Stichtag

5. April 1964 – Douglas MacArthur stirbt in Washington D.C.

"Im Krieg kann es keinen Ersatz für den Sieg geben." Das ist der unverbrüchliche Grundsatz von Douglas MacArthur. Der US-General hat damit Erfolg. Bis heute hat kein anderer mehr Orden gesammelt als er.

Gegen Deutschland und Japan feiert MacArthur im Ersten und im Zweiten Weltkrieg militärische Erfolge. Die größte Niederlage bleibt ihm erspart: Sein Plan, im Koreakrieg Atomwaffen einzusetzen, hätte wohl den dritten Weltkrieg ausgelöst. In diesem Fall wird der General zum Glück durch Präsident Harry S. Truman gestoppt.

"Ich werde wiederkommen"

Von Beginn an ist das Leben MacArthurs von der Armee geprägt. Geboren wird er 1880 zur Zeit der Indianerkriege. Während sein Vater die US-Truppen gegen die Apachen anführt, bleibt er im Fort zurück und übt sich im Schießen und Reiten. Mit 13 Jahren besucht er eine Militärakademie, zehn Jahre später wird er auf die Philippinen versetzt. Ein Leben außerhalb der Armee gibt es nicht. Alltagsklugheit und Weltläufigkeit kann MacArthur nicht entwickeln.

Während des Ersten Weltkriegs macht sich MacArthur als mutiger Brigadegeneral gegen Deutschland einen Namen. 1935 geht er zurück auf die Philippinen, um dort als Militärberater von Präsident Manuel Quezon die Streitkräfte aufzubauen. 1941 und 1942 scheitert sein Versuch, die eindringende japanische Armee mit philippinischen und amerikanischen Truppen zurückzuhalten, an Selbstüberschätzung. MacArthur muss nach Australien fliehen. Er tut dies nicht ohne ein Versprechen: "Ich werde wiederkommen".

Größer als der gottgleiche Kaiser

Seine Rückkehr bereitet MacArthur als brillanter Stratege vor. Statt alle besetzten Inseln der Philippinen zurückzuerobern, lässt er die stark befestigten links liegen und schneidet dem Gegner durch stetiges "Island Hopping" den Nachschub ab. 1944 landet er in einer gut inszenierten PR-Show in eigener Sache mit einem Landungsboot als Befreier auf der Insel Leyte: "Volk der Philippinen", verkündet er, "ich bin zurückgekehrt". So macht er sich endgültig zur Heldenikone der US-Armee. Klugerweise verhöhnt er die Besiegten nicht. Mit dem wesentlich kleineren japanischen Kaiser Hirohito lässt er sich später fotografieren.

1950 marschieren kommunistische Einheiten aus Nordkorea in Südkorea ein; MacArthur erhält als Feldmarschall den Auftrag, sie zurückzudrängen. Als sich China in den Konflikt einmischt, empfiehlt er den Einsatz von Atomwaffen. US-Präsident Truman muss handeln. Im April 1951 entlässt er seinen populären General. In New York gehen daraufhin Millionen Menschen auf die Straße. Trumans Beliebtheitswerte sinken auf unsägliche 22 Prozent.

Zu einem Amtsenthebungsverfahren gegen Truman kommt es trotzdem nicht. Diesmal kehrt MacArthur nicht zurück. In der Folge kann er sich darauf konzentrieren, sich als zufriedener alter Krieger zu stilisieren. Er stirbt am 5. April 1964 mit 84 Jahren in Washington D.C. Zwar im Bett, aber immerhin in einem Militärspital.

Stand: 05.04.2014

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