Gerissene Kette und Pech bei Nils Politt

Sport 21.07.2023 02:01 Min. Verfügbar bis 21.07.2024 WDR

Tour de France: Kettenriss und Ersatzrad-Pech bei Kölner Politt

Stand: 21.07.2023, 18:33 Uhr

Mit viel Pech verpasst Nils Politt bei der Tour de France die Chance auf ein Top-Ergebnis. Etappensieger wird der Slowene Matej Mohoric.

Nils Politt musste nach einem gebrauchten Tag bei der 110. Tour de France auch noch zur Dopingkontrolle. Der 29 Jahre alte Radprofi erlebte eine bittere 19. Etappe, da ihm nach einem Kettenriss keines der von einem neutralen Fahrzeug gereichten drei Ersatzräder passte. So verlor er 90 Kilometer vor dem Ziel seinen Platz in der Spitzengruppe. "Das war echt nicht gut heute. Wir hatten kein Teamauto hinter uns", sagte der Kölner nach dem Etappensieg des Slowenen Matej Mohoric am Freitag.

"Das ist einfach ärgerlich, dass so etwas passiert, wenn ich in der Fluchtgruppe sein will", schob er hinterher. Die Fahrräder des neutralen Autos hätten die falschen Pedalen gehabt, bedauerte Politt. Auch bei seinem Team Bora-hansgrohe war die Enttäuschung groß. "Bis er wieder auf seinem Fahrrad war, dann ist die Gruppe vorbei und selbst das Hauptfeld vorbei gewesen. Dann ist natürlich Game over", sagte der sportliche Leiter Rolf Aldag.

Mohoric siegt knapp vor Asgreen

Der Slowene Mohoric siegte auf der langen Schlussgeraden der 172,8 Kilometer nach Poligny in einem Fotofinish hauchdünn vor dem Dänen Kasper Asgreen. Der Australier Ben O`Connor holte den dritten Platz. Zunächst wusste Mohoric nicht, ob er oder sein Kontrahent gewonnen hatte. Umso ergriffener feierte er das Ergebnis bei der Verkündung. Für ihn war es insgesamt der dritte Etappensieg bei einer Frankreich-Rundfahrt.

Politt hatte zuletzt 2021 für einen deutschen Tagessieg gesorgt. Der Bora-Fahrer hatte vor dem Etappenstart motiviert erklärt, dass er angreifen wolle. "Es wird hoffentlich eine Ausreißergruppe und dafür werde ich kämpfen." Der Plan ging auch zunächst für den Kölner auf. Etwa 125 Kilometer vor dem Ziel schloss sich Politt gemeinsam mit Zimmermann einer Ausreißergruppe mit sieben anderen Fahrern an. Hinten im Peloton drosselten Team-Kollegen der Fluchtgruppe an der Spitze des Hauptfelds das Tempo. So fuhr die Spitzengruppe ein Polster von etwas mehr als einer Minute heraus, wurde allerdings etwa 67 Kilometer vor dem Zielstrich eingeholt.

An der Spitze der Gesamtwertung änderte sich wie erwartet nichts. Der dänische Titelverteidiger Jonas Vingegaard liegt weiter 7:35 Minuten vor seinem Rivalen Tadej Pogacar. Der Tour-Sieg ist Vingegaard bei zwei verbleibenden Etappen bis Paris wohl nur noch durch einen Sturz zu nehmen.

Quelle: red/dpa