Service Computer
Ständig nervige Updates – Brauche ich die wirklich?
Smartphone, Laptop, Router – diese und viele weitere Geräte in unserem Alltag werden von den Herstellern regelmäßig mit Software-Updates versorgt. Und je mehr Geräte man hat, desto mehr ist man immer wieder damit beschäftigt, das neuste Update aufzuspielen. Muss ich wirklich jedes Update machen? Und wenn ja wann?
Wann muss ich ein Update möglichst sofort machen, sobald es mir angezeigt wird?
Das ist immer dann zu empfehlen, wenn es sich um ein Betriebssystem-Update auf Smartphone, Tablet, Laptop handelt, durch das eine gravierende Sicherheitslücke geschlossen wird. Konkret: Wenn ein Update angezeigt wird, sollte man im Netz nachsehen, ob dadurch Sicherheitsprobleme behoben werden. Infos dazu findet man auf den Seiten des Betriebssystem- oder Geräte-Herstellers. Auch auf den Seiten des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) lassen sich häufig dazu Infos finden. Aber: Man sollte wissen, dass so ein Update zwar Sicherheitslücken schließen kann, gleichzeitig aber auch neue Probleme entstehen könnten.
Welche neuen Probleme könnten das sein?
Software, die man unbedingt braucht, läuft danach nicht mehr richtig, Zubehör funktioniert plötzlich nicht mehr. Das ist leider immer wieder möglich. Auch deshalb ist es so wichtig, dass man immer vor einem Update im Netz prüft, wie gravierend z. B. die Sicherheitslücken wirklich sind, die es schließt. Und: Man sollte auch danach suchen, ob andere Nutzerinnen und Nutzer schon Probleme melden, die durch das Update auftreten. Tipp: Am besten sollte man alle Geräte so einstellen, dass Updates nicht automatisch gemacht werden. So kann man im Einzelfall selber entscheiden, ob und wann ein Update eingespielt werden soll.
Und wann kann man sich mit einem Update Zeit lassen?
Das gilt für die Updates, bei denen es in erster Linie um neue Funktionen geht. Also z. B. bei Smartphones von iOS 17 zu iOS 18 oder Android 14 zu 15. Denn diese Updates stopfen nicht in erster Linie Sicherheitslücken. Solche "Major Updates" verbinden die Hersteller meistens mit der Einführung neuer Funktionen und oft auch mit optischen Veränderungen. Vor allem bei solchen großen Updates kann es sinnvoll sein, abzuwarten, bis die ersten Erfahrungen in Foren oder Gruppen im Netz damit vorliegen.Oft kommt dann auch schnell das erste Update zum Update, das Probleme behebt.
Gibt es Updates, mit denen uns die Hersteller dazu bringen wollen, ein neues Gerät zu kaufen?
Der Eindruck entsteht, wenn plötzlich Geräte als "zu alt für das Update" gekennzeichnet werden. Aber: ein Gerät wird ja nicht plötzlich von einem Tag auf den anderen unbrauchbar. Deshalb kann man da entspannt bleiben, sollte allerdings im Blick behalten, ob Sicherheitslücken für das Gerät mit dem aktuellen Softwarestand gemeldet werden. Grundsätzlich gilt: Bei neuen Smartphones gibt es ab 2025 bei uns in der EU mindestens fünf Jahre lang Updates. Viele Hersteller, abgesehen die von Billig-Smartphones, bieten mindestens diese Zeitspanne aber auch heute schon an.
Weitere hilfreiche Informationen
- Alles, was man über Updates wissen muss vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
- Betrüger nutzen Support-Ende von Windows 10 aus – Warnung der Verbaucherzentrale
Autor: Michael Stein
Redaktion: Jan Friese
Service Computer ist eine Rubrik in der WDR 5 Sendung Neugier genügt und ist dort jeden ersten Dienstag im Monat zwischen 11.04 Uhr und 12.00 Uhr zu hören.