Jimi Hendrix beim Isle of Wight Festival im August 1970

27. November 1942 – Geburtstag von Jimi Hendrix

Stand: 27.11.2017, 00:00 Uhr

Das Geheimnis für die Virtuosität des Jimi Hendrix liegt in seiner linken Hand. Und in der Strenge seines Vaters. Als dieser dem 16-Jährigen nach einer Ukulele seine erste "richtige", allerdings noch akustische Gitarre schenkt, verbietet er dem Linkshänder das Spielen mit der "falschen" Hand.

Hendrix schert sich nicht darum, sondern dreht einfach schnell das Instrument, sobald der Vater den Raum betritt: ein exzellentes Finger- und Gehirntraining, dass es dem Musiker später erlaubt, die E-Gitarre sogar hinter dem Rücken – und bisweilen eben auch mit der Zunge – zu spielen.

Jimi Hendrix, Musiker (Geburtstag 27.11.1942)

WDR Zeitzeichen 27.11.2017 14:54 Min. Verfügbar bis 25.11.2027 WDR 5


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Die Gitarre brennen lassen

Geboren wird Hendrix am 27. November 1942 in Seattle im Nordwesten der USA. Sein afroamerikanischer Vater ist cholerisch, seine indianische Mutter alkoholabhängig. Sie stirbt bereits 1957. Da ist Hendrix schon musikbesessen. Früh besucht er Konzerte von Elvis Presley und Little Richard, dessen Begleitmusiker er 1962 wird. 1966 erkennt ein Musikmanager sein Talent und nimmt ihn mit nach London. Dort erobert das Trio "Jimi Hendrix Experience" mit "Hey Joe" sofort die Charts. Auch Kollegen wie Eric Clapton, John Lennon, Mick Jagger und Pete Townshend können kaum fassen, was Hendrix mit seiner Gitarre, aber auch mit Verstärker-Rückkopplungen und Effektgeräten, wie dem "Wah-Wah" oder der "Fuzz-Box" anstellt. Ein völlig neuer, schwingender Sound ist entstanden.

Auch im Münchner "Big Apple" und im Hamburger "Star-Club" feiert die "Jimi Hendrix Experience", zu der noch der Schlagzeuger Mitch Mitchell und der Bassist Noel Redding gehören, Erfolge. Nach einer Tournee durch Europa kehrt Hendrix zum legendären Monterey Pop-Festival 1967 in die USA zurück. Mit der Zunge und den Zähnen, sogar bei einer Rolle rückwärts spielt Hendrix seine weiße Fender-Stratocaster, und verbrennt die Gitarre am Ende in einem rituellen Akt. So wird er zur Legende.

Tod durch einen Tabletten-Coctail

Von nun an zelebriert Hendrix seine Shows als Mann "vom Mars". Das ist das politische Statement eines afroamerikanisch-indianischen Außenseiters, aber auch ein selbstbewusster Bezug zu seiner überirdischen Musik. Hendrix experimentiert mit Drogen, er trägt exzentrische Phantasieuniformen und Rüschenhemden, die Frauen laufen ihm reihenweise nach. Während des Vietnamkrieges spielt er die US-Nationalhymne dermaßen wüst, dass es eher nach Kriegsgeheul und MG-Geknatter klingt.

1968 will sich Hendrix zum Jazz hin weiterentwickeln, aber der Termindruck lässt das nicht zu. Die Manager, denen er naiv das ganze Geschäft und das Geld überlässt, zerren ihn von Veranstaltung zu Veranstaltung, die Plattenfirmen wollen immer neue Hits. Einen einsamen Glücksmoment erlebt Hendrix noch einmal im August 1969, als er beim Woodstock-Festival als letzter Interpret vor nur mehr 25.000 ausharrenden Fans spielen darf. Die großen Auftritte ein Jahr später bei den Festivals auf der Isle of Wight und auf Fehmarn sind musikalisch enttäuschend. Jimi Hendrix stirbt 1970 in einem Hotelzimmer in London an einem Tabletten-Cocktail.

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"ZeitZeichen" auf WDR 5 (9.45 Uhr) und WDR 3 (17.45 Uhr) erinnert am 27. November 2017 ebenfalls an Jimi Hendrix. Auch das "ZeitZeichen" gibt es als Podcast.

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