Ernö Rubik im Portrait

13. Juli 1944 - Zauberwürfel-Erfinder Ernő Rubik geboren

Stand: 13.07.2019, 00:00 Uhr

Einige sagen, dieser Mann habe ihnen viel Lebenszeit gestohlen. Andere sagen, er sei genial. Die Rede ist von Ernő Rubik, dem Erfinder des Zauberwürfels, diesem sechsfarbigen Würfel, der sich in alle Richtungen verdrehen lässt und dabei süchtig macht.

Erno Rubik, Erfinder des Zauberwürfels (Geburtstag 13.07.1944)

WDR 2 Stichtag 13.07.2019 04:06 Min. Verfügbar bis 10.07.2029 WDR 2


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1974 entwickelt der Professor für Architektur und Design den Würfel – damit seine Studenten besser verstehen, wie sich dreidimensionale Gegenstände im Raum bewegen. "Ich habe versucht, die Bewegung im Raum vorstellbar zumachen. Der Würfel hat mir dabei geholfen. Erst als er fertig war, habe ich gemerkt, dass er eigentlich ein Puzzle ist", sagt er.

Nie genug Würfel

Ernő Rubik lässt das Spielzeug von einem ungarischen Staatsbetrieb vermarkten, mit wenig Erfolg. Erst der Brite Tom Kremer macht Anfang der 80er-Jahre aus dem Rubik's Cube einen Welterfolg. "In den ersten anderthalb Jahren war es egal, wie viele Würfel wir produzierten: Es waren nie genug", erinnert er sich.

Und immer noch drehen die Menschen am Zauberwürfel. "Die Farben sind jetzt ein bisschen anders als in den 80er-Jahren und entsprechen mehr den Kunden von heute: Sie sind heller", sagt Robert Cornelisen, Marketingleiter von Jumbo Spiele, dem Unternehmen, das verschiedene Rubik's-Produkte in Deutschland vertreibt.

Ernő Rubik, ein Grübler und Kopfmensch, belastet der eigene Erfolg von Anfang an. "Ihm hat es Spaß gemacht, den Würfel zu erfinden. Er hat sich gefreut, dass sich andere Menschen dafür interessieren. Aber der Hype war ihm unangenehm. Er wurde fast gezwungen Millionär zu werden", sagt Árpád von Klimó, Historiker und Ungarn-Experte.

Ernő Rubik versucht, dem Trubel um ihn zu entkommen

Rubik liebt einsame Spaziergänge durch Budapest, wo er am 13. Juli 1944 auch geboren wurde. "Budapest ist meine Heimat. Ich habe hier mein gesamtes Leben verbracht. Ich mag die Landschaft, den großen Fluss, die kleinen Hügel, die ganze Umgebung der Stadt", sagt er einem Interview.

Für einen Mann wie ihn gibt es genügend Gelegenheiten, Ungarn zu verlassen und in den Westen zu gehen. Doch er bleibt.

Und versucht, dem öffentlichen Trubel so gut es geht zu entgehen. Das Rampenlicht überlässt er jenen, die dem Zauberwürfel zu Rekorden verhelfen, zum Beispiel dem Leipziger Ralf Laue. Er kann einen verdrehten Würfel mit verbunden Augen in weniger als sechs Minuten ordnen. "Als Blindwürfler bin ich der Exot in der Szene. Viel mehr Leute bemühen sich, einen zufällig verdrehten Würfel schnell wieder zu ordnen."

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