Die Aachener und die Ostwestfalen trennten sich am Samstag (10.08.2024) in der Partie des 2. Spieltags nach Treffern von Michel Stöcker (45.+1) und Lukas Scepanik (52.) 1:1 (0:1). Die Hausherren spielten dabei nach der Roten Karten gegen Charlison Benschop (11.) 80 Minuten lang in Unterzahl.
Durch eine leidenschaftlich kämpferische Leistung vor knapp 25.000 Zuschauern am Tivoli und mit einem starken Torwart Marcel Johnen verdienten sich die Alemannen das Remis, während sich die Gäste ärgern dürften, die Feldüberlegenheit nicht in Zählbares umgesetzt zu haben.
Die Gastgeber waren in den ersten zehn Minuten spielbestimmend und drückten die Verler durch hohes, aggressives Pressing in die Defensive. Doch der gute Beginn wurde jäh unterbrochen, als Alemannias Routinier Benschop im Strafraum des SCV Max Scholze von hinten auf das Sprunggelenk trat. Die Folge: Platzverweis mit glatt Rot durch Schiedsrichter Felix Bickel (11.).
Aachen nach elf Minuten in Unterzahl
Nicht nur für Benschop war die Partie nun vorbei, auch der Gefoulte humpelte angeschlagen vom Platz. Für den Rechtsverteidiger brachte Trainer Alexander Ende Tobias Knost.
In Überzahl übernahmen die Ostwestfalen mehr und mehr die Spielkontrolle. Doch erst nach 27 Minuten ergab sich die erste gute Chance: Eine Hereingabe von rechts von Tom Baack landete bei Yari Otto, der mit seinem Schuss aus 14 Metern jedoch in Alemannen-Keeper Johnen seinen Meister fand.
Stöcker trifft in der Nachspielzeit
Doch echte Gefahr entwickelte sich vor der Pause vor beiden Toren kaum noch. Scepanik mit einem gefährlichen Schuss aus 20 Metern, den Schulze gerade noch mit den Fingerspitzen entschärfte (35.), sowie Baack mit einem Freistoß aus 25 Metern, den Johnen sehenswert parierte (37.) - mehr passierte nicht - bis zur ersten Minute der Nachspielzeit.
Die Alemannen bekamen einen Ball im eigenen Strafraum nicht geklärt. Die Konfusion nutzte Michel Stöcker, der einen abgefälschten Schuss von Lars Lokotsch aus neun Metern im Tor der Gastgeber unterbrachte.
Aachen kommt mutiger aus der Kabine
In der Kabine hatte Alemannen-Coach Heiner Backhaus wohl die richtigen Worte gewählt. Seine Elf präsentierte sich nun wesentlich mutiger. Doch zunächst hätten die Ostwestfalen fast das zweite Tor erzielt, doch der zur Halbzeit eingewechselte Jonas Arweiler verfehlte nach einem feinen Taz-Zuspiel das Tor denkbar knapp (50.).
Fast im Gegenzug belohnte sich Aachen dann für das engagierte Auftreten. Eine Heinz-Flanke von rechts köpfte der sträflich freistehende Scepanik per Bogenlampe zum 1:1 in das rechte Eck (52.).
Taz und Baack prüfen Torwart Johnen
Die Hausherren gestalteten die Partie mit einem Mann weniger nun ausgeglichener und kämpften wie die Löwen. Chancen gab es aber nur noch für den SCV.
Doch sowohl Berkan Taz (60.) als auch Baack (77.) scheiterten am starken Schlussmann Johnen. Dominik Steczyk kam nach 67 Minuten zu einem Kopfball im Alemannia-Strafraum, doch der Offensivmann bekam keinen Druck hinter den Ball, so dass keine echte Gefahr drohte.
In der Schlussphase drängten die Gäste auf den Siegtreffer. Die eingewechselten Timur Gayret (82.) und Patrick Kammerbauer (86.) scheiterten jedoch mit ihren Torabschlüssen.
Aachen im Pokal gegen Kiel, Verl in der Liga gegen Mannheim
In der Liga geht es für Aachen am 24. August weiter mit dem Auswärtsspiel in Cottbus (16.30 Uhr), während Verl einen Tag später Waldhof Mannheim im eigenen Stadion empfängt (16.30 Uhr). Zuvor tritt die Alemannia am 17. August daheim gegen den Bundesligisten Holstein Kiel in der 1. Runde des DFB-Pokals an (18 Uhr).
Erstes Heimspiel für Alemannia Aachen vor 30.000 Zuschauern
Lokalzeit aus Aachen. 12.08.2024. 24:07 Min.. Verfügbar bis 12.08.2026. WDR. Von Richard Derichs.