Dressurreiterin Jessica von Bredow-Werndl auf ihrem Pferd Dalera bei der DM in Balve.

Von Bredow-Werndl in Balve auch in der Kür unschlagbar

Stand: 09.06.2024, 15:48 Uhr

Jessica von Bredow-Werndl bleibt in der Dressur das Maß aller Dinge. Die neue und alte deutsche Meisterin ließ der nationalen Konkurrenz in Balve auch in der Kür keine Chance.

Jessica von Bredow-Werndl schossen die Tränen in die Augen, so gerührt war sie von der Leistung ihrer "besten Freundin" Dalera. Gemeinsam hatte das Ausnahme-Duo der Dressur seine Siegesserie im Sauerland fortgesetzt und mühelos seinen vierten deutschen Meistertitel in Serie gewonnen. Es war der siebte insgesamt.

"Ich habe noch nie so ein Gefühl gehabt wie heute", sagte von Bredow Werndl, ehe sie wieder in Tränen ausbrach. Das passierte nicht bei ihren vorherigen Titeln in Balve und auch nicht bei ihrem Olympiagold in Tokio. "Es ist schwierig zu beschreiben, aber sie gibt immer alles und noch mehr", brachte "JBW" gerade noch heraus.

Von Bredow-Werndl gewinnt Dressur-Kür

WDR 09.06.2024 00:54 Min. Verfügbar bis 09.06.2025 WDR Online


Kampfansage an die internationale Konkurrenz

Nach 2021 und 2023 triumphierte sie auf der hochgelobten Dalera erneut doppelt, nur eine Babypause im Jahr 2022 unterbrach ihre Dominanz. Bereits das "Aufwärmen" im Grand Prix hatte sie gewonnen, am Samstag folgte Platz eins im Special - und am Sonntag setzte sie noch einen drauf. In der Kür, die bei den Olympischen Spielen im Sommer das Publikum in Versailles verzaubern soll, sendete sie mit überragenden 89,600 Prozent auch eine Kampfansage an die internationale Konkurrenz.

Die Doppel-Olympiasiegerin erhielt den Lohn für ihre Leistungen prompt: Der Dressurausschuss des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) wird sie und Dalera dem DOSB frühzeitig für eine Nominierung für die Olympischen Sommerspiele in Paris (26. Juli bis 11. August) vorschlagen. Eigentlich sollte der CHIO in Aachen dafür als letzte Sichtung dienen.

Isabell Werth verpasst Podium in Balve deutlich

Isabell Werth kassierte hingegen zum Abschluss einen weiteren Rückschlag. Wie im Grand Prix zum Auftakt leistete sich die siebenmalige Olympiasiegerin mit Quantaz teure Fehler und verpasste das Podium deutlich. Ihr fünfter Platz wirft auch Fragen hinsichtlich einer möglichen Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen in Paris (26. Juli bis 11. August) auf.

"Wir beide sind quitt", sagte Werth, die mit 14 Meisterschaften unangefochtene Rekordmeisterin ist, mit einem etwas gequälten lächeln: "Am Donnerstag hat er es verbockt, da war er von der Rolle. Im Special war ich sehr gut, und heute habe ich es verbockt, weil ich zu legere und komisch die Wechsel geritten bin. Jetzt versuchen wir, es für Aachen besser zu machen."

Für die Plätze in Paris empfahl sich in Balve Frederic Wandres. Zwar fehlten dem Vizemeister auf Platz eins mehr als sechs Prozentpunkte, seine Leistungen waren dennoch hervorragend. Nach Silber im Special mit Bluetooth ritt er in der Kür mit Duke of Britain auf Platz zwei. Bronze ging etwas überraschend an Sönke Rothenberger und seinen erst zehnjährigen Fendi.