1. Programmausschuss stellt Auswertung der Kinderprogramme vor
Mitglieder des Programmausschusses haben sich die Kinderprogramme des WDR angesehen und sich dazu auch mit den zuständigen Programmmachern des Senders ausgetauscht. Die Berichterstatterin Gabriele Hammelrath stellte in der Sitzung die wesentlichen Ergebnisse vor. Sämtliche Mitglieder der beauftragten Arbeitsgruppe seien der Ansicht, dass die betrachteten Sendungen von hoher, teilweise hervorragender Qualität seien.
Besonders hervorzuheben sei die altersgerechte Aufbereitung der Themen sowohl in der Sprache, in der Bildgestaltung als auch im Schnitt und insgesamt in der Geschwindigkeit. Die Sendungen enthielten neben Spaß und Spiel immer auch Wissens- und Lernelemente. Das Zusammenspiel der Moderatorinnen und Moderatoren, die aufmerksam und respektvoll auf die Kinder eingingen, und die Einbeziehung der Kinder – oft auch als Expertinnen und Experten – machten die Angebote pädagogisch besonders wertvoll.
In den Sendungen würden auch Themen wie Mobbing und Gewalt aufgegriffen und die Kinder für einen kritischen Umgang mit Nachrichten sensibilisiert. Der Beobachtungsgruppe fiel jedoch auf, dass neben dem traditionellen Familienbild auch andere Lebensformen, die für viele Kinder in NRW inzwischen Realität seien, noch stärker berücksichtigt werden könnten.
Das bekannteste WDR-Format für Kinder ist ‚Die Sendung mit der Maus‘, die seit 1971 im Fernsehen ausgestrahlt wird. Inzwischen gibt es daneben aber auch zahlreiche Audioangebote für Kinder verschiedener Altersgruppen, die zum Beispiel als Podcast oder per App zur Verfügung gestellt werden
2. Intendant schlägt neue Direktorin vor
Tom Buhrow informierte den Rundfunkrat, dass er Dominique Hoffmann als neue Leiterin der Direktion Produktion und Technik (DPT) favorisiere. Frau Hoffmann ist Ingenieurin und derzeit noch Leiterin der Hauptabteilung Distribution und Entwicklung in der Direktion Technik und Produktion des Südwestrundfunks. Die Abstimmung über den Personalvorschlag terminierte der Vorsitzende auf die nächste Sitzung am 12. Mai 2023. Weitere Informationen in der Pressemitteilung des WDR.
Am 31. März dieses Jahres endet die Amtszeit von Wolfgang Wagner als amtierender DPT-Direktor. Der Rundfunkrat dankte ihm in der Sitzung für sein langjähriges Engagement.
Wagner ist Diplom-Ingenieur und war seit April 2013 Direktor im WDR. Zuvor war er bereits viele Jahre beim ZDF tätig.
3. Stand der Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
In der Sitzung befasste sich der Rundfunkrat erneut mit den Reformen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Der Vorsitzende, Rolf Zurbrüggen, berichtete u.a. über die inzwischen feststehende personelle Besetzung des von der Politik eingesetzten „Zukunftsrats“. Die Expertinnen und Experten des Rats sollen die Rundfunkkommission der Länder bei ihren Reformbemühungen beraten. Zurbrüggen informierte außerdem, dass die Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) ihre Arbeit an einem gemeinsamen Public Corporate Governance Kodex für die ARD aufgenommen habe. Ziel sei die Konzeption einer anstaltsübergreifenden Aufsichtsordnung, die eine vergleichbare Qualität und Tiefe der Aufsicht in der gesamten ARD gewährleistet. Dafür sollten u.a. Best-Practice-Lösungen identifiziert und eine vergleichbare Handhabung in den Sendern auf diesem Niveau umgesetzt werden, so Zurbrüggen.
Beratungen in den Fachausschüssen des Rundfunkrats
Petra Kammerevert, Vorsitzende des Programmausschusses
Die Vorsitzenden der Fachausschüsse informierten das Gremium außerdem über die aktuellen Beratungen auf Ausschussebene. So habe sich der Programmausschuss nach den Worten von Petra Kammerevert MdEP in seiner zurückliegenden Sitzung über Möglichkeiten einer verstärkten programmlichen Zusammenarbeit in der ARD berichten lassen. In den kommenden Wochen werde sich der Ausschuss mit der Aufstellung von programmlichen Qualitätsstandards befassen und sich an den Beratungen der GVK, die den Prozess federführend koordiniert, intensiv beteiligen.
Gisela Hinnemann, Vorsitzende des Haushalts- und Finanzausschusses
Der Haushalts- und Finanzausschuss, so dessen Vorsitzende Gisela Hinnemann, prüfe derzeit eine Optimierung seiner jährlichen Haushaltsberatungen und wolle sich auch mit den finanziellen Auswirkungen der Reformen befassen.
Politische Gestaltung des Reformprozesses
Unter dem Oberbegriff „Reformprozess“ werden verschiedene Prozesse auf Länder- und Senderebene zusammengefasst. Der Rundfunkrat hatte entschieden, dieses Thema regelmäßig aufzurufen, um seine Vorstellungen von einem zukunftsfähigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk wirkungsvoll in die öffentliche Reformdiskussion einzubringen.
Von politischer Seite wird der Reformprozess v.a. gestaltet durch
- die Umsetzung des Dritten Medienänderungsstaatsvertrags zur Festlegung von formalen und inhaltlichen Qualitätskriterien und Kennzahlen zur Überprüfung von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit,
- Regelungen zu Transparenz und Compliance sowie einer effektiveren Gremienaufsicht im Vierten Medienänderungsstaatsvertrag als Konsequenz aus dem rbb-Skandal und
- der Beschluss der Rundfunkkommission der Länder (RfK) vom 8. März 2023 über die Zusammensetzung eines sog. „Zukunftsrats“.
4. Berichte an Fachausschüsse überwiesen
Der Rundfunkrat hat den Bericht der Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen im WDR und den Bericht des Rundfunkdatenschutzbeauftragten an die zuständigen Fachausschüsse überwiesen. Bevor die Berichte mit einem Beratungsergebnis zurück ins Plenum kommen, werden sich die Mitglieder des Haushalts- und Finanzausschuss bzw. des Ausschusses für Rundfunkentwicklung und Digitalisierung näher mit den Berichten befassen. Zum Austausch in den Ausschüssen sind auch stets die zuständigen Berichtersteller eingeladen.
Jan Gropp, Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen
Jan Gropp verfasst alle zwei Jahre einen Bericht, der neben statistischen Angaben zu den schwerbehinderten Beschäftigten im WDR auch über seine Arbeit als deren Vertrauensperson informiert, Fortschritte beschreibt und konkrete Handlungsfelder benennt, in denen er noch Verbesserungsbedarf sieht.
Der Rundfunkdatenschutzbeauftragte erstattet dem Rundfunkrat jährlich einen Bericht über seine Tätigkeit. Als unabhängige Aufsichtsbehörde überwacht er die Einhaltung der Bestimmungen des WDR-Gesetzes, des Rundfunkstaatsvertrages, der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und anderer Vorschriften über den Datenschutz bei allen Tätigkeiten des WDR und seiner Beteiligungsunternehmen.
5 . Ausblick
Die nächste Sitzung des WDR-Rundfunkrats findet am 12. Mai 2023 statt, voraussichtlich im Wallraf-Richartz-Museum in Köln.