Zwei neue Ermittlungsverfahren im Schumacher-Prozess
Lokalzeit Bergisches Land. 17.12.2024. 01:31 Min.. Verfügbar bis 17.12.2026. WDR.
Zwei neue Ermittlungsverfahren im Schumacher-Prozess
Stand: 17.12.2024, 13:44 Uhr
Im Prozess um die Erpressung der Schumacher-Familie hat die Staatsanwaltschaft Wuppertal zwei neue Ermittlungsverfahren aufgenommen.
Von Wolfram Lumpe
Die Nachricht der Staatsanwaltschaft kommt nicht überraschend: Gleich zwei neue Ermittlungsverfahren laufen, beide sind Ergebnis des ersten Verhandlungstages am 10. Dezember. Namen nennt Sprecher Wolf-Tilman Baumert erstmal nicht: „Wir ermitteln gegen eine Person wegen des Verdachts der Tatbeteiligung an der Erpressung der Familie Schumacher“.
Mehr könne er aus Gründen des Schutzes der Persönlichkeitsrechte nicht sagen. Es liegt aber auf der Hand, dass es um eine ehemalige Krankenschwester der Schumachers geht. Diese hatte der Wuppertaler Hauptangeklagte durch seine Aussage schwer belastet. Sie sei an der Erpressung beteiligt gewesen, die geforderte Erpressungssumme habe mit ihr geteilt werden sollen, so der 53-Jährige. Ob tatsächlich etwas daran sei, das müssten jetzt die Ermittlungen zeigen, so Baumert.
Ermittlung wegen Falschaussage
Auch im zweiten Fall nennt Baumert keinen Namen. Hier ist ebenfalls klar, um wen es geht: Ein Zeuge hatte 33 Seiten lang bei der Polizei – diesen wohl belastende - Angaben zum Hauptangeklagten gemacht. Beide, das ergab sich aus dem Prozessverlauf, kannten sich offenbar aus der Konstanzer Türsteher-Szene. Dort hat auch der Angeklagte über Jahre gearbeitet.
Vor Gericht dann die überraschende Wendung: Der Zeuge entschuldigte sich in seiner Aussage. „Ich habe die Unwahrheit gesagt, habe mich verleiten lassen. Tut mir leid, wenn Ich Ihre Zeit vergeudet habe.“ Ermittelt wird gegen ihn wegen des Anfangsverdachts einer vorsätzlichen uneidlichen Falschaussage. Baumert: „Wir gehen davon aus, dass er in seiner Vernehmung nicht die Wahrheit gesagt haben dürfte.“
Der Prozess wird am 23.12.24 fortgesetzt. Drei Zeugen sollen dann gehört werden.
Quelle:
- Staatsanwaltschaft Wuppertal
- Reporter vor Ort