Tomaten: Rezepte und Koch-Tipps

Stand: 14.10.2021, 11:08 Uhr

  • Tomaten sind Alleskönner in der Küche
  • Rezepte: Vom Sugo bis zur Erdbeer-Tomatensoße
  • Tipps zum Einfrieren, Schälen, Aushöhlen

Tomaten sind wahre Alles-Könner: Kaum ein Gemüse lässt sich in so vielen Varianten auf den Tisch bringen, und es kommen immer neue dazu. Hier gibt es Rezepte und Tipps für die Zubereitung.

Kann man Tomaten einfrieren?

Frische Tomaten in die Tiefkühltruhe? Eigentlich keine gute Idee. Tomaten enthalten viel Wasser und können beim Auftauen matschig werden. Außerdem verlieren sie dabei Aroma. Das Einfrieren ist trotzdem eine gute Alternative, wenn man die Tomaten nicht in die Tonne werfen will - und ganz einfach, wenn man ein paar Tipps beachtet.

Im Ganzen: Die Tomaten sollten ohne Schale eingefroren werden. Die lässt sich einfach entfernen, wenn man die Früchte kurz blanchiert. Die geschälten Tomaten auf einem Backblech oder Schneidebrett einfrieren, dann in einen Beutel umfüllen und lagern.

Als Würfel: Diese Variante eignet sich besonders gut für Pizzabelag oder Saucen. Dafür müssen die Tomaten nicht geschält werden, weil sich ihr Wasser ausdehnen kann. Die Stücke in ein Einmachglas füllen und einfrieren.

Als Püree: Die einfachste Möglichkeit, Tomaten einzufrieren. Außerdem hat man gleich eine Tomatensauce zur Hand, wenn es mal schnell gehen muss. Also: Tomaten pürieren, vielleicht würzen und in Dosen oder Eiswürfelbehälter füllen - da lässt sich das Püree besonders gut portionieren. Das funktioniert übrigens auch mit der leckeren Sauce vom letzten Spaghetti-Essen.

Wichtig: Die Tomaten müssen frei von Druckstellen und braunen Flecken und vor allem nicht zu weich sein. Der grüne Strunk sollte auch entfernt werden.

Wie lassen sich Tomaten am besten schälen?

Geschmack ja, Schale nein: In vielen Rezepten mit Tomaten heißt es, dass die Früchte geschält werden sollen. So wird eine Sauce besonders samtig - und es bleiben keine Schalenreste zwischen den Zähnen hängen. Auch vor dem Einfrieren sollte die Schale runter, weil sonst die Frucht platzt. So geht es am besten:

1. Die Tomate auf der Unterseite mit einem scharfen Küchenmesser kreuzweise einritzen. Wasser in einem Topf zum Kochen bringen.

2. Die Tomate ins kochende Wasser geben (sie muss ganz bedeckt sein) und für 30 Sekunden blanchieren - nicht länger, sonst zerfällt sie. Dann mit einer Schaumkelle aus dem Wasser heben.

3. Die Tomate sofort in eine Schüssel mit kaltem Wasser geben. Die Haut beginnt sich jetzt schon zu lösen.

4. Die Tomate aus dem Wasser heben, etwas abtropfen lassen und die Haut mit einem kleinen Messer abziehen.

Damit lässt sich die papierdünne Haut ohne Probleme entfernen. Wer es lieber mit dem Sparschäler versuchen will: keine gute Idee - da wird zuviel Fruchtfleisch abgehobelt.

Warum gibt man eine Prise Zucker an die Tomatensoße?

Pfeffer, Salz, viele Gewürze: Das sind die wichtigsten Geschmackszutaten für ein Tomatengericht. In vielen Kochbüchern wird auch eine Prise Zucker empfohlen - das soll die Säure der Frucht mildern. Und es zaubert auch ganz schnell Aroma an die Soße.

Aber: In Italien, dem Mutterland der Tomaten-Küche, ist der Griff in die Zuckerdose verpönt. Dort setzt man auf die natürliche Süße, die in jeder Frucht steckt. In den Sorten San Marzano und Roma ist besonders viel davon. Die Süße muss dann nur noch verstärkt werden, durch langes Kochen auf kleiner Flamme zum Beispiel. So karamellisiert der Zucker und gibt der Sauce den intensiven Geschmack.

Man kann die Tomaten auch im Backofen bei kleiner Hitze backen. Mit ein bisschen Olivenöl beträufeln oder mit Salz und Pfeffer bestreuen, für ein paar Stunden ziehen und dann abkühlen lassen - eine wahre Aromabombe! Und das ganz ohne Zucker.

Wie höhlt man Tomaten am besten aus?

Hackfleisch, Schafkäse, Reis: In einer Tomaten-Hülle schmeckt fast alles noch mal so gut. Die roten Kugeln sind eine gute Alternative zu Paprika oder Auberginen - kleines Manko: Sie sind viel empfindlicher und schwerer auszuhöhlen. So geht es:

1. Tomaten waschen und den grünen Strunk abschneiden.

2. Einen kleinen Deckel abschneiden - am besten mit einem Tomatenmesser.

3. Mit einem Löffelchen die Kerne aus der Tomate heben. Sollte sich das Fruchtfleisch nicht lösen lassen, kann es mit einem kleinen Messer an der Seite leicht angeschnitten werden. Vorsicht, dass die Hülle nicht beschädigt wird!

4. Die Tomaten umdrehen und auf einem Stück Küchenpapier abtropfen lassen.

5. Die Reste, die jetzt nicht verwendet werden, können aufbewahrt werden. Am besten geht das in der Tiefkühltruhe.

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Die Herkunft

Afrika, Amerika, Asien: Tomaten werden auf der ganzen Welt produziert. Unangefochten an der Spitze: China. 62 Millionen Tonnen wurden dort 2018 angebaut. Die gesamte EU kam gerade mal auf ein gutes Drittel, nämlich 23 Millionen Tonnen - und Deutschland auf 103.000 Tonnen. Nicht genug für den deutschen Tomaten-Hunger: 27 Kilo pro Kopf und Jahr kamen hier auf den Tisch. Mit der hiesigen Produktion könnten nur knapp 4 Millionen Verbraucher versorgt werden.

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Der Ursprung

Die Tomate stammt ursprünglich aus Mittelamerika. Die Maya und Azteken nannten sie "Xictomatl", was "Schwellfrucht" heißt. Rein äußerlich hatten die ersten Tomaten, die mit Christoph Kolumbus nach Europa kamen, wenig mit unseren Supermarkt-Tomaten zu tun. Sie waren klein und hatten eine gelbe Schale - daran erinnert die italienische Bezeichnung "pomodoro" (Goldapfel).

Botanik

Obst? Gemüse? Fruchtgemüse! Wer es ganz genau wissen will: Die Tomate ist ein Mittelding, weil sie jedes Jahr neu gepflanzt werden muss - wie Gemüse. Aber ihre Frucht entsteht aus der Blüte - wie bei Obst. Auch Paprika, Zucchini und Melonen sind Fruchtgemüse. Außerdem ist sie ein Nachtschattengewächs: Sie enthält wie die Kartoffel giftige Stoffe.

Wer war Margherita?

So vielfältig die Frucht, so zahlreich die Mythen: Die Pizza Margherita mit ihren rot-weiß-grünen Zutaten zum Beispiel wurde wohl nicht zu Ehren der italienischen Königin und der Einigung Italiens kreiert. Eine solche Pizza haben die Napolitaner schon lange vorher gegessen und mit weißer Mozarella und grünen Basilikum in Blumenform belegt - eben wie bei einer Margerite.

Mückenschutz

Tomatenpflanzen riechen so intensiv, dass die nervigen Tierchen einen großen Bogen um sie machen. Ein paar Pflanzen im Blumenkasten oder auf der Terrasse sind eine gute Alternative zur Spraydose.

Tomaten-Schlachten

Manchmal landen die Tomaten nicht auf dem Teller, sondern im Gesicht. Tomaten-Schlachten haben Tradition - in Spanien bei der "Tomatina"...

.... und in Indonesien wie hier in Lembang. Da werden aber nur faule Tomaten geworfen - und später als Kompost weiterverwendet.

Treulos und blind dazu

Wer seine Freunde versetzt, ist eine "treulose Tomate". Und ein Schussel, der den Autoschlüssel nicht findet, obwohl er ganz offensichtlich auf dem Schrank liegt, hat "Tomaten auf den Augen". Es gibt mehrere Theorien, wie die Redewendungen entstanden sind. Bei der "treulosen Tomate" spielte wohl eine Rolle, dass der Anbau früher oft schief ging. Außerdem sollen die Deutschen im Ersten Weltkrieg die Italiener "Tomate" genannt haben. Und als die ihre Neutralität aufgaben, waren sie "treulos" geworden. Zu den "Tomaten auf den Augen" - das könnte eine Anspielung auf die roten, geschwollenen Augen eines sehr müden Menschen sein. Aber vielleicht geht der Ausdruck auch auf eine alte Bestrafung in Spanien zurück. Da galten die roten Früchte als "Frucht der Sünde" - und wer das Gesetz oder die Ehe gebrochen hatte, musste mit vor den Augen verbundenen Tomaten herumlaufen.