Jan-Lennard Struff ballt die Faust

Jan-Lennard Struff - zurück in ungewohnten Sphären

Stand: 08.05.2023, 10:05 Uhr

Jan-Lennard Struff kehrt aufgrund seiner guten Leistung in Madrid nach fast drei Jahren zurück in die Top 30 der Welt. Das hilft ihm auch für die French Open.

Jan-Lennard Struff ist nicht bekannt für die großen markigen Sprüche oder für viel Show und die absolute Weltklasse war im Tennis zuletzt auch eher weiter weg. Aber seit seinem Finals-Einzug beim ATP Masters in Madrid scheint zumindest Letzteres wieder in Reichweite zu sein - auch wenn er das Endspiel am Sonntag verlor. Dennoch sprach der Warsteiner im Nachgang vom "größten Erfolg seiner Karriere". Er werde noch ein paar Tage brauchen, um das zu realisieren.

"Wenn mir vor zwei Wochen einer gesagt hätte, dass ich im Finale stehen werde, hätte ich sofort unterschrieben", sagte der 33-Jährige. Vor zwei Wochen sah die Ausgangslage anders aus - war er doch nur als "Lucky Loser" aufgrund von Absagen anderer Profis ins Hauptfeld in Madrid gerückt. Doch mit grandiosen Auftritten überzeugte Struff nicht nur die Fans in Spanien, sondern überraschte zudem die gesamte Tennis-Welt.

Struff seit Jahresbeginn stark

Denn der 1,93 Meter große Tennis-Profi hat einige durchschnittliche Jahre hinter sich. Vor allem das Vergangene lief gar nicht nach den Wünschen Struffs. War er Anfang April immerhin noch 60. des weltweiten Rankings, fiel er danach immer weiter zurück. Bis auf Platz 168 im Oktober.

Seit Jahresbeginn jedoch hat sich etwas getan: Struff ist verletzungsfrei und im Kopf voll da, 2023 läuft es für ihn. Er kehrte im April zurück in die Top 100, kaum vier Wochen und einen fantastischen Lauf später dorthin, wo er bisher nur einmal stand: die Top 30 der Welt. Laut ATP wird er ab Montag (08.05.2023) auf Platz 28 gelistet - so hoch stand Struff noch nie. 2020 war er "nur" die 29 gewesen. Sechs Plätze liegt er jetzt hinter der deutschen Nummer eins, Alexander Zverev.

Erstmals gesetzt beim Grand Slam

Mit diesem Aufstieg einher geht noch etwas Wichtiges: Er wird erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier, den French Open, die Ende Mai beginnen, als gesetzter Spieler dabei sein. Die besten 32 gehen sich gegenseitig in der ersten Runde aus dem Weg. Das Selbstvertrauen hat zudem einen gewaltigen Schub bekommen. So fährt Struff mit viel Optimismus nach Paris: "Das ermutigt mich sehr für die nächsten Wochen und Monate."

Jan-Lennard Struff bei den French Open 2021

Während die Tennis-Elite vor Paris noch beim Masters in Rom aufschlägt, tritt der Warsteiner nicht dort an: "Ich hätte schon Montag dort Qualifikation spielen müssen, das ging nicht", erklärte er und führte aus: "Ich gönne mir nun zwei freie Tage mit der Familie und werde mich dann mit dem Training neu ausrichten." Womöglich auf den nächsten Siegeszug in Paris.

Quelle: red/dpa/sid