Ein Amateur-Schiedsrichter schreitet über einen Ascheplatz

Gewalt im Amateurfußball: DFB will Beruhigungspausen einführen

Stand: 05.06.2024, 14:57 Uhr

Schiedsrichter im Amateurfußball sollen künftig Partien bei hitzigen Spielsituationen unterbrechen können. Der DFB führt in einem Pilotprojekt für die kommende Saison bundesweit sogenannte Beruhigungspausen ein.

Das teilte der DFB am Mittwoch (05.06.2024) mit. Dadurch könne man Spielabbrüche vermeiden und Eskalationen am Platz verhindern. Das "DFB-STOPP-Konzept" ist demnach Teil eines Maßnahmenpakets zur Gewaltprävention bei Amateurspielen.

Wie sollen die Beruhigungspausen funktionieren?

Pfeift der Schiedsrichter ab und ordnet eine Beruhigungspause an, müssen sich die Spielerinnen und Spieler im eigenen Strafraum versammeln. Trainer, Kapitäne und andere Akteure gehen dann laut Regelwerk in den Mittelkreis.

Dort nennt der Unparteiische den Grund und die Dauer der Pause und fordert die Personen im Mittelkreis auf, Spieler, Zuschauer oder Teamoffiziellen wieder zu beruhigen. Kann das Spiel weitergehen, informiert der Schiedsrichter oder die Schiedsrichterin die Kapitäne beider Mannschaften.

Pro Spiel sind maximal zwei Beruhigungspausen möglich. Bleiben diese erfolglos, wird das Spiel abgebrochen, wobei es Unparteiischen auch nach wie vor möglich ist, ein Spiel sofort abzubrechen - ohne Beruhigungspause(n).

Gewalt im Amateurfußball richtet sich oft gegen Schiris

Genehmigt wurde das Projekt vom internationalen FIFA-Regel-Gremium IFAB (International Football Association Board). Die neuen Regeln gelten ab dem 1. Juli 2024 für alle Altersklassen im Männer-, Frauen- und Jugendbereich unter der Regionalliga.

Auch Schulungen für Vereine zur Prävention von Gewalt soll es vermehrt geben. Der DFB empfiehlt den Verbänden außerdem den Einsatz von Ansprechpersonen für Schiedsrichter, sogenannte "Kümmerer".

Gewalt im Amateurfußball

WDR 5 Westblick - aktuell 22.02.2024 04:28 Min. Verfügbar bis 21.02.2025 WDR 5


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"Die Stimmung auf vielen Sportplätzen ist leider häufig zu aggressiv und von Respektlosigkeiten geprägt. Das ist inakzeptabel und erfordert weitere Bemühungen, die wir nun auf den Weg gebracht haben", wird der DFB-Vizepräsident für Amateure, Ronny Zimmermann, zitiert.

Immer wieder komme es zu Gewalt, besonders gegen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter. Seit etwa zehn Jahren ermittelt der DFB anhand der Spielberichte der Unparteiischen das Lagebild, in denen auch Fälle von Gewalt und Diskriminierung dokumentiert werden.

Unsere Quellen:

  • Nachrichtenagentur DPA
  • Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes

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