Die Stimmung am Tivoli in Aachen könnte dieser Tage kaum besser sein. Nach dem Auftaktsieg gegen Rot-Weiss Essen holte die Alemannia im zweiten Drittliga-Spiel nach dem Aufstieg zumindest ein Remis gegen den SC Verl heraus - trotz Rückstandes und 80 Minuten in Unterzahl. Am Samstag (17.08.2024) gastiert ein anderer Aufsteiger im DFB-Pokal im Westen Deutschlands: Holstein Kiel.
Kiel noch nicht in Form
Die Kieler haben sich mit einer starken Vorsaison in die Bundesliga gespielt und stehen vor ihrer Premierensaison im deutschen Oberhaus. Die Favoritenrolle liegt daher bei den Gästen aus dem Norden. Doch Aachen hat gut in die Liga gefunden, Kiel dagegen noch kein Pflichtspiel absolviert. Die Testspiele der "Störche" verliefen alles andere als zufreidenstellend.
Zwar gab es gegen den dänischen Zweitligsten B.93 Kopenhagen einen deutlichen Sieg, doch danach kein einziges eigenes Tor bei den restlichen vier Partien mehr.
Aachen setzt auf den Heimvorteil
Holstein muss also in Aachen seine Qualitäten unter Beweis stellen. Einfach wird das nicht, denn neben dem guten Start und der immer noch vorhandenen Euphorie haben die Gastgeber den Heimvorteil als Faustpfand. Noch gibt es einige Tickets, doch der Tivoli wird wohl annähernd ausverkauft sein.
Selbstbewusst kündigte der Technische Direktor der Alemannia, Erdal Celik, gegenüber der Zeitung Reviersport an: "Wir haben Respekt. Aber mit nahezu ausverkauftem Haus und einer heißen Mannschaft wollen wir Kiel einen ordentlichen Tanz bieten."
Holtby kehrt zurück zum Ursprungsklub
Acht geben müssen die Gastgeber auf einen, der eigentlich aus Aachen kommt: Lewis Holtby. Der Kapitän der Störche wurde in der Jugend der Alemannia ausgebildet und dort zum Profi. Erst 2009 wechselte er zum FC Schalke 04. Im Alter von 33 Jahren blüht er nun bei den Kielern nochmals auf. Er ist der Denker und Lenker im Holstein-Mittelfeld. In der Aufstiegssaison war Holtby an fünfzehn Treffern beteiligt, erzielte fünf selbst und legte doppelt so viele Tore auf.
Doch der Druck liegt klar bei den Kielern. Für Aachen ist ein Weiterkommen und die damit verbundene Prämie von fast 419.000 Euro nur ein Bonus zum ohnehin vergoldeten Aufstiegsjahr. Priorität hat der Klassenerhalt - und das Projekt hat schon gut begonnen.