Die Winterpause endet für die Kölner am Samstag. Dann trifft der Fußball-Bundesligist mit seinem neuen Trainer Timo Schultz an der Seitenlinie auf den 1. FC Heidenheim. Ziel ist es, bei seinem Debüt mit einem Sieg ein deutliches Signal an die Konkurrenz im Tabellenkeller zu senden.
Schultz will Kölner "DNA" behalten
Sportschau. 11.01.2024. 00:23 Min.. Verfügbar bis 11.01.2025. Das Erste.
Torflaute und Transfersperre bremsen Köln
Dabei wolle Schultz nur "in Nuancen einige Dinge verändern, die der Mannschaft gut tun werden". Er baue darauf auf, was sein Vorgänger Steffen Baumgart hinterlassen habe: "Wir wollen aggressiv sein, mutig sein, das liegt in der DNA der Mannschaft", so Schultz am Donnerstag.
Die Vorzeichen dafür stehen nicht unbedingt gut: In den vier Dezemberspielen gelang es Köln zwar, trotz nur eines mageren Tores vier Punkte zu holen, aber die Heidenheimer Bilanz liest sich mit acht Toren und neun Punkten deutlich beeindruckender. Insgesamt haben die Gäste bereits doppelt so viele Punkte gesammelt wie der Tabellenvorletzte aus Köln.
Erschwerend hinzu kommt, dass sich die Domstädter personell nicht verstärken können. Da der Internationale Sportgerichtshof CAS im Dezember die gegen den Bundesligisten verhängte Transfersperre des Fifa-Weltverbandes bestätigte, darf der FC in diesem Winter wie auch im kommenden Sommer keine neuen Spieler verpflichten. Der Club hatte 2022 einen damals 16 Jahre alten Spieler regelwidrig nach Köln geholt.
Regionalliga-Toptorjäger Diehl als Sturm-Alternative
Das macht die Herausforderung für den Bundesliga-unerfahrenen Schultz in Köln nicht eben kleiner. Der langjährige Spieler und Trainer des FC Sankt Pauli, der im vergangenen September nach einem dreimonatigen Intermezzo beim FC Basel entlassen wurde, muss die Mission "Klassenerhalt" also mit dem vorhandenen Kader und den Talenten angehen, die sich aus der Jugendabteilung anbieten.
In der Wintervorbereitung trainierten etwa die Offensivspieler Justin Diehl (19) und Jaka Potocnik (18) mit den Profis. Mit Blick auf die Torflaute im Dezember bietet sich Diehl, immerhin Toptorjäger der Regionalliga West (12 Tore), als Alternative an. Für den ein Jahr jüngeren Potocnik, dessen Wechsel nach Köln die Transfersperre nach sich zog, dürfte der Schritt in die Bundesliga noch zu groß sein. Er spielt bis dato in der U19-Bundesliga-Mannschaft des FC und erzielte dort acht Tore in 14 Partien.
Wie wichtig einer guter Start in den zweiten Saisonabschnitt ist, weiß auch FC-Kapitän Florian Kainz, mit drei Saisontoren effizienteste Kölner Offensivkraft nach Davie Selke (4 Tore): "Alle sehen es als Chance, sofort da zu sein und die restliche Saison mit frischem Wind und positiv anzugehen." Man müsse nun alles daransetzen, um aus dem Tabellenkeller rauszukommen.
Offensivspieler Mark Uth kann dabei zunächst nicht helfen, soll laut Schultz nach seiner Knieverletzung aber "in den nächsten zwei, drei Wochen" auf den Trainingsplatz zurückkehren. Unabhängig davon ist Schultz davon überzeugt, dass es beim FC nicht an Qualität mangelt, sondern der eine oder andere Spieler lediglich aus einem Formtief geholt werden müsse: "Wie die Jungs sich im Training präsentieren, ist es eine Frage der Zeit, bis wir die Ergebnisse holen."