Deutschlands Jan-Lennard Struff während des ATP-Turniers in Halle in Aktion.

Struff verpasst Meilenstein-Sieg in Halle

Stand: 22.06.2023, 20:15 Uhr

Jan-Lennard Struff ist im Achtelfinale des ATP-Turniers in Halle ausgeschieden. Gegen Alexander Bublik unterlag er mit 3:6, 7:6 (7:4), 3:6. Mit einem Sieg wäre ihm erstmals in seiner Karriere der Einzug in die Top 20 der Weltrangliste sicher gewesen.

Es sind die Tage der großen Chancen für Jan-Lennard Struff. Am vergangenen Sonntag hatte der deutsche Tennisprofi die Gelegenheit, seinen ersten Turniersieg auf der ATP-Tour zu feiern, in Stuttgart unterlag er jedoch im Finale gegen den Amerikaner Frances Tiafoe.

In Halle konnte Struff am Donnerstag (22.06.2023) erneut persönliche Geschichte schreiben. Mit einem Sieg im Achtelfinale gegen Alexander Bublik hatte der Warsteiner die Möglichkeit, erstmals in seiner Karriere den Sprung unter die Top 20 der Weltrangliste schaffen. Aktuell belegt Struff Rang 21 in der Wertung, die am kommenden Montag aktualisiert wird.

Aufschlag macht Struff zu schaffen

Im ersten Satz deutete sich jedoch an, dass auch dieses Vorhaben scheitern könnte. Gerade mit dem eigenen Aufschlag hatte Struff große Probleme. Beim 3:6 brachte er nur 60 Prozent des ersten Service ins Feld, machte dann auch nur vergleichsweise schwache 67 Prozent der Punkte. Beim zweiten Aufschlag war Struff sogar nur zu 30 Prozent erfolgreich.

Sein Gegner Bublik dagegen wies in all diesen Statistiken deutlich bessere Zahlen auf - und doch hatte Struff die große Möglichkeit, den Satz mindestens noch zu verlängern. Beim Stand von 3:5 hatte der aktuell am besten platzierte Deutsche die Chance auf das Rebreak, schlug aber eine recht einfache Vorhand ins Netz. Als Struff eine weitere Breakchance hatte, servierte Bublik drei seiner neun Asse im ersten Satz, und sicherte sich die 1:0-Führung.

Auf und Ab mit gutem Struff-Ende im zweiten Satz

Struff meldete sich im zweiten Satz jedoch gleich mit einem Break zum 2:0 zurück. Je offensiver der 33-Jährige spielte, desto mehr zeigte sich seine Überlegenheit gegenüber seinem kasachischen Kontrahenten. Doch Bublik fand mit seinem unkonventionellen Spiel zurück in die Partie und brachte Struff aus dem Rhythmus.

Einen Spielball zum 1:3 verwandelte der 26-Jährige mit einem Aufschlag von unten. Im Anschluss verkürzte Bublik sogar auf 2:3, weil Struff unter anderem einen Überkopfball und einen recht einfachen Volley ins Netz spielte. Der DTB-Profi fand aber auch Lösungen gegen den oft mit einem Vorhandslice agierenden Gegner, hielt anschließend seine Aufschläge und so musste der Tie-Break die Entscheidung im zweiten Satz bringen. Und den gewann Struff, der damit den entscheidenden dritten Durchgang herbeiführte.

Sechs abgewehrte Breakchancen reichen nicht

In den starteten beide Spieler souverän, beim Stand von 3:2 für Bublik wurde es erstmals dramatisch. Struff wehrte bei 15:40 zunächst zwei Breakbälle ab, den zweiten mit einem äußerst glücklichen Netzroller. Danach bewies der Favorit vier weitere Male Nervenstärke, seine siebte Chance nutzte Bublik jedoch dann, um auf 4:2 zu erhöhen.

Im Anschluss unterliefen der Nummer 48 der Weltrangliste zwar drei Doppelfehler, Struff nahm die Geschenke seines Gegners jedoch nicht an und musste beim Stand von 2:5 gegen den Matchverlust aufschlagen. Dort hielt er sich zwar schadlos, Bublik brachte sein folgendes Aufschlagspiel jedoch souverän durch und beendete die Partie. Damit ließ Struff erneut eine große Karrierechance aus.

Quelle: sho