Frohen Mutes war der MSV Duisburg aus der Winterpause gekommen. Mit Michael Preetz hatte ein neuer Sport-Geschäftsführer sein Amt angetreten, die beiden erfahrenen Winterverpflichtungen Daniel Ginczek (32, Fortuna Düsseldorf) und Ahmet Engin (27, NFC Volos) hatten Hoffnung im Abstiegskampf gemacht.
"Die ersten beiden Spiele in diesen nur 72 Stunden sind sehr, sehr wichtig für uns", hatte Trainer Boris Schommer mit Blick auf die Duelle gegen die Tabellennachbarn 1860 München und Hallescher FC auf die Bedeutung der beiden ersten Partien in 2024 hingewiesen.
Saison-Aus für Kapitän Mai
Doch die Hoffnungen auf einen erfolgreichen Kampf um den Klassenerhalt erhielten schon nach dem ersten Spiel herbe Dämpfer. Nicht nur, dass die Partie in München mit 1:4 (0:2) verloren ging. Zudem musste Kapitän Sebastian Mai (30) nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung verletzt vom Platz. Am Montag folgte nun die bittere Diagnose: Kreuzbandriss und Saison-Aus für Mai.
Kurz vor dem München-Spiel hatte sich bereits Marvin Bakalorz (34) nach einem Zweikampf im Training verletzt und wird vier bis sechs Wochen fehlen. Mit Mai und Bakalorz fehlen den Meiderichern nun zwei wichtige Spieler und gesellen sich zum ohnehin gut gefüllten MSV-Lazarett.
Eine herbe Packung im ersten Spiel, Neuzugänge, die noch nicht richtig zündeten, schlimme Abwehrfehler und die Ausfälle zweier Routiniers: Die Vorzeichen könnten vor dem Halle-Spiel also nicht schlimmer sein.
Zweite Chance gegen einen direkten Konkurrenten
Die Chancen des Tabellenvorletzten, an die Münchener Löwen am vergangenen Wochenende auf einen Zähler heranzukommen, vergab der MSV.
Nun gibt es gegen den HFC die zweite Gelegenheit, mit einem Sieg gegen einen direkten Konkurrenten wieder berechtigte Hoffnungen auf den Ligaerhalt hegen zu können. Die Sachsen belegen mit einem Vorsprung von fünf Punkten auf die Duisburger derzeit den ersten Nichtabstiegsplatz.
Zu harmlos in München
Hoffnung macht da möglicherweise die erste Viertelstunde von München, denn die Duisburger waren gut in die Partie gestartet. Doch mit dem ersten Gegentreffer durch Guttau (15.) war die Schommers-Elf den ballsicheren Sechzigern vor allem defensiv unterlegen und lud die Hausherren zum Toreschießen ein. Auch wenn der MSV sich selbst Chancen erspielte, war der Auftritt im Ganzen zu harmlos.
Gegen den HFC soll sich das ändern. "Jedem in der Kabine", verdeutlichte Boris Schommers in der Pressekonferenz vor dem Spiel, "ist bewusst, in welcher Situation wir sind." Der Coach hatte nach dem 1860-Spiel moniert, sein Team hätte teilweise nicht drittligareif verteidigt und hielt sich mit Kritik an seiner Mannschaft nicht zurück.
Trainer Schommers ist guter Hoffnung
Vor der Winterpause hatte der MSV in den letzten fünf Spielen nur einmal verloren, hatte gegen Lübeck (1:0) und Freiburg (4:2) nicht nur wichtige Zähler eingefahren sondern zudem in diesem Partien überzeugt. Auch in den Testspielen in der Wintervorbereitung schien das Team auf einem guten Weg. Nun der Rückschlag.
Duisburg-Trainer Boris Schommers an der Seitenlinie
"Wir haben das am Sonntag mit der Mannschaft zusammen aufgearbeitet, wir haben das detailliert angesprochen, und ich gehe davon aus, dass wir morgen wieder zu der Stabilität zurückkehren werden, die wir vor der Winterpause gezeigt haben", sagt der Trainer. Seine Mannschaft muss sich nun beweisen. Denn Pleiten gegen die unmittelbare Konkurrenz dürfen sich die Duisburger nicht mehr leisten, wenn sich die "Zebras" in der kommenden Saison nicht in der Regionalliga wiederfinden wollen.