, machen Tamina Kallert und Björn Freitag Stopp in Hafling und Vöran – die Orte liegen auf einem Hochplateau oberhalb von Meran. Hier gibt es sanfte Hügel, umrandet von einer imposanten alpinen Kulisse. Die Kirche St. Kathrein ist ein Wahrzeichen der Region. Die beiden kehren im Waldblichl ein, einem typisch Südtiroler Gasthof, und kochen hier zusammen mit der Chefin Claudia Laner Wildkräuterknödel und eine mediterran-alpin gefüllte Forelle. Gut gestärkt geht’s dann weiter – in der nächsten Folge wird die Kulturstadt Trient Ziel der Genussreise von Tamina und Björn.