Deutsche Kriegsgefangene nach der Schlacht von Amiens im August 1918 im Ersten Weltkrieg

8. August 1918 - Entscheidende deutsche Niederlage an der Westfront

Stand: 08.08.2018, 00:00 Uhr

8. August 1918, Nordfrankreich: Die deutschen Soldaten der vierten Armee spüren ein Vibrieren. Zu sehen ist nichts, Nebel liegt über der zerschossenen Westfront. Um 4.20 Uhr rollen in der Morgendämmerung bei Amiens fast 600 Panzer heran.

Panik bricht aus. Ganze Kompanien des deutschen Heeres kapitulieren. Das hat es bisher im Ersten Weltkrieg noch nicht gegeben. Ein Wendepunkt: Frontabschnitte brechen zusammen.

Niederlage an der Westfront im 1. Weltkrieg (am 08.08.1918)

WDR Zeitzeichen 08.08.2018 14:50 Min. Verfügbar bis 05.08.2028 WDR 5


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Wendepunkt an der Westfront

Mit der Schlacht von Amiens beginnt die Hundert-Tage-Offensive der Entente. Am Ende sind Deutschland und Österreich besiegt, weil das Kaiserreich sich mit zu vielen Gegnern angelegt hat.

Vier Jahre dauert dieser Krieg gegen Frankreich und Großbritannien schon. Nun ist ein neuer Feind aufgetaucht: die Amerikaner. Ohne Not haben sich die Deutschen mit den USA angelegt, indem ihre U-Boote amerikanische Handelsschiffe versenkt haben.

Paris als Kriegsziel

In Russland sind inzwischen Lenins Bolschewiki an der Macht und haben mit Deutschland Frieden geschlossen. Die Entlastung an der Ostfront will die Oberste Heeresleitung nutzen.

Unter der Verantwortung von General Paul von Hindenburg und seinem Kollegen Erich Ludendorff werden alle Kräfte an die Westfront geworfen. Ludendorff will Paris einnehmen, bevor die US-Amerikaner mit aller Kraft eingreifen können.

Rechte Dolchstoßlegende

Nach dem Panzerangriff von Amiens fordert die deutsche Militärführung einen Waffenstillstand. Den unterschreiben aber nicht die Generale selbst, sondern schicken im Herbst 1918 Zivilisten vor. Politiker unterzeichnen schließlich den Friedensvertrag von Versailles. Deutschland verliert etwa 14 Prozent seiner Fläche und zehn Prozent seiner Einwohner.

Um vom eigenen Versagen abzulenken, streuen rechte Militärs die Dolchstoßlegende: Das deutsche Heer habe gar nicht verloren, sondern sei von hinten erdolcht worden - von Linken, von Demokraten.

Ludendorff und Hitler

Ludendorff versucht 1923, sich mit Adolf Hitler an die Macht zu putschen - ohne Erfolg. Am Ende zettelt Hitler den nächsten Weltkrieg an: "Öfter hat es kein Mensch erklärt und kein Mensch niedergeschrieben, was er will, als ich es getan habe. Ich schrieb immer nieder: Beseitigung von Versailles!"

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