Spieleerfinder Klaus Teuber mit seinem Blockbuster-Spiel "Die Siedler von Catan"

2. Februar 1995 - Spiel "Die Siedler von Catan" erscheint

Stand: 02.02.2020, 00:00 Uhr

"Ich habe bei jeder Spieleentwicklung am Anfang einen Wunsch", erklärt der Spieleerfinder Klaus Teuber. "Die Idee kommt meist aus der Geschichte der Menschheit: ein Erlebnis, von dem ich denke, es wäre toll, das im Spiel erlebbar zu machen."

Bei seinem Spiel "Die Siedler von Catan" sind es Wikinger, die eine Insel besiedeln. Die Spieler sammeln Rohstoffe und bauen damit Straßen und Siedlungen. Nach und nach setzen sie so eine immer neue Landkarte aus sechseckigen Plättchen zusammen – und lernen sich dabei kennen.

Das Spiel "Die Siedler von Catan" erscheint (am 02.02.1995)

WDR 2 Stichtag 02.02.2020 04:14 Min. Verfügbar bis 30.01.2030 WDR 2


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"Ich sehe meine Mitspieler, bekomme ihren Ärger mit, ihre Emotionen – ihr Wesen", sagt Klaus Teuber. "Beim Spielen lernt man Menschen besser kennen, als wenn man ein halbes Jahr zusammen verbringt."

"Siedler" kommt bei Frauen gut an

Spiel des Jahres

"Die Siedler von Catan" erhält 1995 die Auszeichnung Spiel des Jahres

Am 2. Februar 1995 stellt Klaus Teuber, gelernter Zahntechniker, "Die Siedler von Catan" auf der Spielwarenmesse in Nürnberg vor. Das Spiel entwickelt sich zum echten Blockbuster: Über 30 Millionen Catan-Spiele wurden bisher weltweit gekauft.

Damit gehört es in die gleiche Kategorie wie "Mensch ärgere dich nicht", "Uno" oder "Monopoly". "Das ist eine einmalige Sache. Ein absoluter Glücksfall", sagt Klaus Teuber, der sich bald ganz auf das Spieleentwickeln konzentriert.

Bei dem Kooperationsspiel "Die Siedler von Catan" bekommen die Spieler mit jedem Würfelwurf Rohstoffe zum Bauen; Holz, Lehm oder Stein zum Beispiel. Weil sie untereinander tauschen können, bleiben die Spieler beim Feilschen ständig miteinander in Kontakt.

"Bei vielen Spielen ist es so: Wenn man nicht an der Reihe ist, schaut man zu. Hier überlegt man die ganze Zeit mit: Was hat wer bekommen? Könnte ich tauschen? Bringt mir das etwas?", erklärt die Catan-Spielerin Hanna.

Diese soziale Dynamik kommt bei Frauen gut an. Und Klaus Teuber bestätigt: "Wenn Frauen gern mitspielen, hat ein Spiel mehr Erfolgsaussichten."

Zufälle machen Leben interessant

Dabei kann Catan seine Spieler auch kunstvoll schikanieren, nämlich wenn der Räuber kommt und alle Erträge zunichte macht. Das Pech ist gewollt: Der Zufall, meint Klaus Teuber, muss immer mitspielen.

"Ein Spiel ist wie ein kleines Leben", sagt er. "Das Glück spielt eine wichtige Rolle. Ein Leben ist nur deswegen interessant, weil es Zufälle gibt." Mindestens ebenso wichtig sei aber, dass die Spieler dem Zufall mit Strategie und Taktik begegnen können.

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